Kostenlose Leihfahrräder, Yogakurse und vergünstigte Eintritte: Kopenhagen führt Belohnungssystem für umweltbewusste Urlauber ein.
Wer diesen Sommer nach Kopenhagen reist, sollte sein Fahrradhelm nicht vergessen – oder besser noch: gleich mit dem Zug anreisen, Müllsack einpacken und mindestens vier Tage bleiben. Warum? Weil es dafür in der dänischen Hauptstadt jetzt Belohnungen gibt!
Die neue Initiative CopenPay macht genau das, was der Name verspricht: Sie zahlt aus – allerdings nicht in Kronen, sondern in Yoga-Sessions, Museumstickets und gratis Leihfahrrädern.
Belohnung fürs grüne Gewissen
„Wir wollen das Bewusstsein für verantwortungsvolles Reisen schärfen“, erklärt Sören Tegen Pedersen vom Tourismusamt. Und das auf eine sehr charmante Weise: Wer sich klimafreundlich verhält, bekommt etwas zurück. Etwa durch vergünstigte Eintritte ins renommierte Nationalmuseum, kostenlose Yoga-Kurse mit Blick aufs Wasser oder eine Gratis-Runde auf einem der stylischen Leihfahrräder, die überall in der Stadt verteilt sind.
Los geht’s am 17. Juni, und das Ganze läuft über neun Wochen. Mit an Bord sind stolze 90 Institutionen – von klassischen Museen über trendige Cafés bis hin zu echten Highlights wie der Skipiste Copenhill, die sich spektakulär auf dem Dach einer Müllverbrennungsanlage schlängelt.
Müll fischen gegen Bootszeit: So war der Testlauf
Dass das Konzept funktioniert, hat bereits der Testlauf 2024 gezeigt – und der war ein voller Erfolg. „500 Leute stürzten sich auf das Angebot, eine Stunde lang kostenlos Boot zu fahren und dabei Müll aus dem Hafen zu sammeln“, erinnert sich ein Mitarbeiter eines Leihbootunternehmens.
Insgesamt nutzten 75.000 Touristen die Chance, sich durch grüne Taten Vorteile zu sichern. Die Ergebnisse sprechen für sich: 29 Prozent mehr Fahrradvermietungen, mehrere Tonnen gesammelter Müll und eine überwältigende Zufriedenheit – 98 Prozent der Teilnehmenden wollten das Konzept weiterempfehlen.
Nachhaltigkeit, aber bitte mit Stil
Kopenhagen zeigt einmal mehr, dass Nachhaltigkeit keine trockene Predigt sein muss. Stattdessen wird daraus ein spielerisches, fast schon gamifiziertes Erlebnis, bei dem man nicht nur der Umwelt etwas Gutes tut, sondern auch neue Ecken der Stadt entdeckt.
Also: Wer Kopenhagen dieses Jahr besucht, sollte ein bisschen Platz im Koffer lassen – nicht für Souvenirs, sondern für gute Taten. Und die werden hier eben nicht nur geschätzt, sondern gleich doppelt belohnt.
