Lebensmittelvergiftungen können tödlich enden: Deshalb gilt Vorsicht bei leicht verderblichen Lebensmitteln.
Seit Anfang der Woche geht die tragische Geschichte
des an einer Lebensmittelvergiftung verstorbenen Studenten um die Welt. In einem Youtube-Video erklärt der Arzt Dr. Bernard basierend auf den medizinischen Berichten wie der junge Belgier namens "AJ" 2008 ums Leben kam. Eine Portion Spaghetti, die fünf Tage zuvor gekocht wurde, aber erst am dritten Tag eingekühlt wurde, rief nach dem Verzehr schwere Übelkeit hervor. Der Student erbroch, bis er das Bewusstsein verlor und ins Krankenhaus eingeliefert wurde. AJ Leber versagte und er starb wenige Stunden später an den Folgen der Lebensmittelvergiftung.
Die Obdukion ergab, dass der Mann an der Infektion eines "Bacillus Cereus" gestorben ist, welcher die Spaghetti kontaminierte. Normalerweise führt eine Lebensmittelvergiftung mit diesem Bakterium nicht zum kompletten Leverversagen, doch es treten durchaus Einzelfälle auf, die tödlich enden. Aus diesem Grund sollte man Speisen, die mehrere Stunden bei Raumtemperatur gelagert wurden, nicht mehr essen. Insbesondere wenn sie merkwürdig riechen oder sich Schimmel gebildet hat, sollte man sie entsorgen. Strenge Küchenhygiene ist Pflicht!
Ursachen
Die häufigste Form einer Lebensmittelvergiftung wird durch Bakteriengifte ausgelöste. Bakterien wie Salmonellen, Campylobacter, Shigellen, Yersinien, Escherichia Coli, Staphylokokken, Listerien und Clostridium botulinum sind die häufigsten Übeltäter.
Alle Erkrankungen, die durch den Verzehr von giftigen, verunreinigten oder bakteriell verseuchten Nahrungsmitteln verursacht werden, fasst man unter dem Begriff Lebensmittelvergiftung zusammen. Man unterscheidet zwischen der Lebensmittelintoxikation, der Lebensmittelinfektion und der Toxi-Infektion.
Symptome
Bei fast jeder Lebensmittelvergiftung kommen Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall vor. Diese sind oft von starken Bauchkrämpfen begleitet. Auf jeden Fall sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, um eine Diagnose zu erstellen. Vor allem für Schwangere, Kinder und gebrechliche Personen sind die Keime gefährlich!
Bei starkem Durchfall und häufigem Erbrechen können Elektrolyt- und Wasserverlust einen Kreislaufkollaps verursachen. Die Erkrankung kann somit zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen. Da sich die Keime bei höheren Temperaturen schnell vermehren, ist die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung im Sommer besonders hoch.
Die TOP 6 der gefährlichsten Lebensmittel
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1. Rohmilch
Der Genuss von unbehandelter Milch stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Auch wenn beim Besuch am Bauernhof der Versuch noch so groß ist, ein Glas frische Milch oder Rohmilchkäse zu kosten, kann die vermeintlich gesunde Jause schnell zu Bauchschmerzen führen. In der EU sind besonders die Krankheitserreger EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli) und Campylobacter in der Rohmilch zu finden. Neben diesen können auch Salmonellen, Listerien, Brucellosen, Mykobakterien und Staphylococcus aureus in die unbehandelte Milch gelangen. Besonders Kleinkinder, Schwangere und Immungeschwächte sollten Rohmilch meiden, da für sie das Risiko ungleich höher ist.
2. Rohe Sprossen
Auch rohe Sprossen aller Art können Infektionen wie Salmonellen und E.coli- Infektionen übertragen, wenn sie verunreinigt sind. In den 90er Jahren wurden in den USA mehr als 30 solcher Ausbrüche auf den Verzehr von rohen oder leicht gekochten Sprossen zurückgeführt.
