Designerin Maiken Kloser stattet für den 67. Opernball eine der drei Organisatorinnen, Susanne Athanasiadis, mit einer exklusiven Robe aus. Wir trafen die Vorarlbergerin am Tag vor dem größten Society-Event des Jahres zum großen Roben-Talk.
Wenn die Gerüchte stimmen, tummeln sich am heurigen Opernball so viele Stars wie noch nie. Doch die wahren Stars des Opernballs sind die Traumroben. Neben großen internationalen Labels sorgen immer wieder auch Austro-Designer für atemberaubende Kreationen. Eine von ihnen ist Maiken Kloser mit ihrem Atelier Maiken K.
Die Vorarlbergerin, die bereits im Vorjahr als Finalistin des „Couture Salon“-Wettbewerbs am Opernball vertreten war, hat in diesem Jahr eine besondere Ehre: Sie kleidet niemand Geringeren als Ball-Organisatorin Susanne Athanasiadis ein. Wie das wichtigste Kleid des Opernballs aussehen wird? Ein gut gehütetes Geheimnis, das erst am Donnerstagabend auf der Feststiege der Staatsoper gelüftet wird. Doch im Talk mit MADONNA gewährt Maiken Kloser bereits exklusive Einblicke in ihre Arbeit, ihre Inspiration – und ihre ganz persönliche Vorfreude auf den Ball der Bälle.
Sie kleiden eine der wichtigsten Damen des Opernballs ein – wie kam diese besondere Zusammenarbeit zustande?
Maiken Kloser: Susanne war letztes Jahr Jurymitglied beim Couture-Salon und hat dort meine Kleider gesehen. Im Sommer kontaktierte sie mich, weil sie sich wünschte, ein Kleid von mir beim diesjährigen Opernball zu tragen. Ich besuchte sie in Wien und zeigte ihr etwa zehn Skizzen. Sie hatte bereits gewisse Vorstellungen, war aber gleichzeitig sehr offen für meine Ideen. Der gesamte Prozess war sehr schön, da wir alle Entscheidungen gemeinsam trafen. Letztendlich wurde es eine Kombination aus mehreren Entwürfen.
Dürfen Sie schon etwas über das Design des Kleides verraten?
Kloser: Sie war besonders angetan von den Kleidern mit Punkten – mehr darf ich aber noch nicht verraten. (lacht)
Eine der drei Organisatorinnen des Balls einzukleiden bedeutet, dass alle Kameras auf Ihr Design gerichtet sein werden. Wie fühlt sich das für Sie an?
Kloser: Ich bin sehr nervös, vor allem, weil ich nicht den ganzen Abend neben ihr sein kann, um das Kleid gegebenenfalls zu richten. Manchmal liegt eine Falte nicht perfekt, und plötzlich entsteht ein ungünstiges Foto. Aber es freut mich natürlich auch sehr. Sie ist eine tolle Frau, und ich finde es großartig, dass drei Frauen gemeinsam den Ball organisieren.
Sie sind heuer auch selbst als Gast beim Opernball – worauf freuen Sie sich am meisten?
Kloser: Auf die gesamte Atmosphäre! Der Blumenschmuck, die Musik in der Oper, das Flair – und natürlich als Designerin besonders auf die Mode. Es gibt kein vergleichbares Event, bei dem so viel österreichische Mode zu sehen ist. Von skurril bis wunderschön ist alles dabei, aber letztlich haben alle das gleiche Ziel: sich von ihrer besten Seite zu zeigen.
Was werden Sie selbst tragen?
Kloser: Selbstverständlich ein eigenes Design – ein Kleid in Blau-Weiß. Zum Glück ist es gestern rechtzeitig fertig geworden! (lacht)
Maiken trägt ihr eigenes Design, das sie zum 67. Opernball präsentieren wird. Die Robe wurde erst wenige Stunden vor ihrem großen Auftritt fertiggestellt.
Wie würden Sie die Mode beim Opernball beschreiben? Sehen Sie einen zukünftigen Dresscode für dieses Event?
Kloser: Ich glaube, es bleibt weiterhin bunt. Aber, dass Kleider nur für einen einzigen Anlass getragen werden, ist vorbei – und das finde ich sehr positiv.
Mit dem zunehmenden Fast Fashion-Angebot scheint es für Designer immer schwieriger zu werden. Glauben Sie, dass Couture eine Zukunft hat?
Kloser: Ja! Die österreichische Mode hat eine lange Tradition und ist ein echtes Kulturgut – das kann man nicht mit ASOS und ähnlichen Anbietern vergleichen. Gerade für besondere Anlässe wie den Opernball setzt man ein Statement, wenn man heimische Mode trägt. Dennoch ist es eine Herausforderung, mit der Schnelligkeit der Modewelt Schritt zu halten. Ich schätze es jedoch, wenn Mode ein Prozess ist und am Ende ein persönliches, einzigartiges Kleidungsstück entsteht.
Was macht Ihre Kleider so einzigartig?
Kloser: Mir ist es wichtig, frischen Wind in die Ballmode zu bringen. Viele Roben sehen sehr ähnlich aus – man begegnet immer wieder Bordeaux, Dunkelgrün oder Dunkelblau. Ich möchte das Ganze bisschen anders angehen. In diesem Jahr habe ich beispielsweise mit geometrischen Elementen gearbeitet und oft Musterstoffe verwendet, um etwas Besonderes zu schaffen.
Was steht nach dem Opernball für Sie an?
Kloser: Am Freitag werde ich erst einmal alle Zeitungen des Landes durchsehen! (lacht) In zwei Wochen steht dann ein großer Schritt an: Meine Herzensfreundin Eva-Katharina Heerdegen und ich legen unsere Stores zusammen – Atelier und Conceptstore unter einem Dach. Es geht also direkt weiter mit dem nächsten großen Projekt.