Champions League

City verpasste Bayern "Schlag in Magengrube"

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Guardiola gegen Ex-Club trotz klarem Sieg "um zehn Jahre gealtert" 

Pep Guardiola hat im Viertelfinal-Hinspiel der Fußball-Champions-League gegen seinen Ex-Club einen klaren Sieg davongetragen. Manchester City hinterließ am Dienstagabend beim 3:0-Heimerfolg einen taumelnden FC Bayern München. Das Ergebnis habe ihnen "einen Schlag in die Magengrube verpasst", bekannte FCB-Ikone Thomas Müller. City-Coach Guardiola sprach von einem "hervorragendem Ergebnis". Das erzielte auch Inter Mailand beim 2:0-Auswärtssieg gegen Benfica in Lissabon.

0:3 - Bayern nach Pleite bei Manchester City vor Champions-League-Aus

In einer zunächst ausgeglichenen Partie ging Manchester durch ein Traumtor aus der Distanz von Rodri (27.) in Führung und schlug in der zweiten Hälfte Kapital aus teilweise haarsträubenden Abwehrfehlern der Bayern. Von einem leichten Spiel wollte Guardiola aber nichts wissen. "Es war überhaupt nicht angenehm, ich bin emotional am Boden zerstört", meinte der Katalane und sorgte für Gelächter bei den Journalisten. "Ich bin heute um zehn Jahre gealtert."

Haaland bereits mit 45 Toren

City machte jedenfalls einen großen Schritt Richtung Halbfinale. Anteil daran hatte auch Stürmerstar Erling Haaland, der den dritten Treffer der Engländer erzielte. Der Norweger stellte damit einen weiteren Rekord auf, denn für den 22-jährigen Ex-Salzburger war es wettbewerbsübergreifend das 45. Saisontor. Das ist dem Datendienstleister Opta zufolge bisher noch keinem Spieler der englischen Premier League in einer Saison gelungen.

Guardiola warnte davor, das Duell als entschieden anzusehen. "Um diese Mannschaften auszuschalten, braucht man zwei gute Spiele, nicht nur eines", so der 52-Jährige. Am Mittwoch findet das Rückspiel in der Münchner Allianz-Arena statt. "Ich war viele, viele Male dort und weiß, dass diese Mannschaft in Europa etwas Besonderes ist", meinte der Spanier über seinen ehemaligen Verein.

Die Bayern reagierten nach der Schmach mit ihrer "Jetzt erst recht"-Mentalität. "Abgeschenkt wird nix!", verkündete Trainer Thomas Tuchel. Vorstandschef Oliver Kahn fügt hinzu: "Ich habe im Fußball schon Unglaubliches erlebt. Wir haben die Pflicht, in diesem Rückspiel nochmal alles, was möglich ist, reinzuwerfen."

Das Spiel sei ein "bisschen eklig zu analysieren", sagte Kapitän Müller, der sich zunächst auf der Bank wiederfand. "Wir werden da wieder draus lernen, aufstehen und im Rückspiel alles versuchen", sagte Leon Goretzka. Neo-Coach Tuchel hatte gar Lob für sein Team parat. "Ich weigere mich, da irgendwie die Leistung schlechtzureden. Ich habe eine sehr, sehr gute Leistung gesehen bis zur 70. Minute. Ich bin hochzufrieden", so der 49-Jährige, der meinte, er sei "schockverliebt in meine Mannschaft".

Trainer-Wechsel

Das Risiko der Trennung von Julian Nagelsmann, mit dem die Bayern zuvor in den acht CL-Spielen in dieser Saison acht Siege gefeiert hatten, zahlt sich zumindest für diese Saison wohl nicht aus. "Ich glaube trotzdem, dass wir vom neuen Trainer noch sehr profitieren werden", sagte Joshua Kimmich.

Eine glänzende Ausgangsposition schuf sich unterdessen Inter. "Wir haben ein intelligentes Spiel gemacht. Wir hätten auch drei oder vier Tore schießen können, aber gegen eine Mannschaft wie Benfica ist ein 2:0-Sieg ein gutes Ergebnis", sagte Torschütze Romelu Lukaku. "Natürlich bin ich zufrieden. Aber Benfica ist eine Mannschaft, die uns jederzeit vor Probleme stellen kann. Nichts ist entschieden", erklärte Inter-Coach Simone Inzaghi.

Die Chancen der Portugiesen auf den erstmaligen Einzug ins Halbfinale der Champions League sind allerdings drastisch gesunken. "0:2 nach dem Heimspiel hinten zu sein ist nicht gut, aber wir halten erst bei Halbzeit", sagte Benfica-Trainer Roger Schmidt im Estadio da Luz. "Natürlich werden wir nach Mailand fahren, um zu gewinnen", so der ehemalige Salzburger Chefcoach mit Blick auf die Retour-Partie am kommenden Mittwoch.

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