Neue Ausstellung

Galerie Gugging zeigt Michel Nedjar

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Puppen, Zeichnungen und Fingermalereien aus zwei Jahrzehnten.

Nach der Retrospektive "michel nedjar - animo.!" im Museum Gugging 2008 zeigt die Galerie Gugging nun von Donnerstag bis 3. November nochmals einige der im Ausstellungskatalog publizierten Werke des zu den Klassikern der Art Brut zählenden, in Paris lebenden Künstlers. Es sind dies neben älteren und neueren "Poupées" Zeichnungen und Fingermalereien der vergangenen zwei Jahrzehnte.

Vom Schneider um Künstler
Michel Nedjar wurde 1947 in Soisy (Frankreich) geboren. Der Sohn eines jüdischen Schneiders aus Algerien und einer Polin absolvierte eine Schneiderlehre und begab sich Ende der 1960er-Jahre auf Reisen. In Mexiko und Guatemala entdeckte er auf Märkten Puppen, die ihn faszinierten. Nach seiner Rückkehr 1976 kreierte er seine ersten "Poupées", laut Aussendung der Galerie Fetisch-Figuren aus Lumpen, Zweigen, Sackleinen und anderem Abfall, getränkt in Schmutz und Blut. Das Centre Pompidou hat mittlerweile über 50 Puppen des Künstlers erworben.

Gesichter, Körper und Tiere  
Später gestaltete Nedjar Figurenreliefs mit Bezügen zum Holocaust. 1980 begann er zu zeichnen, Serien an Bildern entstanden auf gefundenen Materialien wie Briefumschlägen, Tapeten oder Rückseiten alter Plattenhüllen. Motive waren hauptsächlich Gesichter, Körper oder Tiere – Vögel, Schweine oder Böcke –, oft ineinander verschlungen oder übereinander. In ihren archaischen Farben und Formen erinnern die Werke an steinzeitliche Parietalkunst (Höhlenmalereien).

Info
Klosterneuburg, Galerie Gugging, Am Campus 2, "Michel Nedjar", 6.6.-3.11., www.gugging.org.

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