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Der FC Bayern rückt ins Visier der deutschen Staatsanwaltschaft. Der Verdacht: Verstoß gegen das Mindestlohngesetz. Auch andere Vereine könnten betroffen sein.

Ausgerechnet der reichste Klub Deutschlands soll seinen Jugendtrainern Dumping-Löhne gezahlt haben und sie dazu angehalten haben, die Stundenaufzeichnungen zu manipulieren. Wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Mindestlohngesetz ermittelt nun sogar die deutsche Staatsanwaltschaft gegen den FC Bayern. Außerdem sollen die Münchner Arbeitsentgelt veruntreut haben und unrichtige Meldungen zur Sozialversicherung angegeben haben. 

Oliver Kahn
© Getty
× Oliver Kahn
Ermittelt wird auch gegen Oliver Kahn.

Ermittelt wird gegen den Vorstand der Bayern mit Oliver Kahn (Vorstandschef), Hasan Salihamidzic (Vorstand Sport) dem stellvertretenden Vorstands-Chef Jan-Christian Dreesen sowie Vorstandsmitglied Andreas Jung. Auch Karl-Heinz Rummenigge und Jörg Wacker gelten als Beschuldigte. Sie gehören dem Vorstand der Bayern allerdings nicht mehr an. 

Auch andere Klubs unter Verdacht

Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch einen ehemaligen Bayern-Trainer, der anonym auspackte. „Meiner Meinung nach ist es eine Ausbeutung junger Menschen, die erst relativ spät verstehen, dass sie da verarscht wurden. Es war der Clou: Man reist irgendwo nach London oder Berlin, ist da drei Tage komplett mit den Kindern zusammen und schreibt 80 Minuten Nettospielzeit auf", so der Insider. Über viele Jahre hinweg sollen demnach Jugendtrainer für 450 Euro statt der erlaubten zehn Wochenstunden mindestens doppelt so viel gearbeitet haben. 

Der FC Bayern hat sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Laut "Bild" könnten jedoch auch andere Klubs betroffen sein. Auch beim FC Augsburg soll es in dieser Woche eine Razzia gegeben haben. 

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