Wiedersehen mit einer Lieblingsfigur aus dem Kosmos von Stephen King.
Kein Zurück ist der Titel des neuen Thriller-Romans von Autor Stephen King und auch der letzte Gedanke, den ein Mann hat, bevor er zum Mörder wird, willkürlich umbringt.
In einem Handlungsstrang des neuen Wurfs des Thrill-Horror-Meisters King werden wahllos Menschen von einem Psychopathen ausgelöscht. Er tötet sie stellvertretend für eine Gruppe Geschworener, die einen Unschuldigen am Gewissen haben. Der andere Strang dreht sich um einen fanatischen Abtreibungsgegner, der es auf eine Autorin und Aktivistin abgesehen hat. Nach einer Attacke auf sie wird der Autorin Holly Gibney, die Fans bereits aus anderen Werken Kings kennen, als Beschützerin zur Seite gestellt.
Whodunnit.
„Ich wollte schon immer einen Wer-war-es-Roman schreiben“, meint King in einem auf sozialen Netzwerken veröffentlichten Interview zum Buch. Allerdings schwärmt er auch für Krimis wie Patricia Highsmiths „Der talentierte Mr. Ripley“, „wo man sofort weiß, wer der Böse ist“. Kings neuer Wurf ist ein Thriller, der genreübergreifend wirkt, dank witziger Stellen oder schräger Situationen. Diese spezielle Melange, dass sich die Vielfalt der Themen ausgeht in einem Buch und Sinn macht, das ist eine Spezialität des Autors, dem wir seit Jahrzehnten auch übersinnliche Themen aller Art abnehmen.
King mischt in Kein Zurück wie üblich seine unübertroffene erzählerische Kraft und übt gleichzeitig, mal subtil, mal weniger subtil, Kritik an Politik und System. Im Schlusswort sind die Namen und Todesorte von Menschen angeführt, die sterben mussten, weil sie Frauen unterstützten, die eine Abtreibung vornehmen ließen. King würdigt diese Opfer fanatischer Gegner mit den Worten, unabhängig davon, was man von Abtreibung hält: „Diese Menschen wurden wegen ihrer Überzeugung ermordet.“ Somit noch etwas, das King kann: Uns die Doppelmoral unserer Gesellschaft elegant ins Gesicht zu klatschen.