Nationalteam

ÖFB-Goalies schwärmen von Manuel Neuer

Teilen

Sturm-Goalie Gratzei gilt als Favorit für das Deutschland-Spiel.

Mit Manuel Neuer stellt sich den österreichischen Fußball-Teamspielern am Freitag im Match der EM-Qualifikation im Wiener Ernst-Happel-Stadion einer der derzeit besten Tormänner der Welt in den Weg. Die ÖFB-Goalies schwärmen in höchsten Tönen vom 25-jährigen Deutschen, der schon bald um bis zu 25 Millionen Euro vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München wechseln soll.

Buffon hält den Transferrekord
Damit wäre Neuer aber nicht der teuerste Tormann der Geschichte, denn 2001 hatte Juventus Turin für Gianluigi Buffon rund 50 Millionen Euro an Parma überwiesen. Neuers Wechsel zu den Bayern soll mit 1. Juli gültig werden. Die deutsche Nummer eins hat ein nochmals erhöhtes Angebot zur Vertragsverlängerung bei Schalke laut "kicker" abgelehnt. Sehr zum Ärger mancher Schalke-Fans, ein Anhänger hat Neuer bei den Feierlichkeiten des deutschen Cupsieges sogar eine Ohrfeige verpasst.

Payer: Neuer gehört zu "Top-Drei der Welt"
"Was Neuer in der vergangenen Saison geleistet hat, ist sensationell. Er hat sehr viele sogenannte Unhaltbare gehalten, das sieht man in der heutigen Zeit nicht mehr sehr oft. In der jetzigen Verfassung gehört Neuer sicher zu den Top-Drei der Welt", meinte Rapid-Schlussmann Helge Payer am Samstag im ÖFB-Teamcamp in Bad Tatzmannsdorf.

Hans-Peter Berger, der als Goalie von Zweitliga-Meister FC Admira auch für ihn selbst etwas überraschend ins Nationalteam berufen wurde, streicht bei Neuer vor allem seinen "sehr modernen Spielstil" hervor. "Neuer beherrscht den Strafraum derzeit wie kein anderer. Er steht völlig zurecht ganz oben. Trotzdem werden wir versuchen, ihm ein Stückerl reinzulegen", sagte der 29-Jährige, der im Nachwuchsbereich (U16 bis U21) 75 Länderspiele für Österreich bestritten hat.

Wohlfahrt gespannt auf möglichen München-Wechsel
Tormann-Trainer Franz Wohlfahrt ist gespannt, wie sich Neuer im Falle eines Wechsels nach München präsentiert. "Derzeit hat Neuer einen irrsinnigen Flow, er ist sicher bei den weltbesten Torleuten dabei. Wenn es aber zum Vereinswechsel kommt, wird es interessant, ob er sich weiter so positiv entwickelt. Denn dann kommt es nicht nur auf die Qualität, sondern auch auf die mentale Stärke an", merkte der 59-fache ÖFB-Teamtormann an.

"Die Medien in Deutschland sind unglaublich, vor allem in München. Das kann sich negativ auswirken. Zudem steht über dem Stadion der Bayern nach wie vor der Name Oliver Kahn, an ihm wird er gemessen", so Wohlfahrt. Die Qualitäten Neuers seien jedoch natürlich unbestritten. "Aber das wird ihm hoffentlich gegen uns nicht viel nützen."

Gratzei heiser nach Meisterfeier
Christian Gratzei konnte sich an der Diskussion um Neuer und das Deutschland-Match nicht beteiligen, die Meisterfeier mit Sturm Graz hat seine Stimme beinahe vollständig außer Gefecht gesetzt. Dennoch ist Gratzei in Abwesenheit von Österreichs aktueller Nummer eins Jürgen Macho (Muskelfaserriss im linken Oberschenkel) Topfavorit für die Startelf gegen die Deutschen.

Wohlfahrt ließ die Entscheidung noch offen, ließ jedoch wissen: "Es gibt Tendenzen." Dass ein Erfolg wie jener von Gratzei mit Sturm die beste Medizin fürs Selbstvertrauen ist, weiß auch Wohlfahrt. "Winnertypen sind wichtig fürs Team. Wenn man einen Titel feiert, dann hat man eine wahnsinnige Energie."

Top Torwartleistung gegen Deutschland nötig
Die Leistung des Tormanns gegen Deutschland wird für Wohlfahrt eine sehr entscheidende Rolle spielen. "Ohne herausragende Torhüterleistung wird uns die Überraschung gegen Deutschland nicht gelingen. Wir werden darauf hinarbeiten, dass unser Tormann in einer Topverfassung ist und ein großes Spiel macht", meinte der Kärntner. Im anschließenden Testmatch der Österreicher am 7. Juni in Graz gegen Lettland wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit ein anderer Mann als im Deutschland-Spiel im ÖFB-Tor stehen.

Das Tagesprogramm der Österreicher in Bad Tatzmannsdorf wurde am Samstag vom Wetterumschwung durcheinandergewirbelt. Die geplante Radtour fiel ins Wasser, stattdessen schob Teamchef Dietmar Constantini bei starkem Regen einen Tag früher als geplant die erste normale Fußball-Trainingseinheit ein.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.