Im MADONNA-Talk spricht sie über Jetset-Leben, Liebe & Schicksalsschläge.
Ein 500-Zimmer-Prunkschloss in Regensburg nennt Elisabeth von Thurn und Taxis (29) ihr Zuhause, ihr Urlaubsdomizil war Michael Jacksons Neverland Range und ihre Mutter „Punk“-Fürstin Gloria ist eine Party-Legende. „Sorglos“, sagt die Prinzessin, Spross einer der reichsten Adelsfamilien Deutschlands, „ist niemandes Leben.“ Durch den frühen Verlust ihres Vaters war sie von Kindheit an mit dem Thema Tod konfrontiert, zwei bösartige Tumore, einer in der Lunge, einer im Kopf, konfrontierten sie im Teenie-Alter mit der eigenen Sterblichkeit. Auch wenn sie nun vorsichtiger ist und „für jeden Tag dankbar“, hat sie nichts an der Lebenslust – die scheinbar in den Genen liegt – eingebüßt.
Eine ganz normale Frau?
Während ihr Bruder, Prinz Albert (28), –wie MADONNA berichtete – die Österreicherin Xenia Maculan liebt, ist Elisabeth („Albert hat meinen Segen bei allem, was er tut. Er ist so ein wunderbarer Mensch“, so Elisabeth) noch auf der Suche nach dem Traumprinzen. In ihrem neuen Buch „Tagebuch einer Prinzessin“ schreibt sie über ihr Leben als Jetsetterin, hart arbeitende Journalistin (demnächst startet sie eine Karriere bei der US Vogue) und ganz normale Frau, die in einer Zwei-Zimmer-Wohnung lebt, sich Familie wünscht und mit Ängsten und Rückschlägen konfrontiert ist. Interview mit einer Prinzessin:
Ihr Tagebuch beginnt mit der Erinnerung, in der Ihre Mutter Sie als Clown verkleidet von der Schule abholt. Sie schreiben offen, dass Ihre Mutter kein Schamgefühl besäße, was peinlich, aber auch nützlich war. Wie hat Ihre Mutter reagiert? Elisabeth Thurn und Taxis: (lacht) Sie ist der wohl größte Fan des Buches. Sie liebt es und steht voll dahinter. War Ihnen die exzentrische Art Ihrer Mutter manchmal unangenehm? Thurn und Taxis: Auf jeden Fall (lacht). Gerade in der Pubertät ist einem ja alles peinlich. Es gab sehr oft Momente, in denen meine Schwester (Anm.: Maria, 30) und ich einfach nur weglaufen wollten, weil sie zu laut oder zu auffällig war. Recht bald habe ich aber den Humor darin entdeckt. Es war mir zwar nach wie vor peinlich, aber ich konnte wenigstens darüber lachen. Inzwischen finde ich es wahnsinnig lustig und überhaupt nicht mehr peinlich. Ihr Vater ist früh verstorben, Mutter-Töchter-Verhältnisse sind vor allem in der Pubertät oft sehr schwierig. Wie würden Sie das Verhältnis zu Ihrer Mutter beschreiben? Thurn und Taxis: Auch bei mir war die Pubertät eine schwierige Zeit. Wenn man da einen Elternteil hat, der sowohl Mutter als auch Vater ist, macht es das natürlich um nichts leichter. Dadurch, dass ich nun mein eigenes Leben lebe und Dinge tun kann, die mir Freude bereiten und mich erfüllen, haben wir aber mittlerweile ein sehr gutes Verhältnis. Natürlich geraten wir noch hin und wieder aneinander. Sie gehören zu einer der reichsten Adelsfamilien Deutschlands, schreiben aber über schimmelnde Apartments. Das klingt zum Teil so, als hätten Sie sich abgenabelt? Thurn und Taxis: Ich bekomme nach wie vor Hilfe von der Familie, könnte aber durchaus auch auf eigenen Füßen stehen – finanziell gesehen. Meine Mutter hat versucht, uns möglichst normal und bescheiden zu erziehen. Deshalb war es mir immer sehr wichtig, meinem Alter gerecht zu leben. Sie sind in einem Schloss mit 500 Zimmern aufgewachsen. Wie leben Sie heute? Thurn und Taxis: Ich lebe irgendwie zwischen London und New York, aber immer in einer ganz normalen, schönen Zwei-Zimmer-Mietwohnung. Vermissen Sie das Prinzessinen-Dasein am Schloss? Thurn und Taxis: Ich bin wahnsinnig gerne dort, aber ich brauche die Großstadt. Mir sind die Kultur und die Vibes von Metropolen wichtiger. Sie haben dort aber sicher eine traumhafte Kindheit verlebt… Thurn und Taxis: Als Kind möchte man einfach nur normal sein und nicht auffallen. Die anderen Kinder haben uns immer schief angesehen, weil wir mit Chauffeur und Bodyguard in der Schule ankamen. Auch die Lehrer hatten uns ein bisschen auf dem Kieker, weil sie dachten, dass wir uns für etwas Besseres halten würden. Meine Geschwister und ich wollten den Zirkus aber überhaupt nicht. Sehen Sie den Namen immer noch als Bürde? Thurn und Taxis: Gelegentlich. Ich habe mich aber damit angefreundet und verstanden, dass der Name überhaupt nichts mit mir zu tun hat. Ein Adelstitel oder ein berühmter Name öffnet Türen, aber man muss schon selbst hindurch gehen und sich beweisen. Sie schreiben, dass Sie Ihren Traumprinzen noch nicht getroffen haben. Ist es für eine Prinzessin schwieriger, den Richtigen zu finden? Thurn und Taxis: Das kommt mir nicht so vor. Gemeinsamkeiten sind natürlich wichtig, und deshalb erleichtert eine ähnliche Herkunft eine Beziehung. Mehr als das ist es für mich aber nicht; er muss nicht unbedingt adelig sein. |
Das ganze Interview mit Elisabeth v. Thurn und Taxis lesen Sie in Ihrer aktuelllen MADONNA.