Spanien glänzt mit Tiki-Taka Fußball und DFB-Team reist als großer Verlier ab
Die neunte Frauenfußball-WM in Australien und Neuseeland ging zu Ende. Der Final-Triumph von "La Roja" gegen England (1:0) war dabei nur eine der Überraschungen des einmonatigen Fußball-Festivals. Trotz einigen Zweifeln glänzte das erste Down-Under-Turnier mit Rekordzahlen. Bis zu zwei Millionen Zuschauer sorgten in den Stadien für volle Ränge. Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino bezeichnete das Turnier als "Das größte und beste alle Zeiten". Vor allem über die Einnahmen in Höhe von 570 Millionen US-Dollar freute sich der Schweizer.
Top: Spanien & Australien
La Roja: Die Spanierinnen schrieben mit ihrem Triumph Sportgeschichte und reihten sich in die Riege der bisherigen Weltmeisterinnen USA, Deutschland, Japan und Norwegen ein. Bei ihrer erst dritten WM-Teilnahme folgte für Olga Carmona und Co. auf das Aus in der Vorrunde 2015 und den Achtelfinal-Einzug 2019 heuer gleich der Titel – und das trotz der 0:4-Pleite im letzten Gruppenspiel gegen Japan.
Matildas: Der Traumreise der Australierinnen endete erst im Halbfinale gegen die "Lionesses". Die Gastgeberinnen begeisterten aber vor allem mit ihren zahlreichen Fans und sorgten im Land der Rugby- und Kricketfans für die WM-Party schlecht hin. Medaillen blieb ihnen aber nach dem 0:2 im Spiel um Platz drei gegen Schweden verwehrt.
Außenseiter: Die Debatte, ob 32 Teams nicht zu viel sind, verstummten rasch. Das war die WM der Underdogs. Haiti verlor in der Vorrunde nur 0:1 gegen England, Nigeria spielte 0:0 gegen Olympiasieger Kanada und stand ebenso wie Südafrika und Marokko (Nouhaila Benzina - erste Spielerin mit Hijab) im Achtelfinale. Kolumbien zog sogar ins Viertelfinale
Flop: Das DFB-Team
DFB-Team: Deutschland ist die größte WM-Enttäuschung. Die zweimaligen Weltmeisterinnen mussten nach dem 1:1 gegen Südkorea bereits in der Vorrunde ihre Koffer packen. Dabei zeigte sich wie schon bei den DFB-Männern in Katar: Deutschland gehört nicht mehr zur Weltspitze.
Favoriten: Auch die Favoriten Brasilien und USA erwischte es vorzeitig. Bei der letzten WM von Superstar Marta verpasste die "Selecao" das Achtelfinale. Und in der ersten K.-o.-Runde gegen Schweden verpassten Rekordweltmeister USA ihren WM-Hattrick (2015 & 2019).
Spaniens Verbandchef: Nach dem gewonnenen Finale sorgte ein Kuss von Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales für Nationalspielerin Jennifer Hermoso für großen Wirbel. Hermoso tat zwar ihren Unmut über die Aktion kund („Hat mir nicht gefallen“), wies aber die harsche Kritik an Rubialeszurück. Man solle „dieser Geste der Freundschaft & Dankbarkeit nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken“. Ruhig schlafen konnte die frischgebackene Weltmeisterin trotzdem. Wie sie auf Instagram demonstrierte.