Es geht um den Verkauf von rund 150 persönlichen Gegenständen – und um Millionen-Euro-Erlöse, die laut Mitch Winehouse nicht rechtmäßig in deren Hände gelangten.
Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Tod von Amy Winehouse (1983–2011) entbrennt ein erbitterter Rechtsstreit um ihre Hinterlassenschaften. Mitch Winehouse, der Vater der verstorbenen Sängerin, wirft zwei engen Freundinnen seiner Tochter vor, unrechtmäßig rund 836.000 Euro aus dem Verkauf von Amys persönlichen Gegenständen erzielt zu haben. Nun ziehen Naomi Parry und Catriona Gourlay vor das Royal Courts of Justice in London.
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Die beiden Frauen waren nicht nur Freundinnen von Amy Winehouse, sondern lebten mit ihr zusammen. So eng war die Bindung, dass sie – neben Mitch – auf Amys Grabstein verewigt wurden. Nach ihrem Tod blieb der Kontakt zunächst bestehen. Doch der Streit entbrannte, als zehn Jahre nach Amys Tod rund 700 ihrer Besitztümer in Beverly Hills versteigert wurden. Der Großteil des Erlöses sollte der Amy-Winehouse-Stiftung zugutekommen, die sich für den Schutz Jugendlicher vor Alkohol- und Drogenmissbrauch einsetzt.
Mitch Winehouse stellte nach der Auktion jedoch fest, dass Parry und Gourlay selbst von der Versteigerung profitiert hatten. Laut seiner Aussage ließen die beiden rund 150 Gegenstände – von Kleidern über Handtaschen bis zu Notizen und Unterwäsche – verkaufen, die ihnen seiner Meinung nach nicht gehörten.
Hohe Auktionsergebnisse
Viele der Stücke erzielten bei der Auktion Rekordsummen: So brachte eine herzförmige, rote Ledertasche von Moschino, die Amy 2007 bei den Brit Awards trug, statt der geschätzten 17.000 Euro rund 177.000 Euro ein. Ein Minikleid, das sie bei ihrem letzten Konzert 2011 in Belgrad trug und das Naomi Parry für sie entworfen hatte, erzielte stolze 210.000 Euro.
Darüber hinaus soll Catriona Gourlay 2023 ein Paar blutbeschmierter Schuhe von Amy Winehouse für knapp 3.500 Euro verkauft haben. Gerichtsdokumente belegen, dass Parry und Gourlay bereits Jahre vor der Auktion Kontakt zum Auktionator aufnahmen – angeblich ohne Wissen von Mitch Winehouse – und wiederholt einen Lagerraum mit einer „überwältigenden“ Menge von Amys Besitztümern aufsuchten, berichtet die Daily Mail.
Vor Gericht betont Mitch Winehouse, dass seine Tochter zwar großzügig gewesen sei: „Ich kann mir vorstellen, dass sie ihnen ein paar Sachen gegeben hat – aber ich glaube nicht, dass es 150 Sachen waren.“ Er verlangt nun, dass die Frauen die Erlöse aus dem Verkauf an die Amy-Winehouse-Stiftung zurückzahlen, die damit unter anderem den Bau einer Schule in der Karibik finanzieren will. Ein Urteil steht noch aus, der Prozess wird fortgesetzt.