Steuerskandal

Fall Hoeneß: So verlief der erste Prozesstag

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Bayern-Präsident gerät immer mehr unter Druck. Steuerschuld höher als angenommen.

Uli Hoeneß hat bei einem umfassenden Geständnis vor Gericht eine vielfach höhere Steuerhinterziehung eingeräumt, als ihm die Anklage vorgeworfen hat. Anstelle der im Anklagesatz aufgeführten 3,5 Mio. Euro gehe er von einem zweistelligen Millionenbetrag aus, gestand der Präsident von Fußball-Champions-League-Sieger Bayern München am Montag in München. Es ginge dann um insgesamt 18,5 Mio. Euro.

"Ich bin froh, dass jetzt alles auf dem Tisch liegt. Ich werde alles dafür tun, dass dieses für mich bedrückende Ereignis abgeschlossen wird", sagte Hoeneß. Der 62-Jährige wolle es als Zeichen seiner Geständigkeit verstanden wissen, dass er sich zu den über die Anklageschrift hinausgehenden 15 Millionen Euro an hinterzogenen Steuern bekannte, wie sein Anwalt Hanns W. Feigen erläuterte.

Ehefrau steht ihm zur Seite
"Ich habe Steuern hinterzogen", sagte Hoeneß. "Mir ist bewusst, dass daran auch die Selbstanzeige nichts ändert. Ich habe gehofft, mit einer Selbstanzeige einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen." Der Medienandrang war am Montag beim ersten von vier angesetzten Verhandlungstagen groß. 14 Monate nach seiner Selbstanzeige nahm Hoeneß um 9.30 Uhr im Münchner Justizpalast auf der Anklagebank Platz. Minutenlang hielt er gefasst dem Blitzlichtgewitter der Fotografen stand. Mit im Gerichtssaal dabei: Seine Ehefrau Susi.

Staatsanwalt Achim von Engel wirft Hoeneß vor, etwas mehr als 33 Millionen Euro an Kapitalerträgen, Spekulationsgewinnen und sonstige Einkünften verschwiegen zu haben. Damit habe er rund 3,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen (Az: W5 KLs 68 Js 3284/13). Weiterhin habe der Angeschuldigte zu Unrecht Verlustvorträge privater Veräußerungsgeschäfte in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro erhalten, hieß es im Anklagesatz.

Damit kann unter dem Strich der steuerpflichtige Betrag aus Veräußerungsgewinnen gedrückt werden. Insgesamt wird Hoeneß beschuldigt, "durch sieben selbstständige Handlungen gegenüber den Finanzbehörden unrichtige oder unvollständige Angaben gemacht und dadurch Steuern verkürzt zu haben", heißt es im Anklagesatz.

"Bin kein Sozialschmarotzer"
Eine gute halbe Stunde nach Verhandlungsbeginn setzte Hoeneß seine Brille auf und las von seinem Manuskript. "Hohes Gericht, die mir in der Anklage zur Last gelegten Steuerstraftaten habe ich begangen", sagte er. "Ich bin aber kein Sozialschmarotzer, ich habe 5 Millionen an soziale Einrichtungen gegeben, 50 Millionen Steuern gezahlt. Ich will damit nicht angeben, ich will nur reinen Tisch machen." Zehn Millionen Euro hat er schon beim Finanzamt hinterlegt, zur Aussetzung seines Haftbefehls 5 Millionen Euro gezahlt.

Vom Jahr 2001 an unterhielt Hoeneß ein Konto, von 2004 an waren es zwei Konten. Dort seien im "beträchtlichen Umfang Spekulationsgeschäfte, vor allem Devisentermingeschäfte, abgewickelt" worden, so die Staatsanwaltschaft. Hoeneß räumte ein, an der Börse gezockt zu haben. Er habe dabei nicht wirklich einen Überblick über Gewinne und Verluste gehabt, sagte er. Das könne geschehen, "wenn man zockt und verrückt ist wie ich es damals war".

