Interview über Nagelsmann, Kahn & Ultra-Besuch

Nächster Bayern-Knall: Jetzt packt Uli Hoeneß aus

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Bei den Bayern kehrt auch eine Woche nach dem Boss-Beben keine Ruhe ein. Jetzt spricht Aufsichtsrat-Mitglied Uli Hoeneß im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" über Kahn, Salihiamdizic & die Nagelsmann-Trennung.

Zündstoff-Aussagen von Mr. Bayern Uli Hoeneß. Nachdem die mediale Schlammschlacht zwischen den Münchnern und Ex-Vorstandsboss Oliver Kahn langsam ruhiger wird, packt jetzt Uli Hoeneß aus und gibt Einblick über das Chaos hinter den Kulissen beim deutschen Serienmeister. Laut Aussagen des 71-jährigen wusste niemand außer Salihamidzic und Kahn von der überraschenden Trennung von Julian Nagelsmann im März.

Hoeneß schildert: "Auch Herbert Hainer wurde als Aufsichtsratsvorsitzender viel zu spät informiert. Und so etwas geht einfach nicht. Am Mittwoch vor der endgültigen Trennung stand Hasan bei mir vor der Tür und hat gesagt: ,Wir wollen das machen, und eigentlich haben wir das auch schon entschieden.' " Der Ex-Präsident sieht zwar ein, dass man sich über die Personalie unterhalten musste, bleibt aber auf dem Standpunkt, dass der Zeitpunkt der Trennung, 10 Tage vor dem Spiel gegen Dortmund, falsch war.

Einmal in Fahrt ledert er so richtig los: "Dass Julian Nagelsmann in so einer Krisensituation nach dem 1:2 in Leverkusen überhaupt Skifahren geht, fand ich nicht gut. Das hätte nicht passieren dürfen." Für den Aufsichtsrat war sammelte sich in der Zeit zu viel an, das das Boss-Duo Kahn, Salihamidzic nicht mehr tragbar war. Vor dem letzten Spieltag, an dem sich die Bayern auf dramatische Art und Weise noch den Titel sicherten, zog man die Reißleine. Doch der große Krach folgte erst danach, immer mehr Details kamen an die Öffentlichkeit.

Hoeneß schildert Trennungs-Gespräch mit Kahn

Vor allem Kahn soll die Nachricht nicht gut aufgenommen haben. Hoeneß erklärt: „Vorübergehend wurde es laut. Die Nachricht, dass es für ihn nicht weitergeht, kam aber nicht aus heiterem Himmel: Wir hatten ihm zuvor immer wieder mal angedeutet, dass diese Möglichkeit besteht. Nach einer Dreiviertelstunde ist er abgerauscht.“ Auch das Gerücht, dass die Fan-Gruppen aus München bei Hoeneß vorsprachen, bestätigte er ausführlich.

„Die kamen extra zu mir an den Tegernsee. Sogar die Leute von der ,Schickeria‘ (größte Ultra-Gruppierung des FC Bayern d. Red.) haben gesagt: ,Bitte sorgt dafür, dass unser FC Bayern wieder geradeaus läuft.‘“ Spätestens die heftige Klatsche gegen Leipzig in der vorletzten Spieltag, zwang die Vorstands-Bosse zum handeln.

Während rund um das Kahn-Aus viel berichtet wurde, dürfte der Abschied von Hasan Salihamidzic friedlicher abgelaufen sein. Auch dafür hat Hoeneß eine Erklärung parat: „Ich hatte auch Hasan schon vorher gesagt, wie es kommen könnte. Es hat ihn nicht überrascht.“ Nach den turbulenten Tagen an der Isar soll jetzt wieder Ruhe einkehren. Hoeneß und weitere alte Bekannte, wie Karl-Heinz Rummenigge sollen das Schiff jetzt wieder in ruhigere Gewässer führen.

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