NBA

Mavericks holen sich ersten Matchball

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Auch Gala-Vorstellung von James half nichts - Dallas unmittelbar vor Titelgewinn.

Die Dallas Mavericks sind nur noch einen Sieg vom ersten NBA-Titel der Clubgeschichte entfernt. Dirk Nowitzki, Jason Terry & Co. besiegten am Donnerstagabend im letzten Finalspiel vor eigenem Publikum die Miami Heat 112:103 und gingen damit in der "best of seven"-Serie nach 0:1- und 1:2-Rückstand mit 3:2 in Führung. Spiel sechs steigt am Sonntag (Montag, 2.00 Uhr MESZ) in Florida und könnte bereits die Entscheidung über den Champion 2011 bringen.

Negativlauf für Miami
Für Miami setzte es erstmals im laufenden Play-off zwei Niederlagen hintereinander. Damit steht die Startruppe vor einem "Musssieg" in Spiel sechs, um noch eine alles entscheidende siebente Partie zu erzwingen. Die Heat-Equipe setzt dabei auf den Heimvorteil.

Nowitzki bester Werfer
Bester Werfer im Spiel mit dem bisher höchsten Score der Finalserie war in den Reihen der Sieger einmal mehr Dirk Nowitzki mit 29 Punkten, prächtig unterstützt von Jason Terry (21). Der kleine Guard lag auch mit einer "Ansage" richtig, die er in dieser Woche beim Training getätigt hatte: "Mit einem Score über Hundert gewinnen wir." Und dann sorgte er auch noch selbst für acht der letzten 15 "Mavs"-Punkte, darunter den spielentscheidenden "Dreier" zum 108:101 mit noch 33,3 Sekunden auf der Match-Uhr. Überhaupt war die Bilanz der Texaner aus der Distanz an diesem Abend geradezu sensationell. 13 von 19 Dreipunkte-Würfen, das sind 68 Prozent, fanden ihr Ziel.

Erfolgreichste Scorer aufseiten von Miami waren Dwyane Wade (23), der wegen einer Hüftprellung die ersten sieben Minuten des dritten Viertels verpasst hatte, und Chris Bosh (19). LeBron James, der nach seinem persönlichen Debakel in Spiel vier (nur acht Punkte) auf "Wiedergutmachung" aus war, verzeichnete wohl ein "Triple-Double" (17 Punkte, je 10 Rebounds und Assists), das aber letztlich bedeutungslos war. Das sah auch der "King" selbst bei der Pressekonferenz nach dem Spiel so: "Wir haben verloren." Einmal mehr hatte James außerdem "wichtige Würfe" nicht getroffen. Aus "downtown" blieb er in den vergangenen zwei Partien bei sieben Versuchen überhaupt erfolglos.

Starkes Finish
Die "Mavs" sorgten auch in Spiel fünf in der Schlussphase für die Entscheidung zu ihren Gunsten. Sie beantworteten einen 9:0-Run der Gäste, die daraufhin 99:95 voran lagen, ihrerseits mit einem 17:4-Lauf in den letzten knapp viereinhalb Minuten. Das mit 20.433 Zuschauern ausverkaufte American Airlines Center glich da längst einem Tollhaus.

Historische Partie
"The Dallas Morning News" hatte die Donnerstag-Partie gar zum "bedeutendsten Spiel" für die Stadt seit dem NFL-Finale zu Silvester 1967 (das die Cowboys gegen die Green Bay Packers 17:21 verloren) hochstilisiert. Notwendigkeit bestand wegen der herrschenden Basketball-Euphorie in Dallas freilich nicht.

Zwei Mal Heimvorteil für Miami
Die Serie kehrt gemäß dem Format 2-3-2 nun nach Florida zurück. Auch eine allfällige siebente Partie am Dienstag (Mittwoch, 3.00 Uhr MESZ) fände in Downtown Miami statt. Den NBA-Statistikern zufolge haben die Mavericks nunmehr die besseren Karten. In vorangegangenen 26 Finalserien, in denen es zuvor 2:2 gestanden war, holte der Gewinner von Spiel fünf nicht weniger als 19-mal den Titel. Eine dieser "Ausnahmen von der Regel" gab es jedoch erst 2010, als die L.A. Lakers vor eigenem Publikum ein 2:3 gegen die Boston Celtics noch drehten.

Marschroute steht fest
"Dallas hat die vergangenen zwei Spiele gewonnen, das haben jetzt auch wir zu tun", stellte Miami-Coach Erik Spoelstra klar. Gute Entscheidungen in der Defensive hätten zu guten Offensivaktionen geführt, erläuterte sein Gegenüber Rick Carlisle. Nowitzki, sichtlich noch immer nicht gänzlich gesundet, sprach von einem "großen Sieg". Die "Mavs" wollten die Sonntag-Partie "wie ein siebentes Spiel" angehen. Man dürfe dem "großen Team" des Gegners keine Hoffnung mehr geben. Chris Bosh sah schon im nicht guten Start der Heat in der Defensive einen Grund für die Niederlage. Jetzt gehe es darum, am Sonntag vor eigenem Publikum zu gewinnen und in ein siebentes Spiel zu gehen.

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