Dubioser Manager?

Kohl im Netzwerk der Doping-Mafia verstrickt

Teilen

Die Rolle von Kohl-Manager Stefan Matschiner wird in der Doping Causa immer duioser

Wie kam Bernhard Kohl an das Blutdopingmittel CERA ran? Doping-Experten gehen von einem Netzwerk von Ärzten, Betreuern und Teammanagern aus, die auch als Lieferanten agieren sollen. CERA ist relativ einfach verfügbar. Es wird in Kliniken Nieren-Patienten verabreicht.

Jeder involvierte Rennstall entwickelt sein eigenes Netz.

Nun wird auch die Rolle von Kohls Manager Stefan Matschiner untersucht. Er ist in der heimischen Sportszene kein Unbekannter. Immer wenn in Österreich Doping-Ermittlungen angestellt wurden, tauchte auch der Name des Ex-Leichtathleten auf. Zuletzt war das in der Affäre um Läuferin Susanne Pumper der Fall. Ihm wird ein Nahverhältnis zu ihr und ihrem aus der Ex-DDR stammenden Trainer Helmut Stechemesser nachgesagt.

Schlüsselfigur?
Und auch bei den Blutdoping-Verdächtigungen um die Wiener Blutbankfirma Human Plasma fiel der Name von Matschiner. Ist er die Schlüsselfigur im Doping-Skandal um Rad-Ass Kohl?

Im Gespräch mit ÖSTERREICH nimmt Matschiner zu den Gerüchten Stellung. „Man wird über mich herfallen, aber das ist mir egal. Ich habe kein Problem damit.“

Seit vier Jahren steht der Oberösterreicher Kohl als Betreuer zur Seite. Matschiner war EM-Starter über 1.500 Meter und kam auch mit dem Doping-Skandal um Österreichs Biathleten und Langläufer bei Olympia 2006 in Berührung. Er war auf Einladung von Walter Mayer in Turin. Vor der ÖSV-Disziplinarkommission sagte Matschiner im Frühjahr 2007 aus: Er habe Mayer (Hauptbeschuldigter in der Turin-Affäre) über den Vater seiner Frau kennengelernt.

Kiesl-Kontakt
Pikant: Bis 2004 hatte Kohls Manager mit Manfred Kiesl eine Firma: die International Sports Agency OEG. Kiesl ist der Ehemann von Ex-Weltklasseläuferin Theresia Kiesl und wurde 2001 wegen Anabolika-Handels verurteilt.

Und: Matschiner betreut auch Hollands Hindernisläufer Simon Vroemen, der vor Kurzem eine positive Doping-Probe ablieferte. Matschiner, für den die Unschuldsvermutung gilt, abschließend: „Natürlich ist es eine Belastung, wenn meine Athleten positiv getestet werden. Ich verdiene mit ihnen mein Geld, aber ich bin nicht verantwortlich für sie.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.