Doping-Affäre

Portugal-Coach für 30 Tage gesperrt

Teilen

Carlos Queiroz beschimpfte im Trainingslager vor der WM in Südafrika Vertreter der portugiesischen Anti-Doping-Agentur wüst.

Portugals Fußball-Nationaltrainer Carlos Queiroz ist in einer Doping-Affäre für einen Monat gesperrt worden und verpasst damit den Start der EM-Qualifikation. Der Nationalverband FPF brummte Queiroz am Donnerstag in Lissabon außerdem eine Geldstrafe von 1.000 Euro auf. Der 57-jährige Coach kam somit am Ende glimpflich davon. Queiroz hatte sogar der Rauswurf gedroht, weil er im Trainingslager vor der WM in Südafrika Vertreter der portugiesischen Anti-Doping-Agentur wüst beschimpft haben soll.

Obszöne Worte
Der Trainer wurde jetzt für schuldig befunden, im Trainingslager in Covilha unter anderem den Chef der portugiesischen Antidoping-Agentur, Luis Horta, mit sehr obszönen Worten beleidigt zu haben. Der Disziplinarrat des FPF teilte allerdings mit, die Strafe sei relativ mild ausgefallen, weil es nicht erwiesen sei, dass der Trainer bei dem Zwischenfall im Mai die Arbeit der Kontrolleure über die Beschimpfungen hinaus tatsächlich behindert habe.

Queiroz wird nach dieser Strafe bei den beiden ersten Qualifikationsspielen der Portugiesen zur EM 2012 fehlen. Die "Lusos" treffen zunächst am 3. September daheim in Guimaraes auf Zypern und treten vier Tage später in Oslo bei Norwegen an.

Portugiesische Medien meinen, Queiroz sei durch die Unterstützung gerettet worden, die er vergangene Woche bei einer Anhörung am FPF-Sitz von prominenter Seite bekommen habe. Damals hatten unter anderen Manchester Uniteds Teammanager Sir Alex Ferguson und der frühere portugiesische Nationalstürmer Luis Figo zugunsten des Trainers ausgesagt. "Queiroz ist ein Gentleman und hat das Doping immer bekämpft", erklärte Ferguson.

Spieler gegen Trainer
Queiroz beteuerte, er habe im Trainingslager in Covilha lediglich die Privatsphäre seiner Profis schützen wollen. Die Polemik um Queiroz dürfte nach dem Verbandsurteil nicht vorbei sein. Laut Medien sind nicht nur viele Verbandsfunktionäre, sondern auch die meisten Nationalspieler um Superstar Cristiano Ronaldo überhaupt nicht gut auf den Coach zu sprechen. Mit Queiroz war Portugal bei der WM im Achtelfinale am späteren Weltmeister Spanien gescheitert. Medien warfen ihm seinerzeit eine zu defensive Taktik vor.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten