Bundesliga

LASK träumt vom Europacup

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Aufsteiger hat große Ziele für kurze Frühjahrssaison: Ein Startplatz im Europacup sollte es mindestens werden.

Die Rückkehr des LASK in Österreichs höchste Spielkasse, die T-Mobile-Fußball-Bundesliga, kommt bisher einem kleinen Triumphzug gleich. Für den Aufsteiger, der 1965 die "gläserne Decke" durchbrach und als erster Bundesländer-Verein den Titel holte, ist 43 Jahre später die Liga-Trophäe wieder in Reichweite. In der Tat haben die im Sommer 2007 noch so bescheidenen Linzer ihre Ziele gemäß der Tabellensituation adaptiert: 13 Runden vor Schluss fehlen dem aktuellen Fünften nur zwei Zähler auf Leader Sturm Graz, wenn schon nicht der Titel, so ist zum 100-Jahr-Jubiläum ein Europacup-Platz das erklärte Ziel.

Torfabrik
Die Bilanz der Linzer in den ersten 23 Runden kann sich sehen lassen. Der Aufsteiger feierte neun Siege und spielte achtmal remis. Mehrere Male sorgte Schwarz-Weiß für wahre Torfestivals, "erlegte" etwa Meister Salzburg zu Hause mit 4:1, oder war Hauptdarsteller eines denkwürdigen 4:4 bei Rekordmeister Rapid. Die Mannschaft rund um die Routiniers Ivica Vastic, Michael Baur, Jürgen Panis und Christian Mayrleb spielte durchaus erfolgreichen und phasenweise auch schönen Fußball, hatte zudem am Transfermarkt ein gutes Händchen bewiesen.

Mit Vorbereitung zufrieden
"Die Vorbereitung ist sehr gut gelaufen", verspürt Daxbacher vor dem Meisterschafts-Endspurt jedenfalls fußballerische Frühlingsgefühle. "Natürlich waren da Licht und Schatten dabei, die Spieler waren teilweise schon sichtlich müde. Das hat alles an den Kräften gezehrt. Aber wir hatten beste Bedingungen, konnten die letzten drei Testspiele im Linzer Stadion spielen."

Überangebot
Vor dem ersten Liga-Spiel des Jahres am Sonntag gegen Ried, das zugleich das dritte OÖ-Derby der Saison ist, hat Daxbacher ein kleines "Luxusproblem": Dem Niederösterreicher steht der komplette Kader zur Verfügung, mehr Spieler als noch im Herbst drängen sich dem Erfolgs-Trainer auf. Denn Schwarz-Weiß agierte am Transfermarkt vergleichsweise umtriebig, engagierte nicht nur die beiden Nachwuchskicker Matias Rodriguez und Nestor Torres vom argentinischen Kooperationsverein Boca Juniors, sondern auch Richard Wemmer von Erstligist Gratkorn. Einziger nennenswerter Abgang war Matthias Dollinger, der nach Schwanenstadt ging.

Während sich Rodriguez in den Testspielen als Alternative zum rechten Abwehr-Mann Gansterer anbot, verschärfen Torres und Wemmer im Mittelfeld den Kampf ums Leiberl. "Torres ist der bessere Techniker der beiden Argentinier, Rodriguez aber dynamischer", so Daxbacher, der Torres vor allem als Konkurrent von Florian Klein und Christoph Saurer sieht.

Erfolg dank Routiniers
Den Löwenanteil am Erfolg, das stellt Daxbacher freilich unmissverständlich klar, käme aber den Routiniers zu. Die noch dazu über die angenehme Eigenschaft verfügten, mit vollem Einsatz bei der Sache zu sein. "Natürlich werden sie nicht jünger. Trotzdem muss man sie immer wieder bremsen", lobte der Trainer, "das ist eine absolut professionelle Einstellung."

Fragezeichen hinter Mayrleb
Die "Golden Oldies" Vastic und Baur - Letzterer stand in 22 Partien über 90 Minuten am Platz - haben die Laufzeit ihrer Verträge bereits bis zum Sommer 2009 ausgedehnt. Sturm-Oldie Christian Mayrleb muss sich hingegen noch in Geduld üben - und auf zahlreiche Tore hoffen. Sofern der Oberösterreicher in den kommenden Spielen überhaupt gesetzt ist. Denn in den Testpartien zeigte der junge Brasilianer Adi, der im Herbst auch rund zwei Monate verletzt gewesen war, durchwegs gute Leistungen. "Wenn Mayrleb so wie im Herbst spielt, wird man den Vertrag mit ihm sicher verlängern", meinte Daxbacher dazu lapidar.

Top 3 als Ziel
Läuft alles nach Plan, so führt Daxbacher ("mein Vertrag ist noch nicht unterschrieben, aber ich bin mir mit dem Verein einig") die Linzer Athletiker in der kommenden Saison in den Europacup. Vom Titel will der 54-Jährige nicht sprechen, da ist Salzburg für ihn der große Favorit. Ein Platz unter den Top-Drei und damit ein internationales Ticket scheint ihm jedoch absolut in Reichweite zu sein.

"Es wäre falsch, würden wir uns jetzt mit dem bisher Erreichten zufriedengeben", betonte Daxbacher. "Und mit dem Abstieg werden wir ja hoffentlich auch nichts mehr zu tun haben. Wie wir gesehen haben, können wir mit allen starken Mannschaften mithalten. Mit ein bisschen Glück könnten wir jetzt sogar ganz oben stehen. Ein Europacupplatz wäre natürlich ein Traum, aber er ist möglich."

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