Zwölf Jahre nach dem folgenschweren Skiunfall von Michael Schumacher gibt sein früherer Formel-1-Teamchef Flavio Briatore einen seltenen Einblick in den Gesundheitszustand des siebenfachen Weltmeisters.
Michael Schumacher (56) wurde seit 2013 nicht mehr öffentlich gesehen. Briatore, der den Rennfahrer bei Benetton zu seinen ersten zwei Weltmeistertiteln führte, steht weiterhin in engem Kontakt mit Schumachers Familie.
"Waren Sie schon mal bei Schumacher zu Besuch?", will die italienische Zeitung "Corriere della Sera" wissen. Flavio Briatore antwortet darauf: "Nein. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich ihn immer noch lächeln nach einem Sieg – und ich möchte ihn lieber so in Erinnerung behalten, als im Bett liegend. Aber ich stehe in regelmäßigem Kontakt mit Corinna."
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Die Formel-1-Legende Schumacher - der sieben Weltmeisterschaften gewann - hatte im Dezember 2013 einen Unfall, der ein künstliches Koma nach sich zog. Seitdem ist er nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten.
Betreuung
Der Deutsche wird in seinem Haus am Genfer See von einem Team von Ärzten und seiner Frau Corinna betreut, aber über seinen Zustand wurde bisher nur wenig bekanntgegeben. Felix Görner, RTL-Reporter, gab im März ein Update zu Schumis Zustand.
Sehr traurige Situation
"Die Situation ist sehr traurig", sagte Görner damals, der als einer der Journalisten gilt, die Schumachers Familie am nächsten stehen und eine zuverlässige Quelle für seinen Gesundheitszustand sind. Und weiter: "Er ist ein pflegebedürftiger Mensch, der auf Pfleger angewiesen ist. Es ist ein sehr trauriger Zustand."
Görner äußerte sich auch zur allgemeinen Situation rund um Schumacher und zur Privatheit seines Lebens seit dem tragischen Unfall im Jahr 2013.
Helm für die Wohltätigkeitsorganisation unterschrieben
Im April unterschrieb Schumacher – mit Corinnas Hilfe – einen Helm für die Wohltätigkeitsorganisation "Race Against Dementia". Ex-Teamkollege Johnny Herbert nannte dies einen emotionalen Moment und hofft, dass es ein Zeichen für eine Besserung ist. Schumacher gilt als einer der größten F1-Piloten aller Zeiten, mit sieben WM-Titeln, 71 schnellsten Runden und 155 Podestplätzen.
Briatore äußerte sich auch zur Frage nach dem besten Fahrer aller Zeiten: "Schumacher, Senna, Alonso – alle großartig. Aber derzeit ist Verstappen die klare Nummer eins."