Festival

Bregenzer Festspiele eröffnet

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Staatsoberhaupt verband Festspielmotto "Dem Licht entgegen" mit der Aufklärung.

Bundespräsident Heinz Fischer hat am Mittwoch die 68. Bregenzer Festspiele eröffnet. Unter dem Motto "Dem Licht entgegen" werden zu dem Festival am Bodensee bis 18. August rund 200.000 Besucher erwartet. Diesjährige Produktionen sind etwa Mozarts "Zauberflöte" als Spiel auf dem See und die Hausoper "Der Kaufmann von Venedig" von André Tchaikowsky. Fischer griff in seiner Ansprache das Motto auf und verband es mit den Idealen der Aufklärung, die heuer bei den Festspielen thematisiert würden. Aufklärung, das sei auch ein Bekenntnis zu Menschenrechten und zur Wahrung der Menschenwürde, betonte der Bundespräsident.

Fischer erinnerte daran, dass sich selbst demokratische Gesellschaften mit der Wahrung der Menschenrechte schwertun, wenn sie unter innerem oder äußerem Druck stehen. Heute und in den vergangenen Jahren sei es insbesondere der Terrorismus, der auch führende Akteure demokratischer Staaten in die Sackgasse des Prinzips "Der Zweck heiligt die Mittel" treibe. "Das Problem ist uralt, aber immer noch ungelöst", stellte der Bundespräsident fest. Es sei größte Vorsicht und Skepsis geboten, wenn man heutzutage manchmal Rechtfertigungen für eine Abkehr von Grundprinzipien des Rechtsstaates höre, um etwa gegen den Terrorismus anzukämpfen. "Der Rechtsstaat darf nicht zur Disposition gestellt werden - weder diesseits noch jenseits des Atlantik", unterstrich Fischer.

Die Aufklärung habe mitgeholfen, das Faustrecht durch rechtsstaatliche Strukturen im nationalen Bereich zu überwinden. Vor uns stehe nun die Aufgabe, das moderne Faustrecht - den Terrorismus - im nationalen und internationalen Bereich zu überwinden. Aufklärung, Demokratie und Menschenrechte seien dabei unverzichtbare Bestandteile.

"Und wenn wir wollen, dass die Menschenwürde unantastbar bleibt, dann muss auch das soziale Gefüge unserer Gesellschaft darauf ausgerichtet sein", sagte der Bundespräsident. Dann müsse auch die Menschenwürde von Flüchtlingen oder Menschen im Gefängnis unantastbar sein und müssten Vorurteile gegen andere Nationalitäten oder eine andere Hautfarbe überwunden werden. "Dann müssen wir unsere Bereitschaft zu grenzüberschreitender Zusammenarbeit und Wertschätzung stärken und dabei den Weg von der guten Absicht zur konkreten Handlung zurücklegen", so Fischer.

Die von Intendant David Pountney gestaltete Eröffnungsfeier im Bregenzer Festspielhaus gab einen Vorgeschmack auf die diesjährigen Produktionen. Nach der Bundes- und Landeshymne begann die Eröffnungsfeier mit der Ouvertüre aus Mozarts "Zauberflöte", ebenfalls zu hören waren Auszüge aus Tchaikowskys "Der Kaufmann von Venedig" und ein Videobeitrag mit Musik aus den diesjährigen "Kunst aus der Zeit"-Stücken, Ben Frosts "The Wasp Factory" und Olga Neuwirths "American Lulu". Variationen zu Mozart-Themen steuerten die Komponisten Isidora Zebeljan, Michail Glinka/ Detlev Glanert sowie Judith Weir bei, die alle während der Intendanz von David Pountney mit Auftragswerken bei den Festspielen glänzten.

Zur Eröffnung fand sich wie jedes Jahr viel Prominenz aus Kunst, Politik, Kirche und Wirtschaft in Bregenz ein. Unter den Gästen waren etwa Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP), die Minister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Alois Stöger (SPÖ), Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) und Bundesratspräsident Reinhard Todt (SPÖ), die Landeshauptleute Markus Wallner (ÖVP) und Peter Kaiser (SPÖ), Nuntius Peter Zurbriggen, Bischof Benno Elbs, Alt-Festspielpräsident Günter Rhomberg und ORF-Chef Alexander Wrabetz.

Info
68. Bregenzer Festspiele von 17. Juli bis 18. August 2013; Informationen und Tickets im Internet unter www.bregenzerfestspiele.com.






 

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