Wien-Schau zeigt Linda ­McCartneys Lebenswerk

Willkommen zu Hause bei den Beatles!

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Intimes aus dem Familienleben der McCartneys gibt es bis 6. 10. in Wien zu sehen. Sir Paul über seine Lebensliebe und eine Reise in die Vergangenheit.

Sie sorgte dafür, dass man sich wohlfühlt; sie sorgte dafür, dass ich mich wohlfühlte.“ Auch fünfzehn Jahre nach ihrem Tod zittert Paul McCartneys (70) Stimme ein ganz klein wenig, wenn er über „seine“ Linda spricht. Deshalb war er extra zur exklusiven Vernissage ihrer Fotoausstellung nach Wien ins Kunst Haus gereist (siehe Kasten), um seiner Lebensliebe posthum Rosen zu streuen. „Sie zeigte mir den Wert eines entspannten Lebens. Linda war eine vollkommen ungezwungene Persönlichkeit, sie hatte viel Humor, sie war liebevoll und warmherzig. Und all das sieht man in ihren Arbeiten.“ Es ist ein Teil seines ganz privaten Lebens, der hier in Wien bis 6. Oktober zu sehen ist. Denn neben Musiker- und Showgrößen fotografierte Linda McCartney am liebsten ihre Familie. „Von ihr fotografiert zu werden fühlte sich locker und angenehm an, und in ihren Arbeiten kommt deutlich zum Vorschein, wie entspannt ihre Modelle sind“, so McCartney in Wien. Für Sir Paul muss die Schau in Wien eine Reise in seine Vergangenheit sein. Eine Reise zurück in eine glückliche Ehe, eine, „in der wir keine Nacht getrennt waren – außer als ich in Japan eine Woche wegen Drogenbesitzes im Gefängnis war“, so beschreibt der Ex-Beatle das Geheimnis ihres Liebesglücks.
Nachhaltig. Paul und Linda – wohl eine der größten Lovestorys der Musikgeschichte:

1967 lernte der Beatle die junge Fotografin kennen und verliebte sich schnell in die unangepasste, selbstbewusste junge Frau, die eher durch Zufall zur Lichtbildnerin der Stars wie Mick Jagger, Jimi Hendrix und Co wurde. Denn eigentlich liebte Linda die Natur und die Pferde. Ein Hobby, das sie später mit Paul auf ihrer Farm in Schottland teilte. Es ist ein bisschen so, als würde man in das Fotoalbum der McCartneys schauen. Denn neben fotografischen Zeitdokumenten der „Swinging Sixties“ (so der Name der Fotoschau), sieht man in Wien berührende Bilder von Paul, Linda und den Kindern Stella, Mary und James. „Wir waren eine sehr glückliche, harmonische Familie“, beschreibt Tochter Stella – heute eine der besten Designerinnen weltweit – diese Zeit. Der Tod ihrer Mutter sei „ein harter Schlag“ gewesen, der sie heute noch bewegt. „Seit meine Mama gestorben ist, fühle ich mich wie ein anderer Mensch. Sie beeinflusst mein Leben und meine Arbeit bis heute. Ich lebe wie sie vegan, und auch meine Mode ist es. Meine Mutter trug nie Make-up und schnitt sich die Haare selbst. Sie ritt jeden Tag durch den Hyde Park. Sie war ein Punk.“

Ablenkung
Und die Fotografie neben ihrer Familie und den Tieren ihre große Liebe. Sie fotografierte bis kurz vor ihrem Tod. „Das hat für eine Weile ihre Gedanken an den Krebs verscheucht“, weiß Witwer Paul. „Das letzte Bild ist im Atelier des Malers Francis Bacon entstanden. Sie hat sich selbst in einem zerbrochenen Spiegel fotografiert.“

Zeitreise
Wenig verwunderlich also, dass McCartney – er gibt am 27. Juni eines seiner raren Live-Konzerte in der Wiener Stadthalle – eine Weile gebraucht hat, bis er sich die Bilder nach ihrem tragischen Krebstod wieder anschauen konnte. „Aber es ist seltsam: Mit dem Abstand kann ich mir die Fotos inzwischen auch mit Freude ansehen.“

Denn es ist ja eine Reise in eine glückliche Zeit …

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