In der brisanten Causa legt Grün-Weiß nun mit einem neuen Beweis nach.
Es war eine Kampagne, die ihre Wirkung nicht verfehlte: Seit Sommer bezeichnet sich die Austria auf Plakaten als Österreichs Rekordmeister. Sehr zum Leidwesen des SK Rapid. "Zunächst sind mir die Plakate nicht aufgefallen. Als ich darauf angesprochen wurde, dachte ich, es ist ein Satire-Projekt“, schimpfte Christoph Peschek, Wirtschafts-Geschäftsführer der Hütteldorfer.
Die Erzrivalen zankten sich öffentlich. Das mediale Echo fiel entsprechend groß aus. Bei Rapid wollte man die Darstellung der "Veilchen", wonach die Meisterschaften von 1911 bis 1949 nicht als gesamtösterreichische zählen würden, nicht akzeptieren und gab eine wissenschaftliche Studie in Auftrag.
Peschek postete diese am Dienstag auf Twitter: "Die vielen großartigen Spieler und Erfolge in der Geschichte des Klubs verpflichten uns, diese Tatsache nicht verdrehen zu lassen. Schließlich ist sie auch Teil unserer Identität und Ansporn für Gegenwart und Zukunft." Auf 22 Seiten beantworteten drei Historiker die "Rekordmeisterfrage" - zugunsten Rapids.
#Rekordmeister #Gutachten Die vielen großartigen Spieler & Erfolge in der Geschichte unseres Klubs verpflichten uns, diese Tatsache nicht verdrehen zu lassen. Schließlich ist sie auch Teil unserer Identität & Ansporn für Gegenwart & Zukunft. https://t.co/bYw5ldZvUX
— Christoph Peschek (@ChPeschek) 5. Dezember 2017
Das Fazit: "Eine anerkannt leistungsstärkste, das heißt, österreichische Spielklasse ist historisch ab der Saison 1911/12 nachweisbar. Die Gewinner dieser Spielklasse sind nach dem Bedeutungsinhalt dieses Begriffes Österreichischer Fußballmeister. Eine Einschränkung der Zählung von Österreichischen Meistertiteln, die erst nach der Saison 1911/12 einsetzt, ist mit dem Bedeutungsinhalt und Sinngehalt des Begriffes "Österreichischer Fußballmeister" nicht in Einklang zu bringen."
Die Hintergründe zum Theater
Zur Erklärung: Von 1911 bis 1949 wurde der Meister über eine niederösterreichische Liga ausgespielt, nach der Eigenständigkeit des Wiener Verbandes über eine Wiener Liga oder während des Anschlusses an Nazi-Deutschland über eine Gauliga. In der Zeit war das Niveau der Teams aus der Hauptstadt weit über allen Mannschaften aus den anderen Bundesländern angesiedelt, weshalb die damaligen Champions als Landesmeister angesehen werden.
Nach der Rechnung hätte Rapid 32 und die Austria 24 Titel. Die Austria zählt jedoch erst jene Erfolge nach der Einführung der gesamtösterreichischen Liga 1949/50 und brachte es seither auf 21 Titel, Rapid nur auf 16.
Man darf gespannt sein auf Austrias Reaktion. Eine Fortsetzung scheint garantiert ...