Die Verletzung von Fußball-Superstar Neymar hat die Verantwortlichen des französischen Tabellenführers Paris Saint-Germain in Sorge versetzt.
"Das macht die Sache natürlich kompliziert, aber so ist es nun einmal. Wir müssen fokussiert bleiben", sagte PSG-Trainer Christophe Galtier nach dem packenden 4:3-Sieg gegen den OSC Lille am Sonntag. Der 31-jährige Brasilianer verstauchte sich dabei den rechten Knöchel. Gebrochen ist nichts, wie erste Untersuchungen ergaben.
Weitere Untersuchungen sollen nun binnen 48 Stunden darüber Aufschluss geben, ob die Bänder in Mitleidenschaft gezogen wurden und inwiefern Neymar bis zum Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen Bayern München am 8. März wieder fit ist. Vor dem Hinspiel (0:1) hatte es ein Rätselraten und Pokern um die Fitness des zu dem Zeitpunkt angeschlagenen Kylian Mbappé gegeben. "Noch Hoffnung bei Neymar für die Bayern", schrieb die Sportzeitung "L'Équipe" bereits.
Pech als Grund für die Verletzung des Ballkünstlers wollte Galtier nicht durchgehen lassen. "Das ist kein Pech", sagte der Coach, es gebe immer Gründe für Verletzungen. "Der Spielplan, die Reihenfolge der Spiele. Es ist nie zufällig. Er wird jetzt untersucht, um den Schweregrad seiner Verstauchung zu bestimmen."
Durchatmen nach Pleiten-Serie
Sportlich durfte Galtier ein wenig durchatmen. Nach drei Niederlagen in drei verschiedenen Bewerben verschaffe ihm der Sieg gegen Lille im Prinzenpark schon Luft, räumte er ein. Eine weitere Niederlage nach dem Aus im Achtelfinale des Pokals mit einem 1:2 gegen Olympique Marseille, dem 1:3 in der Meisterschaft gegen die AS Monaco und dem 0:1 gegen die Bayern in Paris hätte die Lage bei PSG weiter verschärft.
Auf die Superstars Mbappé und Lionel Messi war aber Verlass, sie retteten PSG und auch Galtier am Ende eines nicht unbedingt überzeugenden Auftritts mit späten Toren. Galtier versuche, nicht viel zu lesen, nicht viel zu schauen, angesichts der Kritik in französischen Medien. "Ich bleibe in meiner Blase, um nicht zu viel Energie zu verschwenden." Er versicherte aber auch, dass er die permanente Unterstützung der sportlichen Direktion des Vereins und des Präsidenten habe. "Das ist sehr wichtig."
Allerdings sorgte der Auftritt von Sportdirektor Luis Campos, mit dem sich Neymar jüngst schon gestritten hatte, für neuerliche Irritationen. Der Portugiese war in der zweiten Halbzeit an den Spielfeldrand geeilt und hatte "wie von Sinnen" ("Marca") Anweisungen an die Spieler gegeben. Er habe sich nicht eingemischt, versuchte Galtier die Situation zu befrieden, Campos wolle auch nur gewinnen.