Die Russen liegen in der EM-Quali schon acht Punkte hinter ÖFB-Team.
Das Rätselraten um Fabio Capello ist beendet. Nach dem schwachen Abschneiden in der EM-Qualifikation hat sich Russlands Fußballverband am Dienstag von seinem Teamchef getrennt. Der Italiener war seit Juli 2012 Coach der "Sbornaja" und sollte das Team auch bei der Heim-WM 2018 zu Erfolgen führen. Wie der Verband mitteilte, habe man sich aber auf eine Vertragsauflösung mit dem 69-Jährigen geeinigt.
Seit der WM im Vorjahr, bei der Russland nach zwei Remis und einer Niederlage bereits in der Gruppenphase gescheitert war, hat Russland nur ein Pflichtspiel - ein 4:0 gegen Liechtenstein - gewonnen. Zuletzt gab es eine 0:1-Heimniederlage gegen Österreich, das in der EM-Qualifikation als Tabellenführer der Gruppe G schon acht Zähler vor den drittplatzierten Russen liegt. Capello stand danach endgültig in der Kritik.
Mega-Ablöse wird fällig
Nach den zuletzt dürftigen Ergebnissen glaubten die Verantwortlichen im Verband nicht mehr an eine gewinnbringende gemeinsame Zukunft. Die vorzeitige Trennung spießte sich aber an den finanziellen Forderungen Capellos. Zuletzt hieß es, dass der Italiener eine Entschädigung in Millionenhöhe erhalte. Diese soll laut aktuellen Medienberichten nun 930 Millionen Rubel (14,82 Mio. Euro) betragen. Capello soll zuvor pro Jahr sieben Millionen Euro kassiert haben, er war damit der bestbezahlte Trainer der Welt.
Als Nachfolger Capellos wurde umgehend Leonid Sluzki ins Gespräch gebracht. Der 44-Jährige arbeitet derzeit für Vizemeister ZSKA Moskau.
CL-Sieger mit Milan
Capello feierte seine größten Erfolge als Clubtrainer. Unter anderem führte er AC Milan 1994 zum Sieg in der Champions League, viermal gewann er mit den Mailändern den Meistertitel. Den "Scudetto" holte er aber auch als Coach der AS Roma, mit Real Madrid wurde er zweimal spanischer Meister. Danach begann seine weniger erfolgreiche Karriere als Teamchef: Von 2007 bis 2012 hatte er England betreut, ehe er nach Russland wechselte.