Helmut Marko verlässt nach 20 Jahren Red Bull – offiziell ein freiwilliger Rücktritt. Doch hinter den Kulissen gab es starke Spannungen.
Helmut Marko (82), eine der prägendsten Figuren in der Formel 1 und Red Bull, hat sich nach 20 Jahren aus dem Team zurückgezogen.
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In der offiziellen Pressemeldung wurde der Rücktritt als freiwillig beschrieben, doch laut SPORT BILD ist dies nur die halbe Wahrheit. Der Rückzug Markos war ein strategischer Schritt, um einem bevorstehenden Eingreifen von Oliver Mintzlaff (53), dem mittlerweile mächtigsten Mann bei Red Bull, zuvorzukommen.
Die Machtübernahme von Mintzlaff
Marko wusste, dass Mintzlaff trotz seiner großen Verdienste – er führte Red Bull zu acht Fahrer- und sechs Konstrukteurs-Titeln – einen Neustart in der kommenden Saison anstreben wollte. Hätte Marko nicht selbst seinen Posten geräumt, wäre es sehr wahrscheinlich, dass Mintzlaff ihn weiter entmachtet oder gar entlassen hätte. Marko zog also die Reißleine und trat freiwillig zurück.
Markos Abfindung und die teuren Missverständnisse
Obwohl sein Rücktritt offiziell als freiwillig dargestellt wird, erhält Marko eine großzügige Abfindung von rund zehn Millionen Euro, was dem Gehalt entspricht, das er für das noch laufende Vertragsjahr 2026 erhalten hätte. Marko war in der Vergangenheit immer wieder für Alleingänge bekannt, die bei Red Bull für Verwirrung sorgten.
Ein Beispiel: Die Verpflichtung des McLaren-Talents Alex Dunne (20), von dem das Team aus den Medien erfuhr. Red Bull und auch Max Verstappen waren von dieser Entscheidung nicht überzeugt. Der Vertrag mit Dunne wurde schließlich aufgelöst, ohne dass der Pilot je für Red Bull gefahren war.
Markos entmachtende Rolle bei Red Bull
Marko verlor zunehmend an Einfluss. Red Bull entzog ihm sogar die Vollmacht für Unterschriften – eine Entscheidung, die im Hause Marko sicherlich als Affront empfunden wurde.
Zuletzt war er für den Red-Bull-Konzern noch der „Fuß in der Tür“, da Christian Horner als Chef des Rennteams, der Motoren- und Technik-Abteilung und des Marketings alle großen Bereiche verantwortete. Nach dem Aus von Horner und der Rückeroberung der Hoheit durch Red Bull benötigte das Team Marko schlichtweg nicht mehr.
Marko und die Nachwuchsakademie
Am Ende wollte Red Bull Marko nur für einen Bereich behalten: für die Nachwuchsakademie, in der er zwei der größten Talente des Teams entdeckte: Max Verstappen und Sebastian Vettel. 15 weitere Fahrer aus seiner Schule schafften den Sprung in die Formel 1 und fuhren insgesamt 137 Siege ein. Doch Marko lehnte auch dieses Angebot ab und sagte für den Akademie-Posten endgültig „freiwillig“ ab.
Der wahre Grund für seinen Rückzug war also die Entscheidung von Oliver Mintzlaff, Red Bull neu auszurichten.