Zeuge verweigert Aussage
Die Kernfrage des Verfahrens bleibt, ob die Wirtschaftskammer am Landgericht München II unter Vorsitz von Richter Rupert Heindl die Selbstanzeige von Hoeneß von Anfang 2013 ganz oder zumindest teilweise als strafbefreiend bewertet. Im für ihn schlimmsten Fall droht Hoeneß eine Haftstrafe. Unter Umständen muss er tatsächlich ins Gefängnis, sollte die Strafe zwei Jahre überschreiten. Vier Verhandlungstage sind angesetzt, am Donnerstag soll es ein Urteil geben.

Am Montagnachmittag wurden drei der insgesamt vier Zeugen geladen, darunter auch der Steuerfahnder, der Hoeneß bei dessen Selbstanzeige geholfen hatte. Er verweigerte allerdings die Aussage.

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Hoeneß-Prozess in München

15.30 Uhr: Fünfeinhalb Stunden dauerte der erste Prozesstag in der Steueraffäre um Uli Hoeneß. Deie Vorwürfe gegen den Bayern-Boss sind umfangreicher als bisher angenommen. Zu den bislang bekannten 3,5 Millionen Steuerschuld sollen weitere 15 Millionen Euro hinzukommen.

15.25 Uhr: Das war es für heute! Der erste Prozesstag ist zu Ende, morgen wird das Verfahren ab 9.30 Uhr fortgesetzt.

15.23 Uhr: Der Anwalt von Uli Hoeneß stellt noch einen Beweisantrag: Ein Email des "Stern"-Journalisten an die Vontobel-Bank soll verlesen werden. Das Mail soll belegen, dass der Reporter nicht wusste, dass Hoeneß der Konto-Inhaber war und damit auch die Steuerhinterziehung noch nicht entdeckt war.

15.05 Uhr: Mit etwas mehr als halbstündiger Verspätung kann es weitergehen. Richter Heindl kommt wieder in den Saal. Er entscheidet, dass der ehemalige Finanzbeamte nicht persönlich aussagen muss. Stattdessen wird nun das Protokoll seiner Vernehmung aus dem Vorjahr verlesen.

15.02 Uhr: Gerichtssprecherin Andrea Titz: "Es sind bisher drei Zeugen vernommen worden (...) Ein Zeuge, der gehört werden sollte, war derjeniger, der beim Erstellen der Selbstanzeige half. Er hat sich auf sein Aussageverweigerungsrecht berufen. Das Gericht prüft derzeit, ihm ein solches zusteht." Aufgrund eines anhängigen Disziplinarverfahrens ist es nicht eindeutig, ob er die Aussage verweigern darf.

15 Uhr: Das Gericht berät immer noch, ob der pensionierte Steuerfahnder, der Hoeneß bei dessen Selbstanzeige half, aussagen muss. Der Prozess ist nach wie vor unterbrochen.

14.51 Uhr: Die Sprecherin des OLG München schließt nicht aus, dass der Prozess länger als vier Tage dauern könnte. "Die Beweisaufnahme kann sich durch neue Summen und nicht ausgewertete Unterlagen länger als vier Tage hinziehen."

14.45 Uhr: Die Beratungen dauern etwas länger. Eigentlich hätte es vor einer Viertelstunde weitergehen sollen, aber der Richter ist noch nicht in den Gerichtssaal zurückgekehrt.

14.31 Uhr: Bei den insgesamt 15 Millionen Euro Steuerschulden, die zu den bisher bekannten 3,5 Millionen dazukämen, handelt es sich lediglich um eine Schätzung. Der Betrag ist mit der Steuerfahndung Rosenheim aus 70.000 Blatt Papier von der Schweizer Privatbank Vontobel erstellt worden. Die tatsächliche Summe liegt laut Angaben des Anwalts zwischen 12 und 20 Millionen.

14.23 Uhr: Das Gericht zieht sich zu einer Beratungspause zurück. Der Steuerfahnder, der Hoeneß bei der Selbstanzeige geholfen hatte, möchte offenbar die Aussage verweigern. Die Staatsanwaltschaft besteht aber darauf, dass er aussagt - deswegen die Beratungspause.

