Salzburg will in dieser CL-Saison den Aufstieg ins Achtelfinale in Angriff nehmen.
Für Red Bull Salzburg folgt am Mittwoch (18.55 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) der Startschuss in der Champions-League-Gruppenphase. Nach dem aufsehenerregenden Vorjahresdebüt in der RB-Ära will Österreichs Serien-Meister ähnlich furios in die Königsklasse starten wie 2019, als ein 6:2 gegen Genk als Initialzündung diente. Mit dem russischen Vizemeister Lok Moskau ist der vermeintlich leichteste Gruppen-Gegner erneut zu Beginn zu Gast.
"Unser Ziel ist es, diese Gruppe zu schaffen", sagte Trainer Jesse Marsch am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Der US-Amerikaner lieferte die Bedingung gleich mit. "Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir besser verteidigen. Wir haben im Vorjahr viele Tore gemacht, aber zu viele kassiert." Als Dritter mit sieben Punkten und dem Torverhältnis von 16:13 stiegen die Salzburger 2019 in die Europa League um.
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Salzburger mit viel Selbstvertrauen
Doch die Erfahrungswerte der Vorsaison, als die Bullen Liverpool und Napoli ärgerten, wurden laut Maximilian Wöber mitgenommen. "Wir sind stabiler", betonte der Verteidiger mit Blick auf die Eingespieltheit und Lehren der Vorsaison. "Diese Erfahrungen und das Gefühl, dass wir mit den besten Teams mithalten können, gibt der Mannschaft so einen Ruck und eine zusätzliche Motivation, weil wir wissen: Auch wenn wir die wahrscheinlich schwierigste Gruppe erwischt haben, können wir viel erreichen."
Für den Aufstieg in Gruppe A mit den Kapazundern Bayern München und Atletico Madrid würde ein Heimsieg zum Auftakt vieles erleichtern, wie Wöber wusste: "Ich denke, wir können auch den großen Teams wieder wehtun. Aber morgen steht Lok Moskau an, und wenn wir weiterkommen wollen, dann müssen wir dieses Spiel auf alle Fälle gewinnen."
Salzburg-Trainer Marsch hat gegen Lok Sieg im Visier
Von einem Pflichtsieg wollte Marsch nicht sprechen. "Ein Punkt wäre wichtig für uns, und wenn wir drei Punkte holen könnten, dann wäre das schon ein guter Start." Das Team hat die zehntägige Quarantäne nach Coronafällen mit ausgiebigem Videostudium verbracht. "Wir kennen Lok in und auswendig", bekannte nun Wöber. "Wir wissen alle Stärken, ihre offensiven Qualitäten, dass sie sehr viel über die Flanken spielen. Wir kennen alle Schwachpunkte, wo wir ihnen sehr wehtun können und umgekehrt, wo sie uns verletzen können."
Nur 3000 Fans bei CL-Auftakt
"Wir sind bereit für eine Riesen-Riesen-Leistung", sah auch Marsch sein Team gerüstet und außerdem fast vollzählig. Vor dem Abschlusstraining fehlte nur der Langzeitverletzte Antoine Bernede. Das perfekte Fußballfest fällt dem Coronavirus zum Opfer. Immerhin 3.000 Zuschauer dürfen die Mannschaft nochmals unterstützen, die neueste Beschränkung der Regierung auf 1.500 Zuschauer gilt erst ab Freitag. Bereits am Mittwoch verzichtet der Club allerdings darauf, die Kantinen aufzusperren.
Am Erfolgshunger der Salzburg soll dies nichts ändern. "Natürlich ist es für die Mannschaft und alle Fans schade, dass nur 3.000 Fans dabei sein können", sagte Wöber. "Die Motivation und Vorfreude ist aber genauso hoch wie letztes Jahr, es ist wieder was Besonderes."
Gegner Lok noch große Unbekannte
Lok ist nach elf Ligarunden die vierte Kraft in Russland, die Generalprobe gelang gegen Ufa mit 1:0 quasi standesgemäß. Denn gleich sieben Mal hat das Team des serbischen Trainers Marko Nikolic - meist im flachen 4-4-2 - kein Gegentor erhalten.
Lok Moskau verfügt vor allem über eine stabile Abwehr
Zwar waren nach Coronafällen zuletzt schon alle positiv Getesten wieder retour, mit dem kroatischen Abwehrchef Vedran Corluka (Wadenproblemen) und Flügel Wladislaw Ignjatew (Achilessehne) fehlten aber zwei Schlüsselspieler. Auch deswegen barg der Gegner am Dienstagmittag noch gewisse Unbekannte. "Wir haben nichts gehört über die verletzten Spieler und Coronafälle. Hoffentlich finden wir in den nächsten 24 Stunden mehr Informationen", sagte Marsch.
Russlands Vizemeister steht zum dritten Mal in Folge in der CL-Gruppenphase, die er zuletzt jeweils auf dem letzten Platz beendete. Elf der jüngsten 13 CL-Spiele gingen verloren, die anderen zwei wurden gewonnen. Ebenfalls erbaulich für die heimstarken Salzburger: In den jüngsten sieben Auswärtsauftritten gelang Lok nur ein Sieg (bei Bayer Leverkusen) - allerdings am ersten Spieltag der vergangenen Saison. Die bisher letzten Vergleiche mit einem heimischen Club entschied der "Eisbahner-Club" 2011 in der Europa League gegen Sturm Graz für sich (3:1 heim, 2:1 auswärts).