Die Austria will auf der Zielgerade des Rennens um einen Meistergruppen-Start das momentane Hoch verlängern.
Nach zwei Zu-Null-Siegen in den ersten beiden Frühjahresrunden sind die "Veilchen" mit einem Heimerfolg über den WAC am Sonntag (17.00 Uhr) voraussichtlich fix "oben" dabei. Die Wolfsberger haben dies schon geschafft und können ohne Druck in Wien-Favoriten agieren. Durch die Verschiebung des Cup-Halbfinales gegen Salzburg müssen auch keine Kräfte gespart werden.
"Wir haben diese Situation jetzt in zwei Spielen vorgefunden und haben jetzt wieder ein Endspiel, in dem wir vielleicht alles entscheiden können", sagte Austria-Trainer Manfred Schmid am Freitag. Mit einem Heimsieg und entsprechenden Resultaten der ersten Verfolger Ried und Rapid könnte sein Team das große Ziel bereits einfahren. Als Fünfter liegt die Austria derzeit gleichauf mit dem Sechsten Ried und zwei Punkte vor dem Stadtrivalen. Der achtplatzierte LASK ist drei Zähler entfernt.
Nach 2:0-Siegen gegen Schlusslicht Altach und Hartberg in den vergangenen Wochen wartet laut Schmid nun aber ein anderes Kaliber. Der WAC ist erster Verfolger von Meister Salzburg und musste sich beim souveränen Spitzenreiter zuletzt erst in der Nachspielzeit 0:2 geschlagen geben. Schmid bescheinigte den Kärntnern "unglaubliche Qualität in der Offensive" und klare Abläufe im Spiel. "Es ist wichtig, dass wir da auch gut abgesichert sind", merkte er an.
Die Austria kassierte erst 22 Gegentore in 20 Runden. Die Wolfsberger haben schon 31 weggesteckt. Im ersten Duell der laufenden Saison, einem 1:0 des WAC, entschied der mittlerweile bei neun Saisontreffern haltende Tai Baribo die Partie. Die bisher letzte Reise an den Verteilerkreis ist bei den Wolfsbergern in schlechter Erinnerung. Im Play-off zur Europacup-Teilnahme waren nach einem 0:3 im Hinspiel bereits alle Hoffnungen dahin. Schmid war damals wie Robin Dutt noch nicht am Ruder. "Wir beschäftigen uns nicht mit der Vergangenheit", sagte der Wiener wohl auch stellvertretend für sein Gegenüber.
Bei den Lavanttalern kehrt mit Michael Liendl der Spielgestalter zurück. Der 36-Jährige fehlte in Salzburg aufgrund eines positiven Coronatests, konnte die Quarantäne aber schon wieder verlassen. Mario Leitgeb ist wegen Rückenproblemen fraglich. Dutt muss nur bedingt Kräfte schonen. Das für kommenden Mittwoch geplant gewesene Halbfinale im ÖFB-Cup daheim gegen Salzburg wurde verschoben, nachdem die von Corona schwer getroffenen "Bullen" ihr Sonntag-Spiel gegen den LASK erst drei Tage später absolvieren werden. Dutt sah einem "Top-Spiel" entgegen. "Die Austria war bereits im Hinspiel richtig gut und hat jetzt nochmals einen Schritt nach vorne gemacht", erklärte der Deutsche.
Bei der Austria stünden Marco Djuricin und vielleicht auch Muharem Huskovic wieder zur Verfügung. Djuricin wurde schon gegen Hartberg im Finish eingewechselt, Huskovic absolvierte in dieser Woche bereits Teile des Mannschaftstrainings. Schmid berichtete von einer "sehr, sehr guten Stimmung" im Training. "Das war schon in den letzten Wochen so." Taktisch könnte die Austria reagieren und mit Lucas Galvao auf eine Dreierkette in der Abwehr setzen.