Von heiß auf kalt - und dann wieder tropisch heiß! Was tun, wenn das Klima den Körper durcheinander bringt? Wir verraten die besten Tipps für Wetterfühlige.
Die letzten Wochen hatten es in sich! Plötzliche Wetterumschwünge von drückender Hitze zu kühler Frische sind für viele Menschen mehr als nur ein Gesprächsthema: Sie spüren den Wechsel im wahrsten Sinne des Wortes am eigenen Körper. Dieses Phänomen wird als Wetterfühligkeit bezeichnet und betrifft Schätzungen zufolge jeden Dritten. Besonders im Sommer, wenn nach tropischen Tagen eine Gewitterfront oder ein Kälteeinbruch folgt, sind die Beschwerden spürbar.
Typische Symptome
Wetterfühligkeit ist keine Krankheit im klassischen Sinn, sondern eine Reaktion des Körpers auf abrupte Änderungen von Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit oder Wind. Besonders sensibel reagieren das Herz-Kreislauf-System und das vegetative Nervensystem. Die häufigsten Symptome sind:
- Kopfschmerzen und Migräne
- Kreislaufprobleme (Schwindel oder Blutdruckschwankungen)
- Gelenk-und Muskelschmerzen (bei manchen auch alte Verletzungen)
- Müdigkeit und Konzentrationsprobleme
- Schlafstörungen und Reizbarkeit
Menschen mit chronischen Erkrankungen - etwa Herz-Kreislauf-Leiden, Asthma oder Rheuma - bemerken oft stärkere und längere Beschwerden.
Warum reagiert der Körper so empfindlich?
Wetterfühligkeit ist keine Einbildung - unser Organismus ist ein fein austariertes System. Temperatur- und Luftdruckänderungen beeinflussen Blutgefäße, Stoffwechsel, Hormonausschüttung und den Flüssigkeitshaushalt. Ein schneller Wechsel von heiß zu kalt zwingt den Körper, in kurzer Zeit umzuschalten: Blutgefäße, die sich bei Hitze erweitert haben, müssen sich plötzlich wieder verengen.
Das belastet Herz, Kreislauf und Nerven. Mit gezieltem Training, bewusster Ernährung und kleinen Alltagsstrategien lassen sich die Beschwerden jedoch deutlich abmildern. Um den Körper rechtzeitig vor Wetterkapriolen zu wappnen, hier die besten Tipps gegen Wetterfühligkeit:
1. Den Kreislauf trainieren
Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft stärkt das Herz-Kreislauf-System und macht es anpassungsfähiger. Besonders effektiv sind Wechselduschen oder Kneipp-Anwendungen: Das abwechselnde Duschen mit warmem und kaltem Wasser trainiert die Gefäße.
2. Ausreichend trinken
Hitze und Temperaturwechsel belasten den Flüssigkeitshaushalt. Zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Kräutertee täglich halten den Kreislauf stabil. Mineralwasser mit hohem Magnesium- und Kalziumgehalt unterstützt zusätzlich die Muskulatur.
3. Zwiebelprinzip
Mehrere dünne Kleidungsschichten für wechselhafte Tage ermöglichen ein schnelles Anpassen an die Temperaturen. So lassen sich Hitzestaus vermeiden, und plötzliche Abkühlungen bringen den Körper nicht so leicht aus dem Gleichgewicht.
4. Stress abbauen
Das vegetative Nervensystem reagiert sensibel auf psychische Belastung. Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation oder progressive Muskelentspannung helfen, den inneren Ausgleich zu finden -besonders an Tagen mit starkem Wetterumschwung.
5. Leichte Ernährung
Eine vitamin- und mineralstoffreiche Kost mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten versorgt den Körper mit allen nötigen Nährstoffen. Wasserreiche Lebensmittel wie Gurken, Beeren oder Wassermelonen wirken erfrischend und unterstützen die Temperaturregulation.
6. Gutes Raumklima
Gerade an wechselhaften Sommertagen empfiehlt es sich, die Raumtemperatur zu Hause und wenn möglich auch am Arbeitsplatz stabil zu halten. In der Früh oder am Abend gut lüften, tagsüber bei Hitze Fenster und Rollos schließen, um Aufheizung zu verhindern. Bei Abkühlung kann eine kurze Stoßlüftung helfen, frische, sauerstoffreiche Luft hereinzulassen, durchzuatmen -und zu hoffen, dass sich das Wetter bald wieder stabilisiert und dem Körper Erholung gönnt.