14.10 Uhr: Durch die Recherchen des "Stern"-Reporters kam der ganze Fall ins Rollen. Er habe gegenüber zwei Steuerfahndern den Verdacht geäußert, dass der FC Bayern in der Schweiz ein Devisenkonto habe. Das Finanzamt wollte im Jänner 2013 sogar eine Sonderprüfung beim FC Bayern durchführen. S

13.56 Uhr: Der Steuerfahnder gibt an, dass er nicht den Eindruck hatte, als wolle der "Stern"-Journalist eine Steuerstraftat anzeigen. Er hatte sich lediglich nach der Steurpflicht für Devisenspekulationen über ein Schweizer Nummernkonto informiert.

13.50 Uhr: Der erste Zeuge ist ein Steuerfahnder aus Stuttgart. Er soll 2012 einen Anruf eines "Stern"-Journalisten erhalten haben, der Infos über ein Schweizer Bankkonto hatte. Der Name Hoeneß sei im Gespräch der beiden allerdings nicht gefallen.

13.30 Uhr: Die ersten beiden Zeugen betreten den Gerichtssaal, Richter Heindl schickt einen wieder hinaus und beginnt mit der Befragung des ersten Zeugen. Es handelt sich bei beiden Personen um Steuerfahnder.

13:15 Uhr: Der Prozess ist mittlwerweile wieder im Gang. Fotos oder Informationen dürfen im Saal nicht gemacht werden bzw. nach außen getragen werden. Somit wartet man schon gespannt auf die nächste Pause.

12.57 Uhr: Hoeneß im Wortlaut:
„Ich bin froh, dass jetzt alles transparent auf dem Tisch liegt. Mein Fehlverhalten bedauere ich zutiefst. Sämtliche Steuern werde ich natürlich zahlen. Ich werde alles dafür tun, dass dieses für mich bedrückende Kapitel abgeschlossen wird.“

Fall Hoeneß: So verlief der erste Prozesstag
© GEPA

Foto: GEPA

12.44 Uhr: In rund 20 Minuten geht es beim Hoeneß-Prozess weiter. Nachdem am Vormittag der Bayern-Präsident selbst zu Wort kam, stehen am Nachmittag die Befragungen von drei der vier Zeugen auf dem Programm.

12.20 Uhr: Die besten Bilder zum Hoeneß-Prozess finden Sie hier.

Hoeneß-Prozess in München

11.57 Uhr: Nach der Befragung von Uli Hoeneß wird eine Mittagspause eingeschoben. Ab 13 Uhr geht es in München weiter!

11.55 Uhr: Richter Heindl fragt bei den Ausführungen von Hoeneß immer wieder nach und notiert die Aussagen akribisch mit.

11.50 Uhr: Der 62-Jähre bekräftigt, dass er die Schulden nachzahlen wird. Außerdem erinnert Hoeneß, dass er fünf Millionen für soziale Zwecke gespende habe. "Steuernachzahlungen in zweistelliger Höhe stehen an. Ich will ohne wenn und aber reinen Tisch machen. Ich bereue mein früheres Verhalten zu tiefst. Ich bin aber kein Sozialschmarotzer, ich habe 5 Mio an soziale Einrichtungen gegeben, 50 Mio Steuern gezahlt. Ich will damit nicht angeben, ich will nur reinen Tisch machen", erklärt Hoeneß.

11.47 Uhr: Hoeneß zeigt Reue: "Ich bin froh, dass jetzt alles transparent auf dem Tisch liegt. Mein Fehlverhalten bedauere ich zutiefst. Ich werde alles dafür tun, dass dieses für mich bedrückende Kapitel abgeschlossen wird."

11.45 Uhr: Von 2001 bis 2010 gab es 50.000 Transaktionen. Hoeneß war in dieser Zeit mit einem Börsenpager unterwegs, über den er die Kurse ständig kontrollieren konnte.

11.44 Uhr: Hoeneß erläutert, dass er mit immensen Beträgen "gezockt" und keinen Überblick mehr gehabt habe. Zudem soll er zwischen 2003 und 2009 Verluste in Millionenhöhe gemacht haben. Es sei ihm aber klar, dass er Gewinne versteuern hätte müssen.

