Sonne macht glücklich. Ihre Strahlen kurbeln unsere Serotoninproduktion an – das Glückshormon macht wach und schenkt uns Energie. Doch Sonne bedeutet auch Hitze und Stress für Körper und Haut. Wie Sie sich schützen und dabei die Sonne genießen.
Sobald die Sonne lacht, zieht es uns ins Freie – ob zum Spaziergang, ins Freibad oder an den Strand. Doch so wohltuend Sonnenstrahlen für die Seele auch sind: Unsere Haut braucht jetzt besonderen Schutz. UV-Strahlen können nicht nur Sonnenbrand verursachen, sondern auch die Haut vorzeitig altern lassen und das Risiko für Hautkrebs erhöhen.
Schutz vor der Sonne
Wie Sie sich wirkungsvoll vor Sonnenstrahlen und sengender Hitze schützen können, lesen Sie hier.
Anziehen
Am liebsten würde man sich ja bei großer Hitze jedes Stückchen Stoff vom Leibe reißen, tatsächlich ist es jedoch besser, lange, weite Kleidung zu tragen – auch wenn das zunächst unlogisch klingt. Der Grund dafür liegt an mehreren Effekten: Lange Kleidung schützt die Haut vor direkter Sonneneinstrahlung und damit vor Sonnenbrand und Überhitzung. Vor allem helle Stoffe reflektieren das Sonnenlicht und verhindern, dass sich der Körper zu stark aufheizt. Außerdem ermöglicht weite Kleidung eine bessere Luftzirkulation zwischen Haut und Stoff. Dadurch kann Schweiß besser verdunsten, was eine natürliche Kühlung bewirkt. Enge Kleidung würde diesen Effekt hemmen. Eine lockere Stoffschicht kann dazu wie eine Art Wärme-Isolator wirken. Die heiße Luft von außen trifft nicht direkt auf die Haut, sondern wird von der Kleidung etwas abgehalten – ähnlich wie bei Nomaden in der Wüste, die oft in weiter, langer Kleidung unterwegs sind. Durch den Schutz vor direkter Sonne verdunstet der Schweiß langsamer, was die Kühlung verlängert. Ohne Kleidung würde der Schweiß zu schnell verdunsten und die Kühlung wäre kurzfristiger.
Bei Sonne: Hut und Brille
Um im Sommer einen kühlen Kopf zu bewahren, ist das Tragen einer Kopfbedeckung Pflicht. Die Sonne scheint besonders intensiv auf Kopf und Nacken, da diese Körperstellen der Strahlung direkt ausgesetzt sind. Ein Hut schützt vor Sonnenbrand auf der Kopfhaut (besonders bei dünnem oder fehlendem Haar), vor Überhitzung des Kopfes und damit auch vor einem Hitzschlag oder Sonnenstich. Die Auswahl ist groß, von der Kappe über den Strohhut bis zu um den Kopf geschlungenen Tüchern. Ideal sind atmungsaktive Materialien (wie Baumwolle oder Leinen), ein Hut mit breitem Rand oder eine Kappe mit Nackenschutz.
Die Sonne sendet ultraviolette Strahlung aus, die auch bei bewölktem Himmel die Augen erreichen kann. Zu viel UV-Strahlung kann die Hornhaut reizen sowie Linse und Netzhaut schädigen. Eine gute Sonnenbrille filtert UVA- und UVB-Strahlen und schützt das Auge dadurch effektiv.

Der Schatten ist dein Freund
Im Schatten ist die Temperatur gefühlt deutlich niedriger, weil die direkte Sonneneinstrahlung fehlt. Dadurch wird der Körper weniger aufgeheizt und das Risiko für Kreislaufprobleme, Hitzschlag oder Sonnenstich sinkt. Auch im Schatten gibt es UV-Strahlen (z.B. durch Streustrahlung), aber die Belastung ist deutlich geringer. Wann sollte man besonders den Schatten suchen? Die pralle Sonne zwischen 11:00 und 16:00 Uhr sollte gemieden werden, in dieser Zeit ist die UV-Strahlung am stärksten, die Temperaturen am höchsten und die Belastung für den Körper am größten. Bei sehr hohen Temperaturen über 30° Celsius bleibt man am besten im Schatten, unabhängig von der Uhrzeit. Bei körperlicher Aktivität (z.B. beim Sport oder bei der Arbeit im Freien) sind Pausen im Schatten besonders wichtig.
Die richtige Sonnencreme
Moderne UV-Filter und Produktionsverfahren ermöglichen deutlich leichtere, rückstandsärmere Sonnencremes als noch vor wenigen Jahren. Eine hochwertige Sonnencreme sollte sowohl vor UVB- als auch vor UVA-Strahlen schützen. UVB-Strahlen verursachen Sonnenbrand, während UVA-Strahlen tief in die Haut eindringen und vorzeitige Hautalterung sowie Hautkrebs begünstigen. Für den Alltag wird ein LSF von mindestens 30 empfohlen, bei intensiver Sonneneinstrahlung oder empfindlicher Haut LSF 50 oder höher. Menschen mit empfindlicher Haut sollten auf parfümfreie und hypoallergene Produkte achten. Für ölige Haut eignen sich leichte Fluids oder Gele, während trockene Haut von reichhaltigeren Cremes profitiert. Bei Aktivitäten im Wasser oder starkem Schwitzen ist eine wasserfeste Sonnencreme sinnvoll. Dennoch sollte auch hier regelmäßig nachgecremt werden.
