Bundesliga

Austrias Talfahrt geht weiter

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In den letzten 20 Pflichstpsielen nur 3 Siege eingefahren - das Austria-Tief hält schon seit Monaten an.

Ist es das Versiegen der Geldquelle Frank Stronachs im Sommer, die ungewisse Zukunft vieler Spieler vor Vertragsgesprächen oder der am Sonntag überraschend verkündete Abschied von Trainer Georg Zellhofer per Saisonende? Nach der blamablen Leistung der Austria am Mittwoch im Wiener Derby gegen Rapid (0:2) stellen sich den leidgeprüften violetten Anhängern Fragen über Fragen, was die aktuelle Formkrise ausgelöst haben könnte. Fakt ist aber, dass diese Talfahrt des Fußball-Cupsiegers nicht erst dieser Tage eingesetzt hat.

Lange Durststrecke
Die "trockenen" Zeiten der Veilchen begannen nämlich nicht im neuen Jahr mit drei Niederlagen und zwei Remis in sieben Spielen, sondern reichen bis in den Herbst 2007 zurück. Seit 20. Oktober brachte der aktuelle Cupsieger in 20 Pflichtspielen (16 in der Liga und vier in der UEFA-Cup-Gruppe) nur drei Siege zuwege. Das 1:0 in Kärnten (11. November), das 3:1 gegen Meister Red Bull Salzburg (23. Februar) und das 2:1 in Innsbruck (27. Februar) sind für einen Titelanwärter mit Ansprüchen einfach zu wenig.

Glanzzeiten im Herbst
Dabei befand sich der Rekord-Cupsieger (26 Trophäen) und zehnfache Double-Gewinner auf durchaus gutem Weg zum 24. Meistertitel. Die Favoritner, die vorigen Samstag 97 Jahre alt geworden sind, führten in der laufenden Saison erstmals nach der 7. Runde die Tabelle der T-Mobile Bundesliga an, überließen die Spitze danach einmal Rapid und lagen vom 2. September (9. Durchgang) bis zum 2. Dezember (21.), also genau drei Monate, auf dem Platz an der Sonne.

Die Gegenwart als Tabellenvierter mit (vorläufig) sieben Zählern Rückstand auf die Salzburger (am heutigen Mittwoch in Kärnten im Einsatz) sieht düster aus. Statt des Titels, der zum Frühjahrsbeginn punktegleich mit "Winterkönig" Sturm Graz und den "Bullen" noch realisierbar schien, ist Schadensbegrenzung und Besserung angesagt, das Erreichen des UEFA-Cups zum obersten Ziel geworden.

Pflichtsieg gegen Ried gefordert
Am Samstag im Heimspiel gegen SV Ried (18.00 Uhr) haben Schiemer, Acimovic, Kuljic und Co. die nächste Chance, die Talfahrt zu stoppen. Gegen die Wikinger haben die Wiener ein positive Saisonbilanz, wurden von neun möglichen Punkten sieben erobert. Daher soll kurzfristig diese positive Serie halten. Im letzten Heimspiel am 26. April gegen Wacker Innsbruck soll dann wenigstens die Teilnahme am internationalen Geschäft gefeiert werden. An diesem Tag werden auch Größen vergangener, besserer Austria-Zeiten auf der Tribüne sitzen.

Erinnerung an große Zeiten
Die Austria lädt am 26. April jene Mannschaft zum Saison-Kehraus und davor zum Lunch in Hotel Marriott ein, die vor fast genau 30 Jahren für den bisher größten Erfolg des Vereins in der Nachkriegszeit gesorgt hat. Prohaska, Parits, Sara, Daxbacher, Gasselich, Baumgartner, Baumeister, Pirkner und Co. standen am 3. Mai 1978 im Pariser Prinzenpark im Endspiel des Europacups der Cupsieger, das gegen RSC Anderlecht allerdings 0:4 verloren ging.

Ob dieses Jubiläum und die dann erhoffte neuerliche UEFA-Cup-Teilnahme mit Zellhofer als Feldherr, mit einem interimistisch eingesetzten Betreuer oder schon mit einem neuen Coach gefeiert wird, liegt in der Entscheidung der Führungsetage des Wiener Traditionsvereins.

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