Tour de France

Dumoulin gewinnt - Froome bleibt in Gelb

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Niederländer erfüllt sich Traum - der Führende Froome bleibt souverän.

Christopher Froome ist auf den zwei schwierigen Pyrenäen-Etappen der 103. Tour de France seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Nach seinem Solosieg am Samstag hielt der 31-jährige Brite mit Hilfe seiner Sky-Teamkollegen auf dem 9. Abschnitt zur Bergankunft in Arcalis (Andorra) alle Rivalen in Schach und führt die Gesamtwertung weiter 16 Sekunden vor seinem Landsmann Adam Yates an.

Mit dem Tagessieg hatte der sechsfache Etappengewinner der Tour am Sonntag aber nichts zu tun. Sein Team ließ eine 20-köpfige Gruppe weg, nachdem sich Alejandro Valverde, der Gesamt-Fünfte, zurückfallen hatte lassen. Nach den fünf Bergwertungen des Tages triumphierte in 2.240 m Höhe aber nicht einer der Bergspezialisten unter den Ausreißern, sondern der Niederländer Tom Dumoulin.

"Ein Traum ist wahr geworden"

Der 25-jährige setzte sich im 10,1 Kilometer langen Schlussanstieg früh ab und fuhr unter Starkregen und Graupelschauern souverän zu seinem ersten Erfolg bei der Tour. "Ein Traum ist wahr geworden. Ich bin völlig k.o., es war so eine harte Etappe", sagte der Teamkollege des Steirers Georg Priedler im Giant-Rennstall. Er hatte im Vorjahr zwei Etappen der Vuelta und heuer das Auftakt-Zeitfahren des Giro gewonnen. Mit dem Sieg auf der Bergetappe habe er nun seine Vielseitigkeit bewiesen, sagte Dumoulin.

Der immerhin 69 kg schwere Radprofi hatte bei seinem Solosieg 38 Sekunden Vorsprung auf das Verfolger-Duo Rui Costa (POR) und Rafal Majka (POL). Majkas Tinkoff-Kollege, Mitfavorit Alberto Contador hatte im zweiten Anstieg rund 100 km vor dem Ziel aufgeben müssen.

Yates-Angriffe bleiben wirkungslos

Der zweifache Gewinner und Mitfavorit war schon auf den ersten zwei Etappen jeweils gestürzt und hatte sich Blessuren an beiden Körperseiten zugezogen. In der Nacht auf Sonntag bekam der 33-jährige Spanier auch noch leichtes Fieber und stieg im zweiten Anstieg ins Teamauto. Er hatte als 20. schon mehr als drei Minuten Rückstand auf den Spitzenreiter aufgewiesen.

Vorjahrssieger Froome konnte sich einmal mehr auf seine Helfer verlassen, die ihm am Schlussanstieg noch zu viert Tempo machten. Die Gruppe der Anwärter auf den Gesamtsieg wurde immer kleiner, im Finale wehrte der Topfavorit selbst Angriffe von Orica-Fahrer Yates ab und klassierte sich 6:35 Minuten hinter Dumoulin als Elfter. Auch der Vorjahres-Zweite Nairo Quintana, der als schärfster Rivale Froomes gilt, hielt den Kontakt (12.) und liegt als Gesamt-Vierter 23 Sekunden zurück.

Nach einem Ruhetag am Montag in Andorra verlässt der Tour-Tross am Dienstag über den Port d'Envalira, die mit 2.408 m höchste Bergwertung, die Pyrenäen.

Froome sorgte für Eklat

Froome hatte am Vortag einem mitlaufenden kolumbianischen Fan, der ihm in einem Anstieg zu nahe gekommen war, einen Ellbogencheck versetzt. Er erhielt wegen unsportlichen Verhaltens 200 Franken Geldstrafe und richtete nach der Etappe einen Appell an die Fans. Die Begeisterung sei toll, "aber bitte, bitte, lauft nicht neben den Fahrern mit".

Bestplatzierter Österreicher am Sonntag war Preidler als 63. mit 21:14 Minuten Rückstand. Patrick Konrad, der Emanuel Buchmann im Bora-Team unterstützt hatte, kam als 103. und mehr als eine halbe Stunde hinter Dumoulin ins Ziel.

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