3:6, 0:6 in Kitzbühel

Muster verliert klar gegen Kohlschreiber

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Tennis-Opa Muster verliert schon beim ATP-Auftakt gegen Philipp Kohlschreiber.

Unter den Klängen des Rock-Klassikers "I want it all" der Gruppe "Queen" ist Thomas Muster am Montag erstmals seit 13 Jahren auf den Center Court in Kitzbühel einmarschiert. Und ein fast volles Stadion mit rund 4.000 Fans begrüßte die österreichische Sportlegende in jener Arena, die seinerzeit hauptsächlich für ihn gebaut worden war, auch dementsprechend frenetisch. Dass der Auftritt des 43-jährigen Steirers gegen den Weltranglisten-43. dann beim 3:6,0:6 nur 66 Minuten dauerte, wirkte sich doch ein wenig auf die Stimmung im Publikum aus.

Auch wenn man wie im Songtitel angedeutet "alles will", das Rad der Zeit zurückdrehen, ist eben ein Ding der Unmöglichkeit. Doch Muster präsentierte sich in ausgezeichneter körperlicher Verfassung, beeindruckte mit dem ihm eigenen Kampfgeist. Freilich hingen gegen Kohlschreiber die Trauben bei weitem zu hoch. Von der Stimmung her war es aber zumindest zu Beginn wie in alten Zeiten. "So viele Menschen hat der Center Court wohl beim Hansi Hinterseer zum letzten Mal gesehen. Nicht, dass ich mich mit ihm vergleichen will", scherzte Muster, der davon beeindruckt war.

Muster freut sich über Respekt
"Es war ziemlich sicher mein letztes Einzel-Match hier auf dem Center Court. Den Respekt zu kriegen, ähnlich wie in der Stadthalle, das ist enorm", freute sich der frühere Weltranglisten-Erste und 44-fache Turniersieger. "Sportlich gesehen war ich im ersten Satz zu schnell 0:3 hinten. Auch das 6:0 geht in Ordnung, bevor ich ein Game geschenkt gekriegt. So weiß ich, jeder Punkt und jedes Game, das ich gemacht habe, ist erkämpft. Das ist auch der Reiz daran."

ATP-Tour eine Klasse zu hoch
Allerdings gestand Muster auch ein, dass es "in dieser Liga" für ihn "nichts zu holen gibt". "Auf der Challenger-Ebene von 70 aufwärts ist es in den letzten Partien immer offen gewesen", sagte der Leibnitzer. Gegenüber dem bisher einzigen Auftritt auf ATP-Tour-Ebene nach seiner "Rückkehr" im vergangenen Herbst in der Wiener Stadthalle habe er sich dennoch wesentlich verbessert.

Schleichender Abschied
Sein "Projekt" war eigentlich immer bis zum 45. Geburtstag ausgelegt, dennoch ließ Muster anklingen, dass er es im Jahr 2012 nicht mehr ganz so intensiv wie heuer betreiben werde. "Nächstes Jahr soll jemand anderer die Wildcard haben. Man soll gewisse Dinge nicht bis zum Ende ausreizen und auslutschen. Ich habe meine Chance gekriegt. Man muss irgendwann sagen, es hat Spaß gemacht und man hat sich ins Zeug gehaut."

Ö-Abschied in der Stadthalle
Er wird sich im nächsten Jahr nur noch auf Challenger-Niveau beschränken. "Ich gehe davon aus, dass ich in der Stadthalle wahrscheinlich mein letztes Einzel in Österreich in dieser Kategorie spielen werde. Nächstes Jahr wird es nicht so ein voller Terminplan werden, und ich weiß nicht, ob ich das ganze Jahr spielen werde", kündigte Muster an.

Trotz vieler Wildcard-Angebote, selbst von Masters-1000-Turnieren, wird sich Muster künftig zurückhalten. "Viele wollen das ausnützen. Aber ich war nie ein Fantast und immer ein Realist. Ich versuche, mich hineinzusteigern, aber man muss auch sehen, was geht und was nicht."

Für die Fans in Kitzbühel und Umgebung wird damit wohl das Doppel an der Seite von Andreas Haider-Maurer am Mittwoch die letzte Gelegenheit sein, Muster zu sehen. "Für mich war es eine Ehre, gegen ihn zu spielen. Er ist nach wie vor topfit", zollte sein Bezwinger Kohlschreiber dem Steirer Respekt.

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Thomas Muster (AUT) - Philipp Kohlschreiber (GER):  3:6; 0:6

18.10 Uhr: Philip Kohlschreiber siegt. In einer schnellen Stunde und 6 Minuten und zwei Sätzen serviert der Deutsche Thomas Muster einfach ab.

18.10 Uhr: Matchball für Kohlschreiber - 0:6

18.09 Uhr: Gleichstand mit Vorteil für Muster. Er macht es nochmal spannend.

18.08 Uhr: Musters Schreie klingen viel zorniger als zu Beginn des Matches. Er legt seine ganze Energie in diese entscheidenden Schläge.

