Vor Gericht

Berger-Eklat lässt Prozess platzen

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Prozess gegen Helmut Werner vorerst geplatzt – Promi-Zeuge Berger sorgte dafür.

Eklat im Prozess wegen Körperverletzung gegen Manager Helmut Werner (29), den Fast-Schwiegersohn von Baumeister Richard Lugner. Ausgerechnet der wichtigste Zeuge, Filmlegende Helmut Berger (68), ließ das Verfahren am Dienstag platzen. Erst kam er in roten Hosen und mit Strohhut auf dem Kopf um Stunden zu früh ins Gericht, dann kam er gar nicht mehr. Berger hatte angeblich extra Dreharbeiten unterbrochen, ging dann beleidigt: „Machen S’ einfach weiter“, sagte er zur Richterin. Und war verschwunden.

Angeklagten mit
 Hinterseer verglichen
Dabei war er der Auslöser jener Prügelei, die nun in einer Anklage gegen den Manager Werner führte.

Es war kein leichter Prozessauftakt für Richterin Bettina Maxones-Kurkowski: Helmut Werner gab eine komplett andere Version des Geschehens in der Tatnacht zum 2. Februar ab, als zwei mitangeklagte Burschen aus Hallein. Laut Werner sei Helmut Berger im Lokal Chez Roland von jungen Leuten durch Filmaufnahmen provoziert worden. Als die Burschen dem Star schließlich noch mit laufender Kamera aufs Klo folgten, sei die Szene eskaliert. Die Burschen hätten Werner zunächst wegen seiner Frisur („wie Hansi Hinterseer“) angepöbelt. „Ich wurde dann zwei Mal ins Gesicht geschlagen. Daraufhin habe ich ausgeholt und habe einem der Burschen ins Gesicht geschlagen“, gab Helmut Werner zu. Er berief sich allerdings auf eine Notwehrreaktion.

Die Burschen wiederum behaupteten, Werner habe zuerst zugeschlagen. Die Wahrheitsfindung wurde vertagt.

Tomanek: "Berger wird alles aufklären"

ÖSTERREICH: Herr Tomanek, was sagen Sie zu dem heutigen Prozess-Verlauf am Landesgericht Salzburg?
Werner Tomanek: Die Verhandlung ist erwartungsgemäß verlaufen. In dem Sinn, dass sich die beiden Angeklagten für unschuldig erklärten.

ÖSTERREICH: Der Prozess wurde auf 23. September vertagt. Was wird die Besucher dann bei Gericht erwarten?
Tomanek: Helmut Berger wird seine Aussage machen. Und auch eine Zeugin, die in der besagten Nacht mit Berger und Werner unterwegs gewesen ist. Dann wird die Geschichte endgültig aufgeklärt sein.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu dem skurrilen Auftritt vom Filmstar Helmut Berger?
Tomanek: Die Wartezeit dürfte ihm offenbar zu lange gewesen sein, anders kann ich mir den Auftritt von Herrn Berger nicht erklären.

ÖSTERREICH: Rechnet Ihr Mandant mit einem Freispruch?

Tomanek: Ich gehe davon aus, dass die Notwehr auch vom Gericht so gesehen wird, daher ja.

(lam)

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