Barca-Abschied

Neymar: So übel wird er beschimpft

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Brasilianer zieht mit seinem Wechsel nach Paris viel Zorn auf sich.

Der teuerste Transfer der Fußball-Geschichte wird immer konkreter: Brasiliens Superstar Neymar hat seinen Wechsel zu Paris Saint-Germain seinen Noch-Teamkollegen vom FC Barcelona bestätigt. Das teilte der Verein am Mittwoch mit. Barcelona soll dem Transfer laut Medienberichten bereits zugestimmt haben.

Neymar kam am Vormittag gegen 9.00 Uhr in einem dunkelblauen Audi-Sportwagen auf dem Trainingsgelände Ciutat Esportiva Joan Gamper an. Wie die Sportzeitung "As" auf ihrer Website berichtete, verabschiedete sich Neymar bereits um 9.42 Uhr wieder. Denn mit Erlaubnis von Trainer Ernesto Valverde nahm der 25-Jährige nicht mehr am Training teil. Der Barca-Coach habe ihm erlaubt, "sich um seine sportliche Zukunft zu kümmern".

Neymar habe am Mittwoch "seinen Willen bekundet", den Klub zu verlassen, teilte FC Barcelona offiziell mit. "Neymar hat sich heute in der Umkleidekabine verabschiedet", sagte auch ein Vereins-Sprecher vor Journalisten auf dem Trainingsgelände des spanischen Cupsiegers. Wie die Reaktion des Kaders um Superstar Lionel Messi war, ist allerdings noch nicht bekannt.

"Söldner"
In Paris gab es zunächst keine Reaktion. Auch Neymar hüllte sich öffentlich weiter in Schweigen. In Barcelona will man dem Stürmer, der mit Messi und Luis Suarez den gefährlichsten Sturm der Welt gebildet hat, indes keine Träne nachweinen. Er werde nicht mal als einer der besten Brasilianer des Klubs in Erinnerung bleiben, da er unter anderem von Rivaldo, Ronaldo und Romario übertroffen werde, schrieb "Sport"-Kolumnist Xavier Munoz. Der künftige Paris-Spieler werde aber wohl als erster Brasilianer gelten, für den "der Fußball erst nach dem Marketing kommt". Andere katalanische Medien beschimpften den Olympiasieger von 2016 als "Söldner" und "Egoisten", der "alle getäuscht" habe.

Auch die Fans schäumen ob der schier ewigen Wechsel-Seifenoper vor Wut. In einer Umfrage von "Sport" stellte sich schon vor Tagen heraus, dass nur eine kleine Minderheit (rund neun Prozent) Neymar im Team der "Blaugrana" behalten wollte. In Barcelona tauchten diese Woche außerdem Protest-Plakate auf. Über einem Bild des Brasilianers war "Verräter gesucht" zu lesen. Darunter: "Söldner raus aus Barcelona". Auch viele Barca-Profis sollen wegen des Hickhacks zuletzt böse geworden sein.


 

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