Fred bewahrte den Favoriten in letzter Minute vor einer Blamage.
Die Topfavoriten kommen bei der Copa America weiter nicht auf Touren. Der fünffache Fußball-Rekordweltmeister und Titelverteidiger Brasilien kam am Samstagabend in Cordoba gegen Paraguay nicht über ein 2:2 (1:0) hinaus. Nur ein "Last-Minute-Treffer" von "Joker" Fred bewahrte die "Selecao" vor einer Niederlage.
Südamerikas "Fußball-Zwerg" Venezuela setzte sich indes mit einem 1:0-(0:0)-Erfolg in Salta über Ecuador an die Spitze der Gruppe B. Das Goldtor für den Außenseiter, der erst seinen dritten Copa-Sieg seit der erstmaligen Teilnahme 1967 verbuchte und dessen Einwohner vor allem Baseball-begeistert sind, schoss Cesar "Maestrico" Gonzalez (62.).
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In Argentinien findet derzeit die Copa America statt.
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Nicht nur auf dem Spielfeld geht es dabei heiß her.
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Vor allem die Fans von Paraguay geizen nicht mit ihren Reizen.
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Beim Spiel gegen Brasilien achtete kaum mehr ein Mann auf den Fußball.
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Zu heiß waren die anwesenden weiblichen Fans, ...
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... die ihre Kurven gekonnt in Szene setzten.
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Am Ende durften sie sich sogar über einen überraschenden Punkt gegen Brasilien freuen.
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Auch das wurde ausgiebig zelebriert.
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Hingucker so weit das Auge reicht.
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Auch Larissa Riquelme darf bei einem Spiel Paraguays natürlich nicht fehlen.
Ausgleich in letzter Minute
Brasilien war zwar durch Jadson (39.), der Milan-Stürmer Robinho aus der Startformation verdrängt hatte, programmgemäß vor der Pause in Führung gegangen, geriet aber nach Treffern von Roque Santa Cruz (55.) und Nelson Valdez (67.) 1:2 in Rückstand. Dem erst acht Minuten zuvor eingewechselten Fred (90.) glückte noch der Ausgleich für den Favoriten, der über weite Strecken eine enttäuschende Leistung bot und sich nach dem zweiten sieglosen Spiel viel Kritik in der Heimat gefallen lassen musste.
"Fred verhinderte einen Skandal für die Selecao", brachte die Sportzeitung "Lance!" in ihrem Internetportal die Stimmung im Land des WM-Gastgebers 2014 auf den Punkt. Die "Folha de Sao Paulo" schrieb von einem erneut "desaströsen Auftritt" und warnte: "Am Mittwoch muss der auserwählte fünffache Weltmeister gegen Ecuador gewinnen, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Ein Scheitern könnte das vorzeitige Aus bedeuten, was eine historische Schande wäre."
Kaum Akzente
Besonders die beiden jungen Santos-Offensivspieler, Neymar und Ganso, die auf Transferwunschlisten von Großclubs in Europa ganz oben stehen, waren kaum in der Lage, Akzente zu setzen. Während Neymar für Fred ausgewechselt wurde, gab Ganso immerhin den entscheidenden Pass zum 2:2. "Wir haben Fehler gemacht und fast verloren", betonte der zunehmend unter Druck stehende Teamchef Mano Menezes, der seine Mannschaft jedoch im Aufwärtstrend sieht. "Die dritte Partie (gegen Ecuador) wird besser als die zweite (gegen Paraguay), die schon besser als die erste (0:0 gegen Venezuela) war", gab Menezes zu Protokoll.
Fred, der in den Medien sogleich als Brasiliens "Retter von Cordoba" bezeichnet wurde, schlug in dieselbe Kerbe: "Wir gehen erhobenen Hauptes mit diesem Resultat vom Platz. Paraguay hat viel Qualität gezeigt, und wir müssen die Ruhe bewahren in den nächsten Spielen, um uns zu qualifizieren."