Multifunktionsarena entsteht - 35-Millionen-Bau soll mit Investorenhilfe realisiert werden - Frauen- und Nachwuchs-Länderspiele geplant
Der TSV Hartberg will den nächsten Schritt tun. Wie Präsidentin Brigitte Annerl gegenüber der "Kleinen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) angab, befindet sich das Stadionprojekt des Fußball-Bundesligisten "im Endspurt". Geplant ist demnach eine Multifunktionsarena für 8.500 Zuschauer, die auch für Länderspiele der österreichischen Nachwuchs-Nationalteams oder des Frauen-Nationalteams genutzt werden soll. Die Kosten soll sich auf rund 35 Millionen Euro belaufen.
"Wir haben zwischen Wien und Graz kein einziges UEFA-taugliches Stadion. Die Nachwuchsnationalteams sind in unserer Nähe auf Trainingslager. Da macht ein Stadion-Standort Hartberg absolut Sinn. Da gibt es auch Gespräche mit dem ÖFB", meinte Annerl im Zeitungs-Interview. Das Projekt mutet ambitioniert an. Hartberg hat samt umliegenden Ortschaften rund 6.800 Einwohner. Die Arena soll aber nicht nur alleine dem Fußball zugutekommen, sondern die Kosten auch anderwärtig einspielen.
Stadion nur bis 2025 zugelassen
Über ein neues Stadion in Hartberg wird schon länger diskutiert. Die Profertil Arena mit seinem Fassungsvermögen von etwas mehr als 5.000 Zuschauern ist in seinem derzeitigen Zustand mit mobilen Tribünen von der Bundesliga nur noch bis 2025 zugelassen. Wie Annerl ausführte, verzögerten sich die Planungen für das neue Stadion durch die Corona-Pandemie. "Es war ein denkbar schlechter Zeitpunkt. Wir erhoffen uns ein Go für Sommer und haben dann 18 Monate eingeplant. Das ist der Stand - und wenn wir uns langfristig in der Bundesliga etablieren wollen, dann müssen wir jetzt was tun", meinte die Clubchefin.
Die Investition von 35 Millionen Euro soll mithilfe noch nicht näher genannten Investoren gestemmt werden. Auch Land und Gemeinde sollen sich beteiligen. Das Konzept sieht vor, dass Flächen in der neuen Anlage dann vermietet werden, wie Geschäftsführer Erich Korherr gegenüber der APA angab. Um welchen Investor es sich genau handeln soll, ließ Korherr offen. Annerl nannte ein medizinisches Zentrum für Sport nach neurologischen Erkrankungen und einen Bewegungskindergarten als "Dinge, wo wir Gelder lukrieren können".
Vorbild ist das Stadion in Ried. Auch Hartbergs Arena liegt an einer Autobahnabfahrt, Einnahmen sollen, so der Plan, auch aus E-Tankstellen generiert werden. "Wir haben 11.800 Quadratmeter Dachfläche und wollen damit 15 bis 20 Schnellladestationen zwischen Wien und Graz machen. Das gibt es auch noch nicht", so Annerl.