Gegen Ivorer

Hickersberger bleibt Optimist

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Teamchef sieht auch vor dem Spiel gegen die starke Elfenbeinküste nicht schwarz. Afrikaner seit acht Spielen ohne Gegentor.

Österreichs Fußball-Teamchef Josef Hickersberger hat vor dem Testspiel im Innsbrucker Tivoli-Stadion die Qualitäten des Mittwoch-Gegners hervorgehoben. Der WM-Teilnehmer von 2006 verfüge nicht nur über eine gefährliche Offensiv-Abteilung rund um Top-Star Didier Drogba, sondern auch über eine äußerst kompakte Defensive, wie die jüngsten Resultate beweisen.

Starke Defensive
Hickersberger wies darauf hin, dass die Afrikaner in den acht Partien seit Amtsantritt von Teamchef Uli Stielike im September 2006 bei sechs Siegen - darunter ein 1:0 gegen Schweden -, zwei Remis und einem Torverhältnis von 18:0 halten. "Diese Mannschaft ist in der Defensive körperlich so stark, dass es schwierig wird, ihr ein Tor zu schießen."

Von der Qualität der Ivorer machten sich die Teamspieler am Montagvormittag beim Videostudium der ersten Hälfte des 0:0 in Frankreich gegen Ägypten im vergangenen August selbst ein Bild. "Ägypten hat in der ersten Hälfte nur ein Mal aufs Tor geschossen, und da war schon abgepfiffen. Selbst mit mir im Tor hätte die Elfenbeinküste vor der Pause keinen Gegentreffer erhalten", sagte Hickersberger.

Weltklasse
Doch nicht nur das Abwehrverhalten der mit einem 3-4-3-System agierenden Afrikaner sei hervorragend. "Sie sind auch technisch stark und haben einige absolute Weltklasse-Spieler in ihren Reihen, allen voran Drogba", betonte "Hicke" und erwähnte in diesem Zusammenhang auch Kader Keita von Olympique Lyon.

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Hoffnung stirbt zuletzt
Dennoch hofft der Teamchef, der die Ivorer als beste Mannschaft Afrikas einschätzt, auch wenn in der aktuellen Weltrangliste Nigeria und Kamerun besser platziert sind, auf ein gutes Resultat. "Selbst wenn uns die Elfenbeinküste an individueller Klasse überlegen ist, hat mich mein Optimismus nicht verlassen. Ich traue der Mannschaft zu, eine mindestens ebenso gute Rolle wie Ägypten zu spielen."

Ivorer überheblich?
Damit das gelingt, sei unter anderem mehr Initiative bei Ballbesitz gefragt. "Wir brauchen viel Mut gegen einen Gegner, der über ein unglaubliches Selbstvertrauen verfügt. Aber dieses Selbstvertrauen hat bei einigen Spielern auch einen negativen Touch, weil es in Überheblichkeit ausarten kann." Darin sieht Hickersberger eine Chance für die ÖFB-Auswahl, "weil die Spieler der Elfenbeinküste am Ball so stark sind, dass sie hin und wieder zu viel riskieren".

Training reduziert
Um gegen die Nummer 27 der FIFA-Weltrangliste (Österreich ist 85.) dagegenhalten zu können, fuhr Hickersberger die Trainings-Intensität zurück und ließ am Montag nur am Nachmittag trainieren. "Die Mannschaft muss frisch sein, sonst können wir mit der Elfenbeinküste nicht mithalten."

Druck immer größer
Die Partie im mit knapp 30.000 Zuschauern wohl ausverkauften Tivoli-Stadion wird auch von der nun schon neun Spiele währenden sieglosen Serie überschattet, wie auch Hickersberger weiß. "Der Druck auf die Mannschaft wächst nicht so stark wie der Druck auf den Trainer. Aber ich habe mit diesem Druck viel weniger Probleme, als die meisten glauben. Ich habe eine dicke Haut."

Der Teamchef wird gegen die Afrikaner im Vergleich zur Schweiz-Partie nur wenige Änderungen vornehmen. Im Tor beginnt diesmal gemäß Rotationsprinzip Helge Payer, für den verletzten Sebastian Prödl springt Franz Schiemer in der Innenverteidigung ein und bekommt es dort in seinem zweiten Länderspiel mit Drogba zu tun. Wieder im Zentrum agieren wird Kapitän Andreas Ivanschitz, der am Montag seinen 24. Geburtstag feierte.

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Schiemers große Stunde
Franz Schiemer steht vor der bisher größten Bewährungsprobe in seiner Karriere. Durch die Verletzung von Sebastian Prödl rückt der 21-Jährige, der erst am Samstag beim 1:3 in der Schweiz sein Debüt im österreichischen Fußball-Nationalteam gefeiert hat, in die Innenverteidigung nach und bekommt es dort mit Didier Drogba zu tun. Teamchef Josef Hickersberger traut dem Austrianer zu, diese Herausforderung zu bewältigen. "Es ist zwar mit einem großen Risiko verbunden, aber es ist für ihn auch eine große Chance. Er bringt bei der Austria ständig gute Leistungen", sagte der 59-Jährige.

Schiemer selbst ist überzeugt, den Chelsea-Goalgetter in Schach halten zu können. "Das ist eine Riesen-Aufgabe. Es gibt für mich nichts Schöneres, als gegen einen solchen Kicker zu spielen", erklärte der Oberösterreicher. Zwar ist Schiemer um einige Zentimeter kleiner als Drogba, "aber ich verfüge über eine gute Sprungkraft und spiele lieber gegen größere als gegen kleinere Stürmer".

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