Morgenstund’ hat nicht immer Gold im Mund!
Während meiner letzten Schwangerschaft – und die ist starke vierzehn Jahre her – hab’ ich mir zum letzten Mal eine Pediküre gegönnt. Und das auch nur, weil ich einfach nicht mehr zu meinen Füßchen runterlangen konnte (mein Body hatte damals Dimensionen eines Wals). War halt von der Fremdarbeit nicht ganz so überzeugt.
Kiss me. Letztens wollte ich es wieder einmal wissen und begab mich in fachkundige Hände. Am frühen Morgen verließ ich als Erste das Haus Richtung Wellnessoase. Noch leicht schlaftrunken und nicht so ganz bei Sinnen habe ich es gerade noch geschafft, mich von meinem Liebsten – der bei fröstelnden Temperaturen sein Künstlerfrühstück (Kaffee plus Zigarette) am Balkon genoss – mit einem Kuss zu verabschieden. Das Handy habe ich vor Ort sicherheitshalber auf lautlos geschaltet. Immerhin will frau mal richtig entspannen. Nach eineinhalb Stunden habe ich einen Blick darauf geworfen: fünf versäumte Anrufe plus ein SMS mit dem Inhalt „Bin wieder gerettet!“ vom allerärmsten Liebsten. Die schlaftrunkene Wahnsinnige hatte ihn einfach rausgesperrt und bis der rettende Engel kam, waren die ersten Erfrierungserscheinungen auch schon da. Ob ich je wieder zur Pediküre gehe? Unbedingt, so schön waren meine Füße noch nie. Aber es gibt keine Verabschiedungen mehr am Balkon. Nie wieder!