Fünfte Niederlage in der UEFA-Cup-Gruppenphase hintereinander. Austria-Coach Zellhofer ärgert sich "maßlos".
Für die Wiener Austria bleibt die UEFA-Cup-Gruppenphase ein hartes Pflaster. Nach einer ob Gegentreffern am Ende beider Spielhälften zwar unglücklichen, in Summe aber verdienten 1:2-Niederlage gegen Girondins Bordeaux am Donnerstagabend warten die Violetten nun bereits seit fünf Partien auf einen Punktgewinn. "Wenn man ehrlich ist, wäre es ein glücklicher Punkt gewesen", meinte Trainer Georg Zellhofer, der nicht mit Kritik an seiner Elf sparte.
Unnötiger Ausgleich
Vor allem der Ausgleich der Franzosen
in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte brachte den Oberösterreicher auf
die Palme. "Der Ausgleich ärgert mich maßlos, so ein Stellungsfehler
darf international nicht passieren. Mit der Führung im Rücken hätten wir
Bordeaux im zweiten Durchgang über schnelle Konter sicher stärker unter
Druck setzen können", urteilte Zellhofer über den Fauxpas der
beiden ÖFB-Teamverteidiger Franz Schiemer ("Der Gegner ist in
meinem Rücken davongelaufen") und Ronald Gercaliu, den der
Marokkaner Chamakh eiskalt nutzte.
Knackpunkt
Auch für Austria-Torschütze Sanel Kuljic war der
unnötige Gegentreffer Knackpunkt der Partie. "Wenn wir mit einem
1:0 in die Pause gehen, nehmen wir einen Punkt mit", meinte der
Torjäger, der bereits nach fünf Minuten die Führung erzielt hatte. Erkennbar
war jedoch auch, dass sich im Vergleich des österreichischen Spitzenreiters
mit dem französischen Tabellenvierten vor allem in den zweiten 45 Minuten
ein eklatanter Klassenunterschied offenbarte.
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Auch physisch überlegen
Während sich die Franzosen durch
ihr perfektes Kurzpassspiel Chance um Chance erarbeiteten, wirkten die
Wiener nach einer Stunde stehen k.o.. Die Entscheidung per verwandeltem
Elfmeter von Wendel (88.) war fast voraussehbar. "Wir haben viel laufen
müssen, vielleicht sind wir deshalb zweite Spielhälfte konditionell etwas
zurückgefallen", urteilte Kuljic. Mitspieler Joachim Standfest,
der bei den Gegentreffern von zwei "sehr dummen und naiven Fehlern"
sprach, wollte dies nicht geltend machen: "Es war keine Kraftfrage, wir
waren in der zweiten Spielhälfte einfach zu passiv".
Pause notwendig
Müdigkeit, gepaart mit der nicht unbedingt
aufsteigenden Formkurve einiger Leistungsträger, blieb aber auch Zellhofer
nicht verborgen. "Einige Nationalspieler, die jetzt wieder zum Team
reisen, hätten eine Pause dringend nötig", meinte der Coach,
der in der kommenden Woche wieder auf 13 Profis verzichten muss. Zuvor steht
am Sonntag jedoch noch das wichtige Bundesliga-Auswärtsspiel gegen Austria
Kärnten auf dem Programm.
Auswärtssieg Pflicht
Für die Austria spitzt sich der Kampf
um die drei Aufstiegsplätze in Gruppe H nun schon vor dem Auswärtsspiel in
Helsingborg am 29. November zu. Nach dem überraschenden 3:2-Erfolg in
Istanbul gegen Galatasaray sind die Schweden im Aufwind. Bordeaux (Trainer
Blanc: "Ich würde die Gruppe gerne gewinnen") darf nach zwei
Siegen in zwei Spielen schon mit der K.o.-Phase planen. Dadurch, dass auf
die Wiener in der letzten Runde ein Auswärtsspiel in der Türkei wartet, sind
Punkte im hohen Norden schon fast Pflicht. "Es ist schwierig, wenn man
zu Hause nicht punktet. Jetzt müssen wir halt auswärts gewinnen",
sprach Zellhofer Klartext.