Chelsea nach 3:1 bei Liverpool ebenfalls vor Aufstieg ins Halbfinale.
Der FC Barcelona hat am Mittwochabend den FC Bayern München im Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel mit 4:0 (4:0) deklassiert. Der spanische Tabellenführer steht nach einer Gala-Vorstellung vor der Pause und Toren von Lionel Messi (9., 38.), Samuel Eto'o (13.) und Thierry Henry (43.) mit mehr als einem Bein in der Vorschlussrunde. Beste Karten hat auch Chelsea nach einem 3:1-(1:1)-Auswärtserfolg an der Anfield Road gegen Liverpool, den Branislav Ivanovic (39., 62.) und Didier Drogba (67.) nach 0:1-Rückstand (Fernando Torres/6.) fixierten.
Die Münchner, die zuletzt auch in der Meisterschaft gegen den VfL Wolfsburg eine empfindliche 1:5-Klatsche kassierten, standen im Camp Nou vor 94.000 Zuschauern von Beginn an auf verlorenem Posten. Die Elf von Josep Guardiola kombinierte nach Belieben und das Sturm-Trio Messi/Eto'o/Henry spielte sich in einen wahren Torrausch. Vor allem da Deutschlands ersatzgeschwächte Abwehr ohne Lucio, Van Buyten und Lahm völlig überfordert war.
In der sechsten Minute rettete Demichelis noch bei einem Henry-Schuss vor der Linie, drei Minuten später musste der anstelle von Michael Rensing im Bayern-Tor aufgebotene Hans-Jörg Butt aber bereits hinter sich greifen: Eto'o spielte ideal auf Messi und der Argentinier hatte keine Mühe, den Ball am deutschen Goalie vorbei zu schieben (9.). Vier weitere Minuten später tauschte das Duo die Rollen. Nach Messi-Vorarbeit stellte der Kameruner durch die Beine von Butt auf 2:0 (13.).
Auch die Tatsache, dass Guardiola von Schiedsrichter Howard Webb nach heftigen Reklamationen (Messi sah nach einem vermeintlichen Elfmeterfoul wegen einer Schwalbe die Gelbe Karte) auf die Tribüne verbannt wurde, hatte keine Auswirkungen auf das Spiel der Katalanen. Messi vollendete mit seinem achten Treffer im achten Königsliga-Saisonspiel nach einem tollen Henry-Antritt zum 3:0, ehe der Franzose dann auch noch selbst nach einer herrlichen Kombination über Iniesta, Messi und Eto'o den 4:0-Pausenstand sicherstellte.
Für die Münchner, die mit dem Resultat noch gut bedient waren, war es ein Novum. Noch nie waren sie in einem Europacup-Spiel nach 45 Minuten so hoch zurückgelegen. "Es stimmt hinten und vorne nicht", war Bayerns Vereins-Präsident Franz Beckenbauer zur Pause fassungslos. Nach dem Seitenwechsel gingen es die Spanier etwas geruhsamer an und verwalteten den komfortablen Vorsprung geschickt.
Die Bayern-Elf des nun wohl noch mehr in der Kritik stehenden Coach Jürgen Klinsmann, die im Achtelfinale noch Sporting Lissabon mit dem Gesamtscore von 12:1 ausgeschaltet hatte, fand kaum Möglichkeiten auf den Ehrentreffer vor. Es war die erste Pflichtspiel-Niederlage der Bayern gegen Barca im fünften Spiel nach drei Siegen und einem Remis in der Vergangenheit.
Liverpool FC - Chelsea FC: 1:3
An der Anfield Road hatten die
Gastgeber den besseren Start. Nach einem Fersler von Kuyt und einem Querpass
von Arbeloa brachte Torres die "Reds" schnell in Front (6.). In der Folge
ließen Malouda und Drogba die Ausgleichschance aus, ehe Ivanovic in seinem
zweiten Champions-League-Spiel nach einem Malouda-Freistoß per Kopf zum 1:1
traf (39.). Nach dem Seitenwechsel drehte der Vorjahres-Finalist die Partie
endgültig.
Carragher rettete bei einem Drogba-Schuss zwar noch auf der Linie (51.), gegen einen neuerlichen Kopfball vom eigentlich schon ausgemusterten Doppeltorschützen Ivanovic war die Liverpool-Hintermannschaft nach einem Corner aber machtlos (62.). Und als Draufgabe sorgte Elfenbeinküste-Teamstürmer Drogba nach Malouda-Vorarbeit für die endgültige Entscheidung (67.).
Chelsea hat damit nach neun direkten Duellen mit Liverpool in der Champions League eine positive Bilanz (3 Siege, 4 Remis, 2 Niederlagen) vorzuweisen. Die Elf von Guus Hiddink dürfte damit genauso wie in der vergangenen Saison zum Stolperstein für die "Reds" werden. 2007/08 hatte sich Chelsea im Semifinale nach Verlängerung mit 3:2 durchgesetzt. Damit dürfte es im Halbfinale zum Duell Barcelona - Chelsea kommen, die Viertelfinal-Rückspiele gehen am 14. April über die Bühne.
In den Dienstagpartien Manchester United - FC Porto (2:2) und Villarreal - Arsenal (1:1) hatte es keine Sieger gegeben.