Ihre Entscheidung sei endgültig: "Die Schmerzen sind zu stark."
Die großartige Tennis-Karriere der Belgierin Justine Henin ist seit Mittwoch endgültig beendet. Die 28-jährige Weltranglisten-13. gab aus gesundheitlichen Gründen ihren Rückzug vom aktiven Sport bekannt. Ihr Ellbogen sei so stark beschädigt, dass sie nicht mehr auf die WTA-Tour zurückkehren könne. "Die Schmerzen sind so stark, dass ich meine Leidenschaft und meinen Beruf auf höchstem Niveau nicht fortführen kann", erklärte die siebenfache Grand-Slam-Siegerin.
Henin hatte erst vor rund einem Jahr ihr Comeback auf der Tour gegeben und sich sofort wieder in der Weltspitze etabliert. "Ein unglaubliches Kapitel meines Lebens liegt hinter mir", sagte die ehemalige Nummer eins der Welt. Die Profivereinigung (WTA) würdigte Henin in einer Pressemitteilung als "eine der größten Athletinnen in der Geschichte des Profi-Tennis und eine der bemerkenswertesten Botschafterinnen des Damen-Tennis auf und außerhalb des Platzes".
Die 1,67 m große Spielerin hatte ihren ersten Rücktritt am 14. Mai 2008 als amtierende Weltranglistenerste bekanntgegeben. Ende September 2009 war dem allerdings die Comeback-Ankündigung gefolgt und zu Beginn des vergangenen Jahres schaffte sie es dann bei ihrem ersten großen Turnier gleich wieder ins Finale der Australian Open. Fünf Monate später hatte Henin sich in Wimbledon eine Ellbogenverletzung zugezogen und den Rest der Saison pausiert. "Ich wusste nach Wimbledon, dass es sehr schwer werden würde, aber ich wollte mich durchbeißen. Heute ist nun aber klar, dass mein Ellbogen zu fragil ist", betonte Henin.
43 Titel gewonnen
Insgesamt gewann Henin 43 Einzeltitel - darunter die French Open (2003, 2005, 2006, 2007), US Open (2003,2007), Australian Open (2004) und das WTA-Masters (2006,2007). 117 Wochen stand sie an der Spitze der Rangliste, dreimal (2003,2006 und 2007) beendete sie das Jahr als Nummer eins. An Preisgeldern erspielte die Olympiasiegerin von 2004 mehr als 15 Millionen Euro.
Bei ihrem letzten Auftritt scheiterte Henin, die nach ihrem Comeback 2010 noch zwei Turniere (Stuttgart und Hertogenbosch) gewinnen konnte, bei den Australian Open am Freitag in der dritten Runde an der Russin Swetlana Kusnezowa.