Ski alpin

Shiffrin gewinnt Flachau-Slalom, Liensberger 7.

Teilen

US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin hat den Nachtslalom von Flachau vor Petra Vlhova (SVK) und Sara Hector (SWE) gewonnen. ÖSV-Läuferin Katharina Liensberger wurde Siebente.

Flachau. Mikaela Shiffrin hat zum bereits fünften Mal den Weltcup-Nachtslalom der Frauen in Flachau gewonnen. Die Rekordsiegerin setzte sich bei einem der Highlight-Rennen der Saison in Salzburg 0,27 Sekunden vor ihrer slowakischen Dauerrivalin Petra Vlhova durch. Die US-Amerikanerin baute damit ihre Führung im Gesamt- und im Slalom-Weltcup aus. Katharina Liensberger fuhr bei einem ihrer Lieblingsrennen vor 12.800 Zuschauern als beste Österreicherin auf Rang sieben.

Das Flutlicht-Spektakel auf der Hermann Maier Weltcupstrecke brachte das erwartete Duell zwischen den beiden besten Slalomläuferinnen der Gegenwart. Vlhova führte nach dem ersten Durchgang sieben Hundertstelsekunden vor Shiffrin, erwischte aber keinen fehlerfreien zweiten Lauf. Shiffrin dagegen attackierte auf dem von ihrem Trainer Magnus Andersson gesetzten Kurs nach einem kleinen Malheur im oberen Teil voll und sicherte sich den 71.400 Schweizer Franken (76.350 Euro) dicken Siegerscheck. 

Shiffrin ist "Snow Space Salzburg Princess"

Shiffrin darf sich nach 2013, 2014, 2018 und 2021 wieder "Snow Space Salzburg Princess" nennen. Seit Frida Hansdotter 2017 haben nur der US-Star oder Vlhova in Flachau gewonnen. Auch alle sieben bisherigen Saison-Slaloms gingen an eine der beiden Ausnahmeläuferinnen. Shiffrin stellte im Saisonduell vor Vlhovas Heimspiel am Sonntag in Jasna auf 4:3 Siege. Zudem egalisierte sie mit ihrem 81. Podestplatz in einem Weltcup-Slalom eine weitere Bestmarke von Legende Ingemar Stenmark. Sie hält nun bei 94 Weltcupsiegen.

Dabei war Shiffrins Vorbereitung auf Flachau eine turbulente. Die Weltcup-Rekordgewinnerin war am Samstag zu ihrem in der Wengen-Abfahrt verletzten Freund Aleksander Aamodt Kilde ins Spital nach Bern gereist und erst am Sonntagabend nach Österreich zurückgekehrt. Die Speed-Rennen am Wochenende in Zauchensee hatte sie wegen einer leichten Erkrankung ausgelassen.

Shiffrin: "Es ist wirklich emotional im Moment"

"Es ist wirklich emotional im Moment", sagte Shiffrin und fühlte sich im Gefühlschaos nach belastenden Tagen. "Es löst kein gutes Gefühl aus, die Liebe des Lebens geradeaus mit 120 km/h im Netz einschlagen zu sehen." Noch vor dem Ende des Medienmarathons im Salzburgerland hatte sie mit Kilde telefoniert, um ihm eine gute Nacht zu wünschen. Vlhova gratulierte fair, konnte ihre Enttäuschung trotz aufbauender Sprechchöre der zahlreichen slowakischen Fans aber nur schwer verbergen. "Ich habe alles versucht, es war nicht gut genug", sagte die wie Shiffrin 28-Jährige. "Ich muss immer alles und noch mehr geben, um Mika zu besiegen."

Liensberger hatte im ersten Lauf etwas verhalten begonnen, fuhr aber mit 1,05 Sekunden Rückstand auf den fünften Zwischenrang. Im Finale konnte die Vorarlbergerin nicht mehr zulegen. "Ich bin nicht mehr ins Fahren gekommen. Ich wollte attackieren, aber mir ist dann der Zug abgegangen", meinte die 26-Jährige. Dabei ist Flachau für sie ein besonderer Ort. 2016 hatte Liensberger dort ihr Weltcup-Debüt gegeben, 2019 als Dritte ihren ersten Podestplatz geholt. 2021, im Jahr ihres WM-Titels, war sie zudem Zweite. "Es fehlt die letzte Konsequenz."

Zweitbeste Österreicherin war Katharina Truppe auf Platz 14

Die Schwedin Sara Hector landete als Dritte erstmals im Slalom auf dem Podest. Zweitbeste Österreicherin war Katharina Truppe auf Platz 14. Ein Fehler im zweiten Lauf kostete die Kärntnerin, als Dritte in Courchevel wie Liensberger in Levi in dieser Saison bereits auf dem Slalom-Podest, eine deutlichere Verbesserung vom 14. Zwischenrang. "Es hat nicht so nach Plan funktioniert, beide Läufe fehlerhaft, ich bin sehr inkonsequent draufgestiegen", sagte Truppe. Sie wollte "geduldig bleiben".

Marie-Therese Sporer folgte auf Endrang 18. Die um ihren Slalom-Startplatz kämpfende Tirolerin fuhr im siebenten Saisonrennen zum zweiten Mal in die Weltcup-Punkte - und war danach entsprechend erleichtert. "Die Trainer haben gesagt, du bist 1996 geboren, die Jungen wollen auch fahren. Es war meine letzte Chance - die habe ich Gott sei Dank genutzt", erklärte Sporer. Landsfrau Franziska Gritsch verpasste die Entscheidung als 44. ebenso wie Lisa Hörhager (35.).

Die mit höheren Erwartungen angetretenen Katharina Gallhuber und Katharina Huber schieden nach Fahrfehlern im ersten Lauf aus. Huber verpasste aus der Balance gebracht ein Tor. "Ich würde lügen, wenn ich sage, es tut nicht weh. Es schmerzt schon", sagte die Niederösterreicherin. "Es ist ein großer Ärger da", gestand auch Landsfrau Gallhuber, die im Mittelteil einfädelte. "Dass das gerade beim Heimrennen bei dieser Kulisse passiert, ist extrem bitter. Ich muss das schnell abhaken, weil am Sonntag ist schon die nächste Chance."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.