Meisterleistung. Auch für prominente Mütter ist es schwierig, Kind und Karriere zu managen. Sie erzählen, wie sie diesen Kraftakt schaffen.
Lizzy Engstler mit Tochter Amelie, Foto (c) Chis SingerVor über hundert Jahren wurde der Muttertag eingeführt, damals war die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau klar: Er verdiente das Geld, sie kümmerte sich um Kinder und Haushalt. Einmal im Jahr wurde die mühevolle Arbeit der Hausfrau und Mutter gewürdigt.
Heute ist die Lage anders: Einer aktuellen Studie zufolge entscheiden sich 63 Prozent der Frauen gegen Kinder, weil sie sich diese nicht mehr leisten können. Und 39 Prozent wollen keine beruflichen Nachteile in Kauf nehmen.
Für Promis gilt Ersteres kaum. Vor dem Problem, Job und Kids zu vereinbaren, sind auch sie nicht gefeit. Oftmals wird der schwierige Spagat zwischen Kindern und Karriere nur mit hilfreichen Geistern bewerkstelligt, die notfalls im Hintergrund Feuerwehr spielen.
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Gratwanderung
Eine Problematik, von der auch Dancing- und Jodel-Star Zabine Kapfinger, Mutter des drei Monate alten Leon und 9-jährigen Adrian ein Lied singen kann. „Es ist immer eine Gratwanderung. Was sag ich jetzt ab, was geht gerade noch, was geht nicht mehr?
Momentan möchte ich Leon nicht aus der Hand geben, der Kleine beansprucht mich total, obwohl er so unglaublich brav ist und so gut wie nie schreit. Außerdem stille ich immer noch voll. Leon ist immer bei mir. Und wenn ich mal ausgehe, kann ich mir dann von einem Magazin schiach nachsagen lassen, dass ich das Baby bis Mitternacht in verrauchten Räumen herumschleppe. Eine Gemeinheit!
Für Adrian ist meine Mutter Tag und Nacht da. Und Alex unterstützt mich natürlich großartig. Überhaupt sind wir wirklich eine zauberhafte Familie“, so die sympathische Tirolerin.
Kartenhaus-Effekt
Auch Opernball-Chefin und Magazin-Herausgeberin Desirée Treichl-Stürgkh ist als berufstätige Mutter dreier Söhne im Alter von 6, 8 und 10 Jahren in der tagtäglichen Karriere-Zwickmühle. „Ich habe leider keine Eltern mehr, die sich um die Buben kümmern könnten, wenn ich arbeiten muss. Somit heißt’s zersprageln, aber ich tue es ja gerne.
Ich bemühe mich, jeden Nachmittag zu Hause zu sein. Mein Großer ist zehn und da gibt es immer gewisse Fragen zu beantworten, Fragen, die ich kein Kindermädel beantworten lassen möchte. Natürlich habe ich auch das Privileg, von zu Hause arbeiten zu können, wenn ich möchte. Aber letztlich bin ich eigentlich gar nicht so toll organisiert. Es geht irgendwie, alles kann aber immer wie ein Kartenhaus ganz plötzlich zusammenstürzen!“
Punktgenaues Time-Management
Fußballer-Gattin Barbara Hofmann will es gar nicht so weit kommen lassen. Wie viele andere Spielerfrauen auch hat sie, die Tourismus studierte, für die Familie auf die Karriere verzichtet. „Steffens Karriere und Rapid stehen jetzt im Mittelpunkt.
Würde ich arbeiten, gäbe es kein Familienleben mehr“, ist Hofmann überzeugt. Leidensgenossin Lisi Polster und Ehefrau von „Toni Nazionale“ kann sich dieser Meinung so nicht anschließen: „Ich finde es sehr wichtig, dass jede Mutter ihre eigenen Bedürfnisse wahrnimmt. Nur wenn es einem selbst gut geht, kann man auch von ganzem Herzen für andere da sein.“ Ins gleiche Horn bläst Dancing Star Lizzy Engstler.
„Ich sehe es jeden Tag als große Herausforderung, Kind, Job, Spaß und Alltag unter einen Hut zu bringen. Möglich ist das nur durch ein punktgenaues Management und ein sehr gutes Netz. Am Anfang habe ich oft davon geträumt, ganz zu Hause bei meinem Kind zu sein. Leider war das nie möglich. Jetzt bin ich zufrieden, so wie es ist.
Die Doppelbelastung sehe ich eher als Doppelherausforderung und als Chance, dabei zu wachsen. Ich möchte mit niemandem tauschen.“ In diesem Sinne: Alles Gute zum Muttertag!