18.06 Uhr: Jetzt geht es um alles!

18.05 Uhr: Der Deutsche bleibt ganz ruhig und serviert Muster ohne nennenswerte Gegenwehr ins 0:5.

18.03 Uhr: Nein. Kohlschreiber führt unser Tennis-Ass an der Nase herum - 0:4

18.00 Uhr: Muster darf wieder servieren: Ob er wie nach dem 0:3 im 1. Satz ein Comeback schafft?

17.59 Uhr: Wie ein hungriger Wolf läuft Muster hin und her - 0:3

17.55 Uhr:
Muster verlässt die Konzentration. Er macht Fehler - 0:2

17.52 Uhr: Der Deutsche dominiert - 0:1

17.50 Uhr: Start frei für den zweiten Satz. Kohlschreiber eröffnet.

17.48 Uhr: Den Ersten, ja. Den Zweiten schießt er ins Out. Schade - 3:6, Ende 1. Satz

17.47 Uhr: Zwei Satzbälle für Kohlschreiber. Kann Thomas Muster abwehren?

17.44 Uhr: Die deutschen Fans toben: "Kohli! Kohli! Kohli!" - 3:5

17.40 Uhr: Ein Kopf-an-Kopf Rennen, der Alt-Star setzt sich durch - 3:4

17.35 Uhr: Nach dem schnellen 0:3 (8 Minuten) am Anfang, wehrt sich Muster nun erfolgreich mit allen Kräften.

17.33 Uhr: Kohlschreiber lässt sich aber davon nicht irritieren - 2:4

17.30 Uhr: Unsere Tennislegende wird immer stärker - 2:3

17.26 Uhr: 21 Minuten gespielt. Muster beginnt warm zu werden. Nach einem sensationellen Hin-und-her breakt er zum 1:3.

17.21 Uhr: Gleichstand. Keiner der beiden kann den Vorteil endgültig auf seine Seite ziehen.

17.13 Uhr: Der 43-jährige Österreicher lässt sich von dem Deutschen vorführen - 0:3

17.11 Uhr: Thomas Muster schlägt wieder auf.

17.10 Uhr: Muster hat den scharfen Aufschlägen des Deutschen nichts entgegenzusetzen - 0:2

17.07 Uhr: Erfahrung gegen Jugend: Kohlschreiber bricht durch Musters Aufschlagvorteil - 0:1

17.03 Uhr: Das langerwartete Duell der österreichischen Tennislegende Thomas Muster gegen die aktuelle Nummer 42 der Weltrangliste Philipp Kohlschreiber beginnt.

16.59 Uhr:
Das Aufwärmen hat begonnen. Schon beim Einschlagen schenken sich die beiden Kontrahenten nichts.

16.56 Uhr: Nun ist auch Philipp Kohlschreiber auf dem Court.

16.55 Uhr: Thomas Muster betritt den Platz.

16.21 Uhr: Trotz eines starken Auftakts  verliert der junge Österreicher Dominic Thiem auch den zweiten Satz (2:6) und damit das Match nach 1 Stunde 6 Minuten gegen den Spanier Daniel Gimeno-Traver. Das Match Thomas Muster gegen Philipp Kohlschreiber, welches direkt folgen soll, ist für 17 Uhr angesetzt.

15.58 Uhr: Derzeit steht auch schon ein Österreicher am Platz. Der erst 17-jährige Dominic Thiem hat bei seinem Debüt auf der ATP-Tour den ersten Satz gegen den starken Spanier Daniel Gimeno-Traver soeben mit 4:6 verloren.

15 Uhr: Obwohl Muster seit seinem Comeback vor einem Jahr erst ein Spiel gewinnen konnte, rechnet sich der 43-Jährige heute durchaus Chancen aus: "Es hätte schlimmer kommen können. Gegen Kohlschreiber habe ich durchaus Chancen, je länger das Match dauert."

12 Uhr: Herzlich willkommen beim oe24-Ticker zum Tennisturnier in Kitzbühel. Die große Attraktion des ersten Tages in der Gamsstadt ist natürlich der Auftritt von Thomas Muster. Die ehemalige Nummer 1 der Welt tritt ab ca. 17 Uhr gegen den starken Deutschen Philipp Kohlschreiber an.

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Im einst eigens für ihn gebauten Casino-Stadion fordert der Tennis-Opa den Deutschen Favoriten. Muster geht als krasser Außenseiter ins alte, neue deutsch-österreichische Duell der Emotionen, meint aber voll Ironie dazu: „Erinnerungen an Unterpremstätten und den legendären Daviscup-Sieg gegen Michael Stich werden wohl kaum wach werden.“

Selbstsicher
Andererseits aber gibt sich Muster trotz seiner Erstrunden-Niederlagenserie keineswegs von vornherein geschlagen. Seine Kampfansage: „Es hätte noch schlimmer kommen können. Gegen ihn habe ich durchaus Chancen, je länger das Match dauert. Ich muss nur verhindern, dass er von vornweg spielen kann!“

Muster weiter: „Kohlschreiber ist zwar ein sehr solider Allrounder und ein guter Konterspieler, besitzt aber keine speziellen Waffen. Wichtig für mich wird es sein, dass meine Schläge eine gute Länge haben – dann ist schon was drin.“

Viel wird auch von den Wetterbedingungen abhängen. Muster: „Sollte es so warm werden wie angekündigt, dann wird’s anders als in den letzten Tagen, dann fliegen die Bälle mehr, dann springen sie höher.“ Aber diese Voraussetzungen kennt unsere ehemalige Nummer 1 der Welt von Kitz seit 25 Jahren. 1986 war er erstmals als neuer Tennisheld und Sieger von Hilversum in der Gamsstadt empfangen worden.

Thiem gibt ATP-Debüt
Am Montag gibt mit Dominic Thiem ein anderer Österreicher sein Debüt auf der ATP-Tour. Das Nachwuchstalent erhielt eine Wild Card für den Hauptbewerb und darf sich heute mit dem Spanier Daniel Gimeno-Traver messen.

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