Der Mode-Kaiser zeigt ausladende Silhouetten, metallische Texturen und Marabou-Federn.
Keine Chanel-Show ohne spektakulärem Setting. Diesmal ließ Karl Lagerfeld das Pariser Gran Palais mit einem reflektierenden Fliesen auslegen und gemahnte mit einer Spiegelsäule an Coco Chanels legendäres Atelier in der Rue Cambon. Im diesem eleganten Rahmen glitten die Models in silbernen Stilettos über den Spiegelboden.
Haute Couture vom Feinsten
Metallische Texturen, tiefe V-Dekolletés und hüftbetonende Silhouetten zogen sich wie ein roter Faden durch die Couture-Kollektion. Breite Taillengürtel, Pastellfarben und Rüschen sorgte für Retro-Momente. Zweireihige Tweedkostüme mit edlen Silberknöpfen, schön geschwungenem Kragen und wadenlangen Falten- oder Bleistiftröcken kombinierte der Designer zu kleinen Hüten, wie sie Chanel einst selbst trug. Die Silberpailletten hocheleganter schmaler Abendkleider wirkten millimetergenau gesetzt, die Federn der Röcke mit höchster Präzision gestickt. Silberfarbene Pumps, durchsichtiger Nagellack und die glatt nach hinten gestylten Haare der Models trugen zu dem formvollendeten Auftritt bei. Es gab keinen Chichi, sondern Haute Couture vom Feinsten - gekonnt und unaufgeregt.
Die krönende Abschlusskreation in softem Pink wurde von Lagerfelds neuer Muse Lily Rose Depp präsentiert. Hand in Hand empfingen sie und der Modezar den Applaus des Publikums.
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Dior-Prinzessinnen
Maria Grazia Chiuri, die neue Chef-Designerin von Dior, übte sich in ihrer ersten Couture-Schau am Montag in Zurückhaltung. Im vergangenen Oktober hatte sie in ihrem Dior-Debüt beim Pret-a-porter eine fast martialische Frauen-Power-Kollektion präsentiert. Nun setzte sie auf Tradition und eine fast mädchenhafte Weiblichkeit. Statt "Women's March" gab es einen Sommernachtstraum.
Schwarze Kostüme mit lang schwingenden Röcken, ein hochgeschlossenes cremefarbenes Prinzessinnenkleid mit geschoppten Ärmeln, weiße Plisseeblusen und sanfte Grün- und Grautöne für zarte Abendroben erschienen fast märchenhaft hübsch. Aber eben nicht revolutionär. Das hatte Chiuri ja schon letzte Saison gebracht. Die Mode geht eben voraus. (Von Stefanie Schütte)
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