Spanien enttäuschend

Läuft die Zeit für Aragones ab?

Teilen

Nach der sensationellen 2:3-Niederlage in Nordirland schießt sich die spanische Öffentlichkeit auf Teamchef Luis Aragones ein.

Doch der 68-Jährige denkt nicht an Rücktritt. "Ich trage die Verantwortung für das, was passiert ist, aber ich werde deshalb niemandem meinen Rücktritt anbieten", sagte der Coach. "Ich denke nicht daran, aufzugeben. Ich bitte um Entschuldigung, ich bin aber weiter motiviert."

"Totales Scheitern!"
Die spanischen Medien ließen indes am Donnerstag kein gutes Haar am Trainer und seiner Mannschaft, der im Windsor Park von Belfast nicht einmal eine zweimalige Führung durch Tore von Xavi Hernandez und David Villa zum Sieg reichte. "Totales Scheitern einer deprimierten Mannschaft, die mit der Traurigkeit ihres Trainers spielt" , schrieb "El Pais" in Anspielung auf die mürrische Art von Aragones. "Marca" kommentierte: "So kommen wir nirgendwo hin. Dies hat das Fass bei den Fans zum Überlaufen gebracht."

Spieler bekritteln Trainingsmethoden
Auch in der Mannschaft hatte sich zuletzt Unmut gegen Aragones geregt. Die Spieler warfen ihm veraltete Trainingsmethoden vor. Schon nach dem frühen WM-Aus im Achtelfinale gegen Frankreich (1:3) war der Coach in die Kritik geraten. Aragones ist sich seiner Verantwortung bewusst. "Wenn jemand schuldig ist, müssen entsprechende Maßnahmen getroffen werden", sagte der Trainer-Senior, doch von sich aus will er nach seiner zweiten Niederlage im 29. Länderspiel keine Konsequenzen ziehen.

Verband steht (noch) hinter Aragones
Rückendeckung erhielt der Coach von Verbandspräsident Angel Maria Villar. Er habe "absolutes Vertrauen" in den Trainer, machte Villar deutlich. "Wir sind davon überzeugt, dass er uns zur EM-Endrunde 2008 führen wird." In den Medien wurde dagegen bereits der Name von Ex-Real-Madrid-Trainer Vicente del Bosque als möglicher Nachfolger gehandelt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.