Japan besiegt Kolumbien mit 2:1, das fast 90 Minuten zu zehnt spielen muss.
Japan ist am Dienstag mit einem Sieg in die Fußball-WM gestartet. Den Asiaten gelang beim 2:1 (1:1) gegen Kolumbien in Saransk ein Traumstart. Shinji Kagawa traf in der 6. Minute aus einem Elfmeter zur Führung, nachdem Carlos Sanchez wegen Torraubs die Rote Karte gesehen hatte. Juan Quintero sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich (39.), ehe Yuya Osako den verdienten Endstand fixierte (73.).
In der Nachmittagspartie (17.00 Uhr) wird die erste Runde der Gruppenspiele mit der Partie Polen - Senegal beschlossen. Am Abend (20.00) bestreitet Gastgeber Russland gegen Ägypten seinen zweiten Auftritt.
Kolumbien und Japan trafen bereits bei der WM 2014 in der Gruppenphase aufeinander. Kolumbien setzte sich damals 4:1 durch. Der Schock für alle Kolumbien-Fans bereits vor Anpfiff: Megastar James Rodriguez sitzt nur auf der Bank. Der Bayern-Star hatte zuletzt immer wieder mit Wadenproblemen zu kämpfen und muss gegen Japan vorerst zusehen. Mit Falcao und Cuadrado hat die Pekerman-Truppe zwar noch weitere hochkarätige Angreifer im Angebot, einen langfristigen Ausfall vom Zehner können sich die Südamerikaner aber auf keinen Fall leisten.
Horrorstart für Kolumbien
Kolumbien erwischt gegen den Außenseiter einen wahren Horrorstart! Nach einem langen Ball gewinnt Yuya Osako das Laufduell gegen Davinson Sánchez und scheitert mit seinem Schuss von der zentralen Sechzehnerkante an David Ospina. Das Leder landet erneut bei einem Japaner, der mit seinem Nachschuss die Kugel im Tor untergebracht hätte. Carlos Sánchez fährt am Elfmeterpunkt im Sprung den Arm aus und verhindert so den sicheren Torerfolg.
Neben dem Elfmeter gibt es für das Verhindern einer klaren Torchance auch noch die Rote Karte für Carlos Sánchez. Im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, mit elf Mann einem Rückstand hinterher zu rennen.
Kagawa nimmt ein paar Schritte Anlauf, sieht, dass Ospina in die linke Ecke unterwegs ist und schiebt die Kugel abgeklärt flach in die Mitte. 1:0 für Japan in der 4. Minute.
Doch die Kolumbianer verfügen über hohe individuelle Klasse. Auch zu zehnt sind sie das bessere Team, kombinieren sich immer wieder geschickt nach vorne und haben mit Radamel Falcao einen stets gefährlichen Angreifer in ihren Reihen. Der Ausgleich fällt allerdings ebenfalls aus einer Standardsituation. Schlitzohr Juan Quintero übertölpelt bei einem Freistoß die japanische Abwehr und trifft zum Ausgleich (39.):
Der kolumbianische Elan ging nach der Pause verloren. Die Japaner spielten sich Chancen heraus, agierten im Fall von Osako (54.) aber zu ineffektiv. Ospina klärte indes mit einer Parade gegen Inui (57.). Pekerman brachte nach einer Stunde mit Rodriguez den WM-Torschützenkönig von Brasilien, der sofort versuchte, das Spielgeschehen an sich zu reißen. Die Kolumbianer wirkten nach ihrer Aufholjagd aber physisch nicht mehr so präsent wie der Gegner. In Hälfte zwei müssen die Kolumbianer viel hinterherrennen, bereits seit der 4. Minute spielen die Südamerikaner mit einem Mann weniger. Japan wird mutiger und offensiver. Nach ein, zwei guten Schüssen fällt auch das dritte Tor aus einem Standard. Nach einer Ecke ist Yuya Osako da und trifft zum 2:1 für Japan.
Der künftige Werder-Bremen-Profi Osako stieg nach einem Eckball des eingewechselten Keisuke Honda hoch und verwertete per Kopf. Das 35. Tor im Rahmen dieser WM fiel damit zum 19. Mal aus einer Standardsituation. Rodriguez konnte Kolumbiens Spiel keine Impulse mehr verleihen. Japan brachte das Ergebnis ohne Zittern über die Zeit.