Gipfeltreffen zum Frühjahresauftakt

Bayern wollen zum Auftakt-Kracher Vorsprung ausbauen

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Die deutsche Fußball-Bundesliga startet nach der verlängerten Winterpause mit einem "Kracher" in die Frühjahrssaison.

Der Dritte RB Leipzig empfängt am Freitag (ab 20.30 Uhr im Sport24-Liveticker) Spitzenreiter Bayern München zu einem richtungsweisenden Duell. Mit einem Erfolg könnten die "Roten Bullen" auf drei Punkte an den Serienmeister heranklettern und dem Titelkampf neue Brisanz verleihen. Aus österreichischer Sicht stehen Konrad Laimer und Marcel Sabitzer im Fokus.

Für Laimer könnte das Duell mit den Bayern der Startschuss in das letzte halbe Jahr bei RB Leipzig sein. Der Vertrag des Mittelfeldmotors bei den Sachsen läuft nur noch bis Sommer, und ausgerechnet die Münchner basteln an der Verpflichtung des 25-Jährigen. Laimer will in den nächsten Wochen Klarheit über seine Zukunft schaffen. RB-Sportvorstand Max Eberl bewertete die Chancen auf einen Verbleib des Salzburgers jüngst als "extrem gering. Konrad weiß, wie gut er ist und was der Markt gerade hergibt."

Die Hinrunde lief für Laimer nicht nach Wunsch. Nach einer Verletzung am linken Sprunggelenk musste er sich im September einer Operation unterziehen und daraufhin eine wochenlange Pause einlegen, am Freitag dürfte er sein Pflichtspiel-Comeback feiern. Zunächst besser lief es für Sabitzer, der nach einer verkorksten ersten Spielzeit bei den Bayern zu Saisonbeginn zum Stammpersonal zählte und ambitionierte Leistungen bot. Nach der Rückkehr von Leon Goretzka saß der 28-jährige zumeist wieder auf der Bank. Die Frage, ob in München mit Blick auf eine mögliche Verpflichtung von Laimer auch über die Saison hinaus mit Sabitzer geplant wird, scheint berechtigt.

Bayern peilen elften Meistertitel in Serie an

Sportlich ist beim FC Bayern alles beim alten. Die Münchner starten von der Spitzenposition aus ins Frühjahr und den Angriff auf den elften Meistertitel in Serie. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten SC Freiburg beträgt vier Punkte - obwohl im Herbst bei weitem nicht alles rund lief. Zwischenzeitlich blieb der Rekordmeister vier Spiele lang ohne "Dreier" und verbuchte einen Rückstand von fünf Zählern auf die Tabellenspitze. Je länger die Saison allerdings andauerte, desto eher kehrten Selbstverständnis und Dominanz in das Spiel der Münchner zurück.

Nach der 13. Runde wurde auch in der Tabelle die gewohnte Rangordnung wieder hergestellt, seither liegen die Münchner voran. Wettbewerbsübergreifend haben die Bayern keines der letzten 13 Pflichtspiele verloren, zuletzt gab es erstmals unter Julian Nagelsmann zehn Erfolge in Serie. Der Bedeutung des Frühjahrsauftakts ist sich der Trainer bewusst. "Leipzig ist ein Konkurrent um die Meisterschaft und seit Ewigkeiten ungeschlagen. Sollten wir nicht gewinnen, wären wir in der Bundesliga wieder unter Zugzwang", sagte Nagelsmann vor dem Wiedersehen mit dem ehemaligen Arbeitgeber. Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn rührte die Werbetrommel: "Es ist natürlich gleich ein Kracher, gleich ein absolutes Topspiel."

Der aktuell einzige Wermutstropfen der Bayern ist die Verletztenliste. Für Torhüter Manuel Neuer ist die Saison nach einem Skiunfall beendet, als Ersatz steht Yann Sommer bereit. Deutsche Medien meldeten die Verpflichtung des Schweizers schon am Mittwoch als fix, die offizielle Bestätigung stand zunächst noch aus.

Bayerns Verteidiger Lucas Hernandez verletzte sich bei der WM schwer am Knie, mit dem Niederländer Daley Blind wurde ein Ersatz für den Franzosen gefunden. Sadio Mane, der die WM aufgrund eines Sehnenrisses verpasste, wird den Münchnern weiterhin fehlen.

Leipzig blüht unter Rose auf

Für Leipzig läuft es seit der Verpflichtung von Trainer Marco Rose richtig gut. Anfang September übernahm der gebürtige Leipziger das Ruder, seither verbesserte sich der Club um acht Position auf Rang drei. Zuversichtlich stimmt die Leipziger vor dem Freitagspiel sicherlich die starke Bilanz im eigenen Stadion. Unter Rose ging RB zuhause in allen Wettbewerben stets als Sieger vom Platz.

Rose freilich warnte vor zu viel Übermut. "Es ist wichtig, dass es keinen klassischen Schlagabtausch gibt, weil dann die Konterstärke und das Tempo der Bayern ins Spiel kommen", betonte der 46-Jährige. Für einen Sieg brauche es "eine Top-Leistung, eine mutige Leistung und im richtigen Moment auch ein wenig Glück". Der zwei Monate lang verletzte Timo Werner könnte von Beginn an stürmen, statt erst als Joker mit seinem Tempo zu kommen. "Bei Timo bin ich sehr zuversichtlich. Er hat das Training in den Beinen und ein Testspiel über 50 Minuten", sagte Rose.

Allerdings muss Leipzig das Kräftemessen mit den Bayern ohne Topscorer Christopher Nkunku bestreiten. Der Franzose verletzte sich im Vorfeld der WM und wird wohl noch bis Mitte Februar ausfallen. Neben Laimer wird noch ein weiterer österreichischer Internationaler gefragt sein. Xaver Schlager ist bei Rose im Mittelfeld gesetzt. Im letzten Auftritt vor der Winterpause gegen Werder Bremen schrieb der 25-Jährige sogar als Torschütze an.

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