3. Rohes Fleisch
Steak bitte nur "Well Done". Zumindest aber halbdurch sollte es sein, wenn Sie nicht mit unangenehmen Nebenwirkungen rechnen wollen. Mindestens bei 70°C sollte das Fleisch gebraten werden, damit E.coli-Bakterien oder Salmonellen keine Chance haben. In vielen Restaurants wird das Steak vom Koch eingeritzt, damit es zarter wird. Dadurch können Bakterien ins Innere gelangen. Wenn diese Methode angewendet wird, sollten Sie Ihr Fleisch nur gut durch bestellen.
4. Portionierte Rohkost
Auch vorgewaschener, bereits portionierter Salat und praktisch geschnittenes Obst können ein Risiko darstellen. Diese Lebensmittel verbringen mehr Zeit in der Fabrik, da sie erst zubereitet und verpackt werden müssen. Das erhöht das Risiko einer Verunreinigung. Um sich vor Listerien zu schützen, greift der Ernährungsexperte lieber zu erntefrischem Gemüse und Obst und bewahrt dieses nicht länger als drei bis vier Tage im Kühlschrank auf.
5. Rohe Eier
Ungekochte Eier bergen das Risiko einer Salmonellenvergiftung. Vor allem bei hausgemachten Speisen wie Tiramisu, Spaghetti Carbonara, Mousse au chocolat, Mayonnaise oder Sauce Hollandaise werden rohe Eier verwendet. Bei hoher Temperatur können sich die Salmonellenkeime rasch vermehren und besonders gefährlich werden. Erst durch eine zehnminütige Erhitzung bei über 70°C werden die Keime restlos zerstört.
6. Rohe Austern
Besonders in den letzten Jahren haben Lebensmittelvergiftungen durch Meerestiere zugenommen. Das könnte am Klimawandel und der dadurch erhöhten Temperatur des Wassers liegen. Der Experte für Nahrungsmittelsicherheit Bill Marler rät vor allem vom Verzehr von rohen Austern ab. Diese sind Filtertiere und nehmen daher auch Bakterien, Viren und Pilze besonders stark auf.
Hygiene ist wichtig!
Küchenhygiene ist der Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung von Erkrankungen. Gerade hier gibt es oft in privaten Haushalten größere Mängel. Die wichtigsten Tipps:
- Beim Kauf von Lebensmitteln auf das Ablaufdatum achten.
- Lebensmittel - insbesondere Fleisch, Geflügel und Eier - sollen abgekocht und im gekochten Zustand nicht über mehrere Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt werden.
- Nach dem Hantieren mit rohem (Geflügel-)Fleisch ist das gründliche Waschen der Hände unverzichtbar, bevor andere Küchenarbeiten begonnen werden.
- Das Auftauwasser von gefrorenem Fleisch sollte sofort in den Ausguss geleert und dieser heiß nachgespült werden. Sämtliche Arbeitsflächen und -geräte, die mit rohem Fleisch, Geflügel oder rohem Ei in Kontakt waren, sind mit Spülmittel und heißem Wasser zu reinigen.
- Frisch zubereitete Speisen, sofern sie nicht sofort konsumiert werden, abkühlen lassen und anschließend sofort im Kühlschrank aufbewahren.
- Salmonellen und Campylobacter wachsen generell in einem Temperaturbereich von zehn bis 47 Grad Celsius und werden durch Einfrieren nicht abgetötet. Als gesicherte Keimabtötung gilt Erhitzen auf über 70 Grad für mindestens 15 Sekunden.
Auch wenn's köstlich schmeckt: Ein privat hergestelltes Tiramisu aus rohen Eiern hat schon so manche gesellige Party nachträglich "gesprengt", Beef tatare ist von der Definition her roh und somit keimanfällig.
Vorsicht ist jedenfalls besser als Nachsicht im Krankenhaus!
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