Sozial und engagiert

Das Österreichische Rote Kreuz und seine Vielzahl an Projekten

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Petra Schmidt, Leiterin Gesundheits- und Soziale Dienste, erzählt über die Projekte und Angebote des Österreichischen Roten Kreuzes. 

Die Arbeitsschwerpunkte des Österreichischen Roten Kreuzes liegen in den Bereichen Kinder- und Altersarmut, alleinerziehende Elternteile und Obdachlosigkeit. Ausgehend von diesen betreut das Österreichische Rote Kreuz eine Vielzahl an Angeboten und Hilfsleistungen.

 

Das Österreichische Rote Kreuz und seine Vielzahl an Projekten
© Österreichisches Rotes Kreuz
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Petra Schmidt, Leiterin Gesundheits- und Soziale Dienste Rotes Kreuz Österreich

 

Kinderarmut

Im Jahre 2020 waren in Österreich 1.529.000 Menschen – also 17,5% der Gesamtbevölkerung – armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Kinder und Jugendliche sind besonders betroffen: So leben beispielsweise mehr als 350.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Haushalten mit Ausgrenzungsgefährdung. In Österreich besteht überdies ein starker Zusammenhang zwischen Herkunft und Schulerfolg. Etwa jeder zehnte Jugendliche bricht seine Ausbildung ab, rund 8.000 Jugendliche bleiben jährlich sogar ohne Pflichtschulabschluss.


Angebliche Chancengleichheit im Bildungswesen ist leider eine Utopie. Viele Kinder haben weder ausreichend Unterstützung, noch Raum oder Ruhe um gut lernen zu können. Jene Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf erfahren durch die Lernbegleitung des Roten Kreuzes Hilfestellung. Nach dem regulären Unterricht unterstützen Pädagog*innen und Freiwillige die Schüler*innen bei Bedarf in sämtlichen Fächern und mehrmals pro Woche. Die Lernbegleitung wird in eigenen Lernhäusern, an Schulen und Rotkreuz-Standorten angeboten.

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Alleinerziehende & Altersarmut

In diesem Zusammenhang zu nennen sind die Angebote der Team Österreich Tafel, die Individuelle Spontanhilfe, Sozialbegleitung und Besuchsdienst. Infolge der Coronapandemie sind viele Menschen erstmals auf diese Hilfeleistungen angewiesen, so verzeichnen etwa manche Standorte der Team Österreich Tafel zehn bis zwanzig Prozent mehr Neukund*innen. Im Rahmen des Projekts der Team Österreich Tafel verteilen ehrenamtliche Helferinnen jeden Samstag einwandfreie, aber nicht mehr verkäufliche Lebensmittel an 121 Ausgabestellen im ganzen Land. Die individuelle Spontanhilfe unterstützt in akuten Notsituationen durch einmalige finanzielle oder materielle Überbrückungshilfen, etwa wenn Miete oder Stromrechnung nicht bezahlt werden können. Sozialbegleitung zielt auf Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenslagen ab und überdies auf die Vermittlung von Kompetenzen um den Umgang mit diesen kritischen Lebenssituationen zu lernen. Der Besuchsdienst richtet sich an zumeist ältere Menschen, die sich einsam fühlen. Freiwillige kommen ein- oder mehrmals pro Woche vorbei und verbringen Zeit mit ihnen.

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Obdachlosigkeit

Laut Statistik Austria sind in Österreich 22.000 Menschen als obdach- oder wohnungslos registriert, die Dunkelziffer liegt wohl um einiges höher. Besonders junge Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren sind gefährdet. Das Österreichische Rote Kreuz hilft über die Projekte Amber Med, ein Beratungszentrum, Unterkünfte, Winternotquartiere und Wärmestuben. In Österreich haben rund 100.000 Menschen keine Krankenversicherung. Amber Med bietet medizinische Behandlung, Bezug von Medikamenten und soziale Beratung, kostenlos, anonym und in vielen Sprachen an. Im Tageszentrum „das Stern“ am Praterstern können tagsüber 50 wohnungslose Menschen Beratung und Betreuung in Anspruch nehmen, bekommen warme Getränke, können selbst kochen und ihre Wäsche waschen. Im Haus Henriette werden Personen betreut, die aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht mehr ohne Unterstützung leben können. Das Chancenhaus Hermes hat 150 Plätze um Personen über Vermittlung oder unmittelbar von der Straße aufzunehmen. Das Ziel ist die Stabilisation durch medizinische, soziale und psychotherapeutische Betreuung. Auch stehen Lebensmittel, Wasch- und Wohnküchen, sowie Kleidung zur Verfügung. Im Winternotquartier Haus Baumgarten gibt es 70 reguläre Plätze und bis zu sechs Notbetten. Außerdem wird eine ärztliche Sprechstunde, eine heiße Dusche, eine Waschküche und Versorgung mit Kleidung, Mahlzeiten und Hygieneartikeln geboten.

  

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