Ein Wochenende lang wird Salzburg zur venezianischen Traumkulisse – unter der Leitung von Cecilia Bartoli eröffnen die Pfingstfestspiele am Freitag mit einer außergewöhnlichen Musiktheaterproduktion.
Mit einer Uraufführung abseits gewohnter Opernformate eröffnen am Freitagabend die Salzburger Pfingstfestspiele. Statt einer klassischen Oper erwartet das Publikum ein ebenso raffiniertes wie ungewöhnliches Musiktheaterprojekt: ein szenisches Vivaldi-Pasticcio, das unter dem Titel „Hotel Metamorphosis“ im intimen Rahmen zur Aufführung kommt – und dabei die Grenzen zwischen Epos, Oper und Installation verschwimmen lässt.
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In Szene gesetzt wurde das Werk vom australischen Regisseur Barrie Kosky, der Arien des venezianischen Barockmeisters Antonio Vivaldi mit Texten aus Ovids „Metamorphosen“ verwebt hat. Entstanden ist ein atmosphärisch dichter Theaterabend, der – passend zum Titel – in einem fiktiven Hotelzimmer spielt und Salzburg für ein Wochenende zur Lagunenstadt werden lässt.
Bartoli führt musikalisch nach Venedig
Mit dieser Inszenierung setzt Cecilia Bartoli, künstlerische Leiterin der Pfingstfestspiele, ihre Reihe musikalischer Städtereisen fort. Nach Rom und Sevilla steht heuer Venedig im Zentrum des Programms – eine Stadt, die über Jahrhunderte hinweg ein Schmelztiegel musikalischer Innovation war.
Die Wahl fiel nicht zufällig auf Antonio Vivaldi, dessen Name wie kaum ein anderer für das musikalische Erbe der Serenissima steht. In „Hotel Metamorphosis“ treffen einige seiner expressivsten Arien auf Figuren aus der antiken Mythologie: Rache, Sehnsucht, Verwandlung und Tod – Vivaldis Musik verleiht den ewigen Themen Ovids eine unmittelbare emotionale Wucht.
Renaissance, Barock und Moderne
Venedig war über Jahrhunderte ein Knotenpunkt europäischer Musikkultur: In der Renaissance galt die Lagunenstadt als Zentrum des Notendrucks, im 17. Jahrhundert wurde dort das weltweit erste öffentliche Opernhaus eröffnet. Komponisten wie Monteverdi, Galuppi, Nono oder Malipiero prägten über Epochen hinweg das musikalische Bild der Stadt – und dieses reiche Erbe wird in Salzburg nun klanglich neu beleuchtet.
Die Produktion „Hotel Metamorphosis“ wird im Sommer im Rahmen der Salzburger Festspiele erneut gezeigt – die Pfingstfestspiele selbst laufen bis inklusive Sonntag, 8. Juni. Neben der Uraufführung stehen weitere Konzerte, Opernraritäten und musikalisch-literarische Programme auf dem Spielplan – allesamt im Zeichen Venedigs.