Richtig auftragen
Um den angegebenen LSF zu erreichen, müssen etwa zwei Milligramm Sonnencreme pro Quadratzentimeter Haut aufgetragen werden. Für den gesamten Körper eines Erwachsenen entspricht das etwa 30 bis 40 Millilitern – das sind rund sechs bis acht Teelöffel.
Die Creme sollte sorgfältig und gleichmäßig auf alle exponierten Hautstellen aufgetragen werden. Besondere Aufmerksamkeit verdienen oft vergessene Bereiche wie Ohren, Nacken, Fußrücken und Lippen. Sonnencreme etwa 20 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auftragen, damit sie ihre volle Schutzwirkung entfalten kann. Der Schutz durch Sonnencreme lässt mit der Zeit nach, insbesondere durch Schwitzen, Schwimmen oder Abtrocknen. Daher ist es wichtig, alle zwei Stunden sowie nach dem Baden oder starkem Schwitzen erneut einzucremen.

Haare schützen
Auch unser Haar freut sich über Schutz und spezielle Pflege im Sommer. UV-Strahlung und Chlorwasser können es strapazieren und austrocknen. Physischer Schutz ist der beste Schutz: Ein Sonnenhut oder ein leichtes Tuch schützen die Haare vor direkter UV-Strahlung. Es gibt spezielle Sprays, Leave-in-Conditioner oder Öle mit UV-Filter. Diese schützen das Haar ähnlich wie Sonnencreme die Haut.
Nach dem Sonnenbad
Sonneneinstrahlung trocknet die Haut aus – sie braucht danach intensive Pflege. Empfohlen sind After-Sun-Produkte oder feuchtigkeitsspendende Lotionen mit Aloe Vera oder Panthenol. Sie beruhigen, kühlen und helfen der Haut bei der Regeneration.
- Don’t: Bei Sonnenbrand weiter der Sonne aussetzen – auch nicht „nur kurz“.
- Do: Bei Rötungen sofort raus aus der Sonne, kühlen, viel trinken und die Haut gut versorgen.
Sonnenbrand? Raus aus der Sonne!
Hoppla, rot geworden? Jetzt heißt’s: Raus aus der Sonne und rein in die Pflege! Am besten gleich nach drinnen gehen, denn der Schatten eines Baumes oder Sonnenschirms bietet keinen ausreichenden Schutz, da die UV-Strahlung hindurchdringen kann. Die Erste Hilfe für die Haut heißt kühlen, kühlen, kühlen! Kalte, feuchte Tücher oder eine lauwarme Dusche tun jetzt richtig gut. Danach sollte die Haut mit Feuchtigkeit versorgt werden. Verwenden Sie unparfümierte Feuchtigkeitscremes, um die Haut hydratisiert zu halten. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Glycerin oder Hyaluronsäure sind besonders vorteilhaft. Aloe Vera Gel hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Heilung fördern – am besten pur oder direkt aus der Pflanze. Auch Thermalwasserspray oder leichte After-Sun-Lotionen sind echte Haut-Helden. Thermalwasserspray befeuchtet und kühlt die Haut, After-Sun-Produkte unterscheiden sich von normalen Körpercremes vor allem durch einen geringeren Fett- und einen höheren Feuchtigkeitsgehalt. Fettsalben oder sehr reichhaltige Cremes sind bei Sonnenbrand nicht geeignet. Sie behindern die Wärmeabgabe und verstärken so die Entzündungsreaktion. Bei After-Sun-Lotion gilt es, genau auf die Inhaltsstoffe zu achten, denn einige enthalten Alkohol. Der sorgt beim Verdunsten zwar für einen kühlenden Effekt, allerdings könnte der Alkohol die Haut noch zusätzlich reizen und sogar austrocknen.
Wenn kein After-Sun zur Hand ist, greifen Sie zu Hausmitteln. Joghurt, Topfen oder in Kamillen- oder Schwarztee getränkte Tücher wirken ebenfalls wunderbar kühlend. Bei größeren Flächen tränkt man ein Handtuch in gekühlten Schwarztee und legt dieses dann auf. Eichenrinde ist ein Geheimtipp für geschädigte Haut. Sie enthält Gerbstoffe, die gegen Juckreiz helfen. Dazu 2 Esslöffel Eichenrinde aus der Apotheke ca. 15 Minuten mit 250 ml Wasser aufkochen. Im abgekühlten Sud getränkte Handtücher auf die betroffene Stelle auflegen. Von der Verwendung von Zitrone, Apfelessig oder Franzbranntwein wird abgeraten, da Säure, Essig bzw. der darin enthaltene Alkohol die Haut zusätzlich reizt. Wichtig: Viel trinken nicht vergessen – die Haut braucht jetzt Feuchtigkeit von innen.