11.42 Uhr: Hoeneß-Anwalt Feigen hält fest, dass alle Unterlagen zu sämtlichen Spekulationsgeschäften vorgelegt seien. Das Ergebnis: Hoeneß hat mehr als 18,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen.

11.40 Uhr: Hoeneß hat in seiner Aussage ein volles Geständnis abgelegt. "Ich habe Steuern hinterzogen. Mir ist bewusst, dass daran auch eine Selbstanzeige nichts ändert. Ich habe gehofft, mit einer Selbstanzeige einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen." so der 62-Jährige.

11.35 Uhr: Hoeneß gibt bei seiner Befragung an, er habe sich im Herbst 2012 zur Selbstanzeige entschieden. Offen bleibt, warum es schließlich bis Jänner 2013 dauerte, bis er die fehlerhafteSelbstanzeige abgab.

11.21 Uhr: Das ist Rupert Heindl - der Richter befragt den Bayern-Boss und wird voraussichtlich am Donnerstag sein Urteil fällen.

Fall Hoeneß: So verlief der erste Prozesstag
© AFP

11.08 Uhr: Jetzt wird Hoeneß vom Richter befragt. Der Bayern-Präsident spricht über seine Devisengeschäfte und Anlagestrategien.

10.54 Uhr: In den letzten Tagen kündigten die Hoeneß-Anwälte einen Entlastungszeugen an. Angeblich kann ein Stuttgarter Finanzbeamter beweisen, dass sich der 62-Jährige schon selbst angezeigt habe, bevor ihm die Ermittler auf der Spur waren.

10.43 Uhr: Einige Experten gehen davon aus, dass sich das große soziale Engagement und die Selbstanzeige von Hoeneß strafmilderns auswirken werden.

10.32 Uhr: Am Nachmittag wird es heute erstmals richtig spannend. Dann werden drei der vier Zeugen im Prozess befragt. Darunter auch jener Steuerfahnder, der Hoeneß bei dessen Selbstanzeige geholfen hatte.

10.20 Uhr: Kreative Fans vor dem Justizpalast in München, sie fordern "SULIDARITÄT" für Hoeneß.

Prozeß gegen Uli Hoeneß
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10.08 Uhr: Ebenfalls neu: Hoeneß hatte ab 2004 zwei Konten bei der Schweizer Privatbank Vontobel - bislang war immer nur von einem die Rede. Auch hier hat Hoeneß Erklärungsbedarf.

10 Uhr: Die Anklage lautet auf Steuerhinterziehung in sieben Fällen. Staatsanwalt Engel warf dem Bayern-Boss vor, Einkünfte in der Höhe von 33 Millionen Euro bei der Finanz verschwiegen zu haben. Bislang war von weit weniger die Rede.

9.51 Uhr: Nach der Verlesung der Anklage gibt es die erste Sitzungspause. Hoeneß verlässt mit seinen drei Anwälten den Raum. Um 10 Uhr soll es weitergehen.

9.50 Uhr: Die Anklage wurder verlesen, die Details: Die Steuerschuld des Bayern-Präsidenten beträgt 3,545 Mio Euro. Zudem hat er zwischen 2003 und 2009 Verlustvorträge in Höhe von 5,5 Mio angemeldet.

9.50 Uhr: Der Prozess ist für vier Tage angesetzt, insgesamt werden auch nur vier Zeugen vorgeladen.

9.36 Uhr: Richter Rupert Heindl eröffnet den Prozess gegen Uli Hoeneß. Staatsanwalt Achim von Engel verliest die Anklage.

9.25 Uhr: Uli Hoeneß betritt den Gerichtssaal 134 des Münchener Landesgerichts. In Kürze startet der mit Spannung erwartete Steuer-Prozess gegen den Bayern-Präsidenten.

9.22 Uhr: Vor dem Gericht haben sich viele Schaulustige versammelt. Ein Anhänger zeigt einen Plakat, auf dem er Milde für den Bayern-Präsidenten fordert.

Fall Hoeneß: So verlief der erste Prozesstag
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9.15 Uhr: Uli Hoeneß ist vor wenigen Minuten am Münchner Landesgericht eingetroffen.

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9.14 Uhr: Im Prozess wird nun geklärt, ob Hoeneß die Selbstanzeige aus "freien Stücken" gemacht hatte. Wenn ja wäre das wohl strafmindernd.

9.08 Uhr: Hoeneß soll über ein geheimes Schweizer Konto 3,2 Millionen Euro an der Finanz vorbeigeschmuggelt haben. Der Bayern-Boss hatte im Jänner 2013 Selbstanzeige erstattet und wollte so einem Prozess entgehen. Das zuständige Finanzamt akzeptierte die Selbstanzeige nicht, die Akte wurde an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.

8.57 Uhr: Ein Blick auf den Münchner Justizpalast, wo in rund einer halben Stunde der Prozess gegen Uli Hoeneß beginnen wird.

Fall Hoeneß: So verlief der erste Prozesstag
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8.53 Uhr: Die Unterstützung seiner Familie ist Hoeneß gewiss. Seine Frau Susi begleitet den Bayern-Boss zum Gericht und wir an allen vier Prozess-Tagen vorort sein.

8.44 Uhr: Auch das Medieninteresse ist enorm: Im Umkreis des Gerichts stehen zahlreiche Übertragungswagen.

8.40 Uhr: Bereits um 3 Uhr warteten die ersten Besucher vor dem Gerichtsgebäude, um einen Platz im Zuschauerraum zu ergattern.

8.35 Uhr: Vor dem Prozessbeginn herrscht vor dem Münchner Justizpalast großer Andrang. Schon um 6 Uhr war die Hälfte der Zuschauerplätze besetz.

8.30 Uhr: Herzlich willkommen beim oe24-Liveticker. In einer Stunde startet der Steuerprozess gegen Bayern-Boss Uli Hoeneß. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden.

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Heute beginnt der Prozess des Jahres im Freistaat: FC-Bayern-Boss Uli Hoeneß (62) steht vor Gericht – ab 9.30 Uhr sind alle Blicke auf den Münchner Justizpalast gerichtet. Der mächtige Manager soll über ein geheimes Schweizer Konto 3,2 Millionen Euro an der Finanz vorbeigeschmuggelt haben.

Saubermann
Hoeneß, der immer als Saubermann galt, droht nun eine Gefängnisstrafe. Denn in Deutschland gibt es ab einer Steuerhinterziehung von einer Million Euro fix unbedingte Haft.

Es wird ein spannendes Verfahren: Noch nie stand ein derart Prominenter wegen eines Finanzvergehens vor einem deutschen Richter. Vier Tage in Serie sind für den Prozess anberaumt – bereits am Donnerstag könnte es das Urteil geben.

Straffer Prozess
Nur vier Zeugen sind geladen. Die Überraschungsaussage eines Finanzbeamten soll Hoeneß die Haft ersparen – falls der Mann bezeugen kann, dass sich der Fußball-Manager schon vor der Entdeckung der Tat selbst angezeigt hatte (siehe unten).

Die Vorgeschichte: In den 1970er-Jahren begann Hoeneß wie wild mit Aktien und Devisen zu zocken. Der Wurst-Fabrikant jonglierte mit seinem in der Schweiz angelegten Vermögen. Vor 14 Monaten zeigte er sich selbst an, überwies der Finanz Millionen und hoffte, damit wäre es getan.

Neuer Zeuge soll ihn vor Haft retten

Geständnis und Zeugen: So wollen die Verteidiger einen Freispruch für Hoeneß erwirken.
Gleich zu Beginn der Verhandlung wird Hoeneß ein umfangreiches Geständnis ablegen. Dann kommt der geheime Zeuge. Laut Bild handelt es sich um einen Stuttgarter Finanzbeamten. Er soll bezeugen, dass sich Hoeneß selbst angezeigt hatte, bevor die Straftat bekannt wurde. Das wäre die wichtigste Voraussetzung zur Vermeidung der Haft.

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