Reiselust

Sans-Souci-Hotel in Wien eröffnet

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Die 63 Zimmer sind mit Designermöbeln und Kunstwerken ausgestattet.

Der jahrelang leer stehende Bürokomplex hinter dem Wiener Volkstheater ist zu neuem Leben erwacht: Das Haus wurde saniert, die einst zuplakatierte Fassade frisch gestrichen, es gehen Leute ein und aus. Seit 18. Dezember läuft die Soft-Opening-Phase der sich nunmehr dort befindlichen Fünf-Sterne-Luxusherberge "Sans Souci", die offizielle Eröffnung findet am 30. Jänner statt. Die 63 Zimmer und Suiten wurden mit Designermöbeln und Kunstwerken ausgestattet, so hängen etwa echte Roy Liechtensteins an den Wänden.

Neues Luxus-Hotel in Wien



Hoteldirektorin Andrea Fuchs ist zufrieden, wie das Geschäft angelaufen ist: "Es schaut gut aus", zog sie bei einem Rundgang eine erste Bilanz. Zu Silvester seien alle bereits fertiggestellten Zimmer, 31 an der Zahl, gebucht gewesen. Derzeit werden noch die letzten Arbeiten und der Feinschliff für die Eröffnung erledigt - hier müssen noch Luster befestigt, da noch Möbelstücke zurecht gerückt werden. Auch Mitarbeiter werden noch gesucht.

Das Hotel, das der Sans Souci Group gehört, wurde vom Büro "yoo" des Designers Philippe Starck gestaltet. Die Zimmer sind in hellen Farben gehalten, Braun-, Grau- und Cremetöne dominieren. Die Übernachtung kostet ab 260 Euro, für die Master Suite werden - abhängig von der Saison - bis zu 1.900 Euro verlangt, so Fuchs. Sowohl in den Zimmern als auch in den öffentlichen Bereichen finden sich neben Antiquitäten moderne Möbel u.a. von Charles Eames oder die bekannten "Egg Chairs" von Arne Jacobsen.

Was bei dem Rundgang durch das Hotel auffällt: Es wurde sehr viel Wert auf Kunst gelegt. An den Wänden hängen Werke aus der Sammlung des Hoteleigentümers, Sans-Souci-Group-Chef Norbert Winkelmayer. Dazu zählen auch Stücke von Roy Liechtenstein, Allen Jones oder Steve Kaufman. Angst, dass die wertvollen Stücke beschädigt oder gar gestohlen werden, habe Winkelmayer nicht, versicherte Fuchs. Auf dem Flur hängt u.a. auch eine Fotoserie, die von Hubertus Hohenlohe extra für das Hotel angefertigt wurde.

Luxus-Wohnungen

Exklusiv ist der Zugang zu den oberen Etagen, wo sich insgesamt 15 Eigentumswohnungen befinden. Zehn davon sind schon verkauft, einer der Neo-Besitzer kommt aus Kasachstan, der Rest sind Westeuropäer. Der Quadratmeterpreis der Räumlichkeiten bewege sich zwischen 8.500 und 17.000 Euro, so Fuchs. Noch zu haben ist unter anderem das größte Apartment mit 340 Quadratmetern samt ebenso großer Terrasse.

Die Neo-Eigentümer können die Serviceleistungen des Hotels sowie den Fitness- und Spabereich samt 20-Meter-Pool mitbenutzen. Das zum Hotel gehörende Restaurant "La Veranda" ist für die Öffentlichkeit zugänglich, ebenso die Bar. Dort wird vor allem Champagner ausgeschenkt. Auf der Karte befinden sich rund 60 verschiedene Sorten. Für Interessierte gibt sogar eine Degustation des prickelnden Getränks. Für 33 Euro gibt es ingesamt vier Kostproben.

Lange Historie

Das Hotel befindet sich in einem 1872 erbauten Gebäude in der Museumsstraße 1. Zunächst war hier das Gasthaus „Zum großen Zeisig“ untergebracht, in dem Johann Strauß 1858 seine „Tritsch-Tratsch-Polka“ uraufführte. Als „Hotel Höller“ war das Haus von 1873 fast durchgehend bis 1953 in Betrieb, mit einer kurzen Unterbrechung durch die US-Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg. In den 1950er-Jahren löst eine Silvesterrakete einen Brand im Gebäude aus. Danach wurde es in einen Bürokomplex umfunktioniert, der bis 2004 die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse beherbergte.

Danach stand der Bau - abgesehen von zwei kurzzeitigen Hausbesetzungen - leer. 2010 erwarb die Sans Souci Group ihn um 14,8 Mio. Euro und begann noch im selben Jahres mit der Renovierung. Insgesamt wurden 34 Mio. Euro in die Sanierung, den Umbau, den Dachausbau sowie in eine Tiefgarage investiert. Das Gebäude beherbergt neben einem Hotel auch einen Supermarkt.
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