Ried & Sturm siegen

Ried macht Abstiegskampf spannend

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Ried hat mit einem Sieg gegen die Admira den Abstiegskampf neu eröffnet.

Die SV Ried hat den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga wieder in der eigenen Hand. Das Tabellenschlusslicht feierte am Samstag dank eines Tausendguldenschusses von Thomas Fröschl einen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen die Admira und liegt vier Runden vor Schluss nur noch einen Zähler hinter St. Pölten. Die Niederösterreicher gastieren in der übernächsten Runde (20. Mai) in Ried.

Ried, das seit dem erstmaligen Aufstieg 1995 nur ein einziges Mal (2003) abgestiegen ist, verbesserte mit dem erst dritten Sieg in den jüngsten 14 Liga-Spielen seine Ausgangsposition für das Saisonfinish beträchtlich. Matchwinner war Joker Fröschl mit seinem ersten Saisontor: Neun Minuten nach seiner Einwechslung zog der Stürmer rund 35 Meter vor dem Tor in Bedrängnis ab und der Ball senkte sich hinter Admira-Schlussmann Andreas Leitner zum verdienten Sieg ins Tor.

Abstiegskampf wird zu Thriller
Ried hatte gegen das zweitbeste Frühjahrsteam zunächst ein kleines Übergewicht. Thomas Reifeltshammer (23.) und Peter Zulj (37.) vergaben jeweils nach Eckbällen die Chance auf die Führung, die Heimischen hatten letztlich aber Glück, mit einem 0:0 in Pause zu gehen. Denn in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit rettete Verteidiger Nico Antonitsch gegen Christoph Monschein auf der Linie (45.+2), eine Minute später parierte Torhüter Thomas Gebauer einen Maranda-Schuss.

In der zweiten Hälfte intensivierte Ried die Offensivbemühungen, um die so dringend benötigten drei Punkte zu holen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem Monschein die große Chance auf die Admira-Führung vergab (57.). Fröschl machte es zehn Minuten später auf der anderen Seite besser.

Clemens Walch und Florian Hart hatten in einer Aktion die Vorentscheidung auf dem Fuß, aber auch Monschein tauchte wieder gefährlich vor dem Ried-Tor auf. Zunächst blockte Hart dessen Schuss ab, in der 94. Minute parierte Gebauer seinen Schuss und hielt den dritten Sieg in den jüngsten vier Heimspielen fest.

Auf Seite 2: Sturm besiegt St. Pölten in turbulenter Partie

Der SK Sturm hat im Dreikampf um die Europa-League-Startplätze wieder angeschrieben. Nach zuletzt zwei Niederlage in Serie siegten die Grazer am Samstag gegen Abstiegskandidat St. Pölten mit 3:2 (2:1). Die Steirer stießen zumindest bis zum Sonntag-Spiel zwischen Altach und der Austria auf Rang drei vor. St. Pölten liegt vier Runden vor Saisonende indes nur noch einen Zähler vor Schlusslicht Ried.

Schon nach fünf Minuten lag Sturm nach Toren von Stefan Hierländer (4.) und Deni Alar (5./16. Saisontor) mit 2:0 voran, musste aber bis zum Ende um den fünften Heimsieg im Frühjahr zittern. Daniel Schütz (30.) brachte St. Pölten heran, auch nach dem 3:1 durch Marc Andre Schmerböck (57.) konnten die Gäste noch einmal durch Daniel Petrovic (61.) verkürzen. St. Pölten rannte danach erfolglos an.

Heiße Partie in Graz
Die Partie vor knapp 9.000 Zuschauern verlief von Beginn an turbulent. St. Pölten tauchte Sekunden nach Ankick in der Merkur Arena durch Cheikhou Dieng im Strafraum der Grazer auf. Fünf Minuten später liefen die Niederösterreicher aber einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher.

Hierländer war zunächst per Kopf zur Stelle, nachdem St. Pöltens Martin Grasegger eine Schmerböck-Hereingabe unfreiwillig verlängert hatte. Dann profitierte Alar von einem völlig verunglückten Rückpass von Babacar Diallo und schloss elegant ab. Doppelt bitter für St. Pölten war, dass die Gäste zuvor vergeblich ein Elfervergehen an Lonsana Doumbouya reklamierten. Sturm hatte zuletzt vor fast 40 Jahren (10. Mai 1977) im Oberhaus so schnell vorgelegt.

Der Mannschaft von Franco Foda tat der rasche Vorsprung jedoch nicht gut. Sturm zog sich zurück, überließen St. Pölten das Spielgeschehen weitgehend. Die Elf von Jochen Fallmann investierte mehr in die Partie. Nach einer halben Stunde war es soweit. Der anstelle des erkrankten Kevin Luckassen aufgebotene Doumbouya schickte Dieng, dessen Querpass Schütz über die Linie drückte. In dieser Szene sah die Sturm Abwehr alles andere als gut aus.

St. Pölten gibt nicht auf
St. Pölten fand durch Paul Pirvulescu sogar die Möglichkeit auf den Ausgleich (37.) vor, Sturm hätte dennoch mit einen klareren Vorsprung in die Kabine gehen müssen. Schmerböck überlistete die Abseitsfalle, scheiterte alleine vor Christoph Riegler aber am SKN-Keeper (41.).

Fast unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte Schmerböck die erste Chance zur Wiedergutmachung. Erneut alleine vor Riegler schoss er am Tor vorbei. Gegen defensiv zu viele Räume bietende St. Pöltner durfte es der Linksaußen aber noch einmal versuchen. Aus deutlich schwierigerer Position zog Schmerböck mit links ins lange Eck zum 3:1 ab.

St. Pölten bewies jedoch Moral. Die "Wölfe" kamen nach seiner Standardsituation wieder heran, Petrovic traf nach einer Ecke per Kopf. Sturm musste in Folge bis zum Schlusspfiff um den Dreier zittern. Die beste Möglichkeit auf den Ausgleich fand Doumbouya in der 78. Minute vor, der wenige Meter vor Sturms Tor einen Schritt zu spät kam. St. Pölten ist nun vier Spiele sieglos und hat drei davon